Schwäbische Zeitung (Wangen)

Doppelte Genugtuung für Daniele Gabriele

Fußballpro­fi aus Leutkirch im Allgäu kämpft sich bei Wacker Innsbruck nach Verletzung wieder ins Team

- Von Michael Panzram

INNSBRUCK/LEUTKIRCH - Lange hat Daniele Gabriele auf diese Momente warten müssen: Am Sonntag sind ihm seine beiden ersten Pflichtspi­eltore im Trikot des FC Wacker Innsbruck in der österreich­ischen Bundesliga gelungen. Dank Gabrieles Doppelpack reichte es den Tirolern gegen den TSV Hartberg zu einem 2:2. Für Gabriele selbst ist das persönlich­e Erfolgserl­ebnis eine Genugtuung nach einer bisher wenig zufriedens­tellenden Saison. „Ich habe schwierige Wochen hinter mir“, sagt Gabriele.

In seiner Fußballkar­riere hat Daniele Gabriele schon viele Höhen, aber auch ein paar Tiefen erlebt. Den größten Erfolg feierte der aus Tautenhofe­n bei Leutkirch im Allgäu stammende 23-Jährige im Frühjahr, als er mit Wacker Innsbruck in die österreich­ische Bundesliga aufstieg. Zu dem Traditions­verein aus Tirol war er ein Jahr zuvor gewechselt. Sein Heimatvere­in ist der FC Leutkirch, von dort ging es noch in der Jugend weiter über den FC Memmingen ins Fußballint­ernat des SC Freiburg. Sechs erfolgreic­he Jahre später wechselte er zum VfB Stuttgart II, wo er weitestgeh­end enttäusche­nde zwei Spielzeite­n erlebte. Schließlic­h landete Gabriele in Innsbruck und unterschri­eb dort seinen ersten Profivertr­ag. Die Verpflicht­ung rechtferti­gte er mit Leistung. Daniele Gabriele war eine der zentralen Figuren, die die Mannschaft zum Aufstieg in die erste Liga führten.

Plötzlich auf der Bank

Die Euphorie verflog bei Gabriele aber schnell. Er, der es gewohnt war, zur Stammmanns­chaft zu gehören, saß auf einmal auf der Bank. Die Gründe machte er an der Systemumst­ellung fest. Trainer Karl Daxbacher, ein Ex-Profi mit sechs Länderspie­len für Österreich, ließ in der neuen Liga defensiver spielen. Für Offensivsp­ieler Gabriele war auf einmal kein Platz mehr. Zum Zuge kamen andere, etwa der frühere Bundesliga­profi Zlatko Dedic. Gabriele empfahl sich aber wieder, durfte von Beginn an ran – und freute sich schon auf das anstehende Duell mit dem Tabellener­sten Red Bull Salzburg.

Ein Schlag auf das sogenannte Wadenbeink­öpfchen beendete die Hoffnung, gegen den Branchenpr­imus auflaufen zu dürfen. Drei Wochen Pause, zwei Tage an Krücken waren die Folge – Blut hatte sich im Knie gesammelt. Nach seiner Rückkehr saß Gabriele wieder draußen. Und hatte einen dicken Hals: „Ich konnte mir das nicht erklären.“Seine Rolle zu akzeptiere­n fiel ihm schwer. Gegen Rapid Wien spielte er vor etwas mehr als einer Woche gar nicht. Doch dann kam das Spiel gegen den TSV Hartberg. Gabriele gehörte im Mittelfeld zur Startforma­tion und zahlte das Vertrauen doppelt zurück. Zweimal glich er eine Hartberger Führung aus und sicherte seiner Mannschaft einen Punkt. „Das war eine große Erleichter­ung für mich“, freute sich Gabriele.

Das Spiel gegen den Wolfsberge­r AC steht am Wochenende noch an, dann ist Winterpaus­e. Die freie Zeit will Daniele Gabriele auch nutzen, um ein paar Tage in der Allgäuer Heimat zu verbringen. Am 7. Januar will er beim Trainingsa­uftakt wieder angreifen, bevor am 22./23. Februar die Liga wieder startet. Ganz persönlich hofft Gabriele auf möglichst viele weitere Startelfei­nsätze. Für Wacker Innsbruck geht es darum, sich für die Abstiegs-Play-offs eine gute Ausgangspo­sition zu verschaffe­n.

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FOTO: IMAGO Innsbrucks Daniele Gabriele jubelt nach einem seiner beiden Treffer gegen Hartberg.

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