Doppelte Genugtuung für Daniele Gabriele
Fußballprofi aus Leutkirch im Allgäu kämpft sich bei Wacker Innsbruck nach Verletzung wieder ins Team
INNSBRUCK/LEUTKIRCH - Lange hat Daniele Gabriele auf diese Momente warten müssen: Am Sonntag sind ihm seine beiden ersten Pflichtspieltore im Trikot des FC Wacker Innsbruck in der österreichischen Bundesliga gelungen. Dank Gabrieles Doppelpack reichte es den Tirolern gegen den TSV Hartberg zu einem 2:2. Für Gabriele selbst ist das persönliche Erfolgserlebnis eine Genugtuung nach einer bisher wenig zufriedenstellenden Saison. „Ich habe schwierige Wochen hinter mir“, sagt Gabriele.
In seiner Fußballkarriere hat Daniele Gabriele schon viele Höhen, aber auch ein paar Tiefen erlebt. Den größten Erfolg feierte der aus Tautenhofen bei Leutkirch im Allgäu stammende 23-Jährige im Frühjahr, als er mit Wacker Innsbruck in die österreichische Bundesliga aufstieg. Zu dem Traditionsverein aus Tirol war er ein Jahr zuvor gewechselt. Sein Heimatverein ist der FC Leutkirch, von dort ging es noch in der Jugend weiter über den FC Memmingen ins Fußballinternat des SC Freiburg. Sechs erfolgreiche Jahre später wechselte er zum VfB Stuttgart II, wo er weitestgehend enttäuschende zwei Spielzeiten erlebte. Schließlich landete Gabriele in Innsbruck und unterschrieb dort seinen ersten Profivertrag. Die Verpflichtung rechtfertigte er mit Leistung. Daniele Gabriele war eine der zentralen Figuren, die die Mannschaft zum Aufstieg in die erste Liga führten.
Plötzlich auf der Bank
Die Euphorie verflog bei Gabriele aber schnell. Er, der es gewohnt war, zur Stammmannschaft zu gehören, saß auf einmal auf der Bank. Die Gründe machte er an der Systemumstellung fest. Trainer Karl Daxbacher, ein Ex-Profi mit sechs Länderspielen für Österreich, ließ in der neuen Liga defensiver spielen. Für Offensivspieler Gabriele war auf einmal kein Platz mehr. Zum Zuge kamen andere, etwa der frühere Bundesligaprofi Zlatko Dedic. Gabriele empfahl sich aber wieder, durfte von Beginn an ran – und freute sich schon auf das anstehende Duell mit dem Tabellenersten Red Bull Salzburg.
Ein Schlag auf das sogenannte Wadenbeinköpfchen beendete die Hoffnung, gegen den Branchenprimus auflaufen zu dürfen. Drei Wochen Pause, zwei Tage an Krücken waren die Folge – Blut hatte sich im Knie gesammelt. Nach seiner Rückkehr saß Gabriele wieder draußen. Und hatte einen dicken Hals: „Ich konnte mir das nicht erklären.“Seine Rolle zu akzeptieren fiel ihm schwer. Gegen Rapid Wien spielte er vor etwas mehr als einer Woche gar nicht. Doch dann kam das Spiel gegen den TSV Hartberg. Gabriele gehörte im Mittelfeld zur Startformation und zahlte das Vertrauen doppelt zurück. Zweimal glich er eine Hartberger Führung aus und sicherte seiner Mannschaft einen Punkt. „Das war eine große Erleichterung für mich“, freute sich Gabriele.
Das Spiel gegen den Wolfsberger AC steht am Wochenende noch an, dann ist Winterpause. Die freie Zeit will Daniele Gabriele auch nutzen, um ein paar Tage in der Allgäuer Heimat zu verbringen. Am 7. Januar will er beim Trainingsauftakt wieder angreifen, bevor am 22./23. Februar die Liga wieder startet. Ganz persönlich hofft Gabriele auf möglichst viele weitere Startelfeinsätze. Für Wacker Innsbruck geht es darum, sich für die Abstiegs-Play-offs eine gute Ausgangsposition zu verschaffen.