CDU-Vorstand stützt Kramp-Karrenbauer
Landeschef Thomas Strobl fordert Kurskorrekturen von Bundespartei
STUTTGART - Nach der Wahl Annegret Kramp-Karrenbauers zur neuen CDU-Bundesvorsitzenden hat sich der Vorstand der Südwest-CDU einstimmig hinter die neue Führung gestellt. Das teilte Landeschef Thomas Strobl am Montag nach einer Sitzung des Landesvorstands mit. In der Südwest-CDU hat Kramp-Karrenbauers gescheiterter Konkurrent Friedrich Merz viele Unterstützer.
Strobl betonte, ein „Weiter so“dürfe es nicht geben. Auch wenn Merz knapp gescheitert sei, gebe es weiter Erwartungen an inhaltliche Kurskorrekturen der Partei. „Diese Erwartungen sind da und sie müssen sich widerspiegeln in der CDU“, so Strobl. Neue Akzente in der Flüchtlings-, aber auch in der Wirtschaftspolitik müssten spätestens in einem Jahr sichtbar sein.
Stimmen aus dem Landesverband, die von zahlreichen Parteiaustritten berichten, widersprach Strobl. Stand Montag seien seit dem Bundesparteitag 13 Mitglieder ausund drei eingetreten. „Der Eindruck, den einige zu erwecken versuchen, uns würden die Mitglieder nun in Scharen davonlaufen, stimmt einfach nicht“, sagte Strobl.
Ebenso entschieden trat der Landesvorsitzende der Jungen Union (JU), Philipp Bürkle, Berichten entgegen, die JU habe aus taktischen Gründen für Kramp-Karrenbauer gestimmt. Parteitagsdelegierte berichten, Kramp-Karrenbauer habe der CDU-Nachwuchsorganisation versprochen, ihren Chef Paul Ziemiak zum Generalsekretär zu machen. Deswegen habe die JU mehrheitlich für sie gestimmt – obwohl etwa der Landesverband Baden-Württemberg zuvor offen für Merz geworben hatte.
„Ich weiß von keinem vermeintlichen Deal zwischen der JU und AKK. Das sind Fake News“, sagte Bürkle der „Schwäbischen Zeitung“.