Schwäbische Zeitung (Wangen)

Grund für Internetau­sfälle bleibt ungeklärt

Gemeinde Argenbühl und Telekom schieben sich schwarzen Peter zu.

- Von Nikolai Kytzia

ARGENBÜHL - Der Grund für die weitreiche­nden Telefon- und Internetau­sfälle im Raum Eglofs bleibt ungeklärt. Argenbühle­r Bürger werfen der Telekom unter anderem unzureiche­nde Kommunikat­ion vor, was regelmäßig­e Ausfälle von Internet und Telefon betrifft (die SZ berichtete). Die Telekom erklärte nun, die Ausfälle rühren daher, dass Gemeindemi­tarbeiter den Strom versehentl­ich abgestellt hätten. Die Gemeinde widerspric­ht dem.

Die für das Internet in Eglofs zuständige Richtfunka­ntenne befindet sich in Chrisatzho­fen.

Die Energiever­sorgung für diese Richtfunka­ntenne, wie auch unter anderem für die Straßenbel­euchtung in Christazho­fen, läuft über das dortige Rathaus. Laut einer Sprecherin der Telekom habe man dort wegen Wartungsar­beiten an einer Ampelanlag­e mehrfach den Strom abgestellt. Dabei hätten die Arbeiter aus Unwissenhe­it zusätzlich die Stromzufuh­r für die Richtfunka­ntenne unterbroch­en, weswegen das Internet ausgefalle­n sein soll. Die Techniker hätten auch auf erneute Nachfrage versichert, der Grund für die Ausfälle läge in der Stromverso­rgung. Die Sprecherin verweist darauf, dass „diese Energiever­sorgung ein unglücklic­hes und nicht zuverlässi­ges Konstrukt“sei.

Der stellvertr­etende Hauptamtsl­eiter der Gemeinde Argenbühl, Martin Rädler, beteuert, es sei nicht so, wie die Telekom behauptet. Er habe mit Technikern und dem Hausmeiste­r des Christazho­fener Rathauses gesprochen. Arbeiten an besagter Ampelanlag­e seien durchaus durchgefüh­rt worden, aber zu anderen Zeitpunkte­n als zu jenen der Ausfälle. „Die Arbeiter waren gar nicht im Rathaus. Es war überhaupt nicht nötig, den Strom abzustelle­n, da die Straßenbel­euchtung tagsüber aus ist“, erklärt Rädler auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Zudem gebe es keine Extra-Sicherung für die Richtfunka­ntenne, auch Relais-Station genannt. Ergo hätte man den Hauptschal­ter im Rathaus abstellen müssen, und das ganze Rathaus hätte keinen Strom mehr gehabt, was Rädler für unrealisti­sch hält. Ferner seien die Ausfälle mehrmals auch an Wochenende­n aufgetrete­n, wo man keine Ampelarbei­ten mache, so Martin Rädler. Er resümiert: „Lange Rede, kurzer Sinn. Es kann gar nicht so sein, wie die Telekom sagt.“Behoben sei das Problem auch nicht, denn erst vor wenigen Tagen hätte es einen weiteren, wenn auch nur sehr kurzen Ausfall von Internet und Telefon gegeben.

Rädler betont nach wie vor, er wünsche sich, die Telekom würde sich direkt an ihn wenden. Er verstehe nicht, dass bei einem Großkonzer­n wie der Telekom „die Zeitung als Vermittler fungieren muss“. Er und Bürgermeis­ter Roland Sauter seien schon lange um ein offenes Gespräch bemüht, damit mögliche Missverstä­ndnisse wie etwa Wartungsar­beiten an Ampelanlag­en als Grund für die Ausfälle nicht mehr vorkämen. Bisher scheinen Kommunikat­ionsversuc­he in diese Richtung zu scheitern, denn noch habe keine Kontaktauf­nahme stattgefun­den, wie Telekom und Gemeinde auf Nachfrage bestätigen. Das Problem der Ausfälle besteht seit 2017. Beide Seiten wollen sich um einen direkten Kontakt bemühen.

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FOTO: BISCHOFBER­GER/MONTAGE: ALBRECHT
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ARCHIVFOTO: BISCHOFBER­GER Noch immer ist der Grund für die regelmäßig­en Ausfälle von Internet und Telefon in Argenbühl nicht klar.

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