Kulturmanagerin hat wieder gekündigt
Silke Vielhaber hinterlässt nach Ansicht Vieler eine große Lücke – Wiederbesetzung offen
WANGEN - Die Stadt Wangen muss sich eine neue Koordinatorin für die eigenen kulturellen Veranstaltungen suchen: Silke Vielhaber, die diese damals vom Zuschnitt her neu geschaffene Aufgabe im Kultur- und Sportamt seit dem Frühjahr 2017 ausfüllte, hat die Verwaltung verlassen. Das Bedauern bei Wangens Kulturschaffenden ist groß.
Wer dieser Tage die dienstliche Rufnummer von Silke Vielhaber wählt, hört ihre Stimme nur vom Band: „Dieser Anschluss wird zurzeit nicht genutzt.“Der Grund ist simpel: Die Managerin städtischer Kulturveranstaltungen ist nicht mehr bei der Stadt Wangen tätig. Offiziell läuft ihr Vertrag zum Jahresende aus, wie OB Michael Lang auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“bestätigt.
Vielhaber hat das Arbeitsverhältnis aus freien Stücken beendet, und über die Gründe wird derzeit im Kreis Wangener Kulturschaffender gemunkelt. So heißt es, dass es in der Zusammenarbeit mit ihrem direkten Vorgesetzten, Kultur- und Sportamtsleiter Hermann Spang, offenbar von der Methodik her nicht gepasst haben soll. OB Lang will dies auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“weder „bestätigen noch dementieren“. Er sagt nur: „Frau Vielhaber hat aus persönlichen Gründen gekündigt.“
„Unglaubliche Kompetenz“
Die mit einem Künstler verheiratete Mutter einer kleinen Tochter war seit dem Frühjahr 2017 bei der Stadt angestellt und mit entsprechenden beruflichen Vorerfahrungen in Hannover, Mecklenburg-Vorpommern und Frankfurt am Main nach Wangen gekommen. Nach dem altersbedingten Ausscheiden einer anderen Mitarbeiterin des Kultur- und Sportamts waren dort die Aufgabenzuschnitte neu geordnet worden. Mit einem wesentlichen Ergebnis, dass es seither die von Silke Vielhaber besetzte 70-Prozent-Stelle einer Koordinatorin für die kulturellen Veranstaltungen der Stadt gibt.
Namentlich war die in Schwäbisch Hall geborene und in Nonnenhorn lebende Kulturmanagerin seither vor allem für Organisation, Programmgestaltung und Vermarktung der von städtischer Hand getragenen Theaterund Altstadtkonzertreihen zuständig. Ein Job, dessen Einrichtung nicht nur in der Stadt vielfach sehr begrüßt wurde, sondern auch einer, in dem sich Silke Vielhaber in den vergangenen rund eindreiviertel Jahren einen sehr guten Ruf erworben hat.
Das zeigen nicht nur Äußerungen des Rathauschefs über ihren Abgang: Er selbst habe noch versucht, sie zum Bleiben zu bewegen, sagt Michael Lang. Und: „Ich bedaure sehr, dass sie geht.“Ähnliches sagen auch die Vorsitzenden der die beiden Veranstaltungsreihen inhaltlich maßgeblich begleitenden Vorsitzenden von Theater- und Musikbeirat, Jörg van Veen und Georg Enderwitz: „Sie hat viel bewegt“, erklärt van Veen im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. „Sie hat eine unglaubliche Kompetenz mit rein gebracht“, sagt Enderwitz.
Inhaltlich hebt der OB etwa die „erfolgreiche und hochwertige“Organisation der Altstadtkonzerte hervor. Auch habe Silke Vielhaber die neue Linie bei Werbung und Vermarktung beider städtischer Kulturreihen „sehr gut umgesetzt“. Van Veen spricht gar von einem „neuen Gesicht“, das die Managerin den Veranstaltungen gegeben habe. In Sachen Theater zudem von „sehr vielen kreativen Ideen, die sie mit uns entwickelt hat“.
Weder er noch Georg Enderwitz wollen allerdings zu den kolportierten Gründen für den Weggang Silke Vielhabers Stellung nehmen. Wohl aber hoffen sie – wie andere –, dass die Koordinatorenstelle zügig wieder besetzt wird. Dazu sagt OB Lang: Es gehe „tendenziell“in diese Richtung. Denn: „Wir brauchen diese Stelle dringend.“
Zeitlich will er sich aber nicht treiben lassen, wie er bekennt. Derzeit laufen bekanntlich die Programme von Theater- sowie Konzertreihe. Und für die Saison 2019/20 sei das Programm „weitgehend geklärt“. Das bestätigt auch Jörg van Veen. Beim Theater sei die Auswahl der Stücke getroffen worden, auch seien die Zusagen der spielenden Bühnen da. Letztlich gebe es nur noch „zwei bis drei Fragezeichen kleinerer Art“, so der Vorsitzende des Theaterbeirats. Georg Enderwitz äußert sich für die Altstadtkonzerte ähnlich: „Wir sind bis März 2020 von der Planung her durch.“