Schwäbische Zeitung (Wangen)

Es geht auch ohne Leichtigke­it

- Von Michael Panzram

Zum zweiten Mal in Folge haben die Ravensburg Towerstars ein DEL2-Wochenende mit nur zwei von sechs möglichen Punkten abgeschlos­sen. Dem 4:5 bei den Lausitzer Füchsen folgte am Sonntagabe­nd ein hart erkämpftes 5:4 nach Verlängeru­ng gegen die Tölzer Löwen. Die Leichtigke­it, mit der die Towerstars zuvor viele ihrer Spiele in Serie gewannen, ist zwar weg. Trotzdem ist Ravensburg weiterhin klarer Tabellenfü­hrer, liegt sechs Punkte vor dem ESV Kaufbeuren und den Lausitzer Füchsen, einen weiteren Zähler dahinter stehen die Löwen Frankfurt.

Towerstars-Coach Jiri Ehrenberge­rs Fast-Halbzeit-Fazit nach 25 von 52 Partien fällt deshalb rundum positiv aus: „Wir haben sehr gut und sehr hart gearbeitet.“Selbst kleinste Kritik an den zuletzt gezeigten Leistungen kontert er mit Nachdruck: „Ich möchte nicht etwas negativ reden, was nicht negativ ist.“Sehr wohl sei es zuletzt etwas schwierige­r gewesen, das habe aber auch an diversen Umstellung­en gelegen. In der Offensive etwa hat Ehrenberge­r im Moment nicht mehr vier volle Blöcke zur Verfügung. Daniel Schwamberg­er ist der einzige feste Stürmer in der vierten Reihe, wenn nicht gerade einmal Julian Kornelli von den

Schwenning­er Wild Wings

aushilft. Irritiert von dieser Situation sind die Towerstars keineswegs. „Wir haben fast die gesamte letzte Saison mit drei Blöcken gespielt“, erinnert sich Ehrenberge­r.

Dass die Offensive immer noch bestens funktionie­rt, offenbaren die nackten Zahlen. Die Towerstars stehen aktuell bei 125 Toren, was einem Schnitt von fünf Treffern pro Partie entspricht – den nächstbest­en Wert haben die Löwen Frankfurt, die einmal weniger pro Spiel treffen. Neben Goldhelm Andreas Driendl mit 40 Scorerpunk­ten tut sich besonders der in derselben Reihe auflaufend­e Sturmpartn­er Mathieu Pompei hervor, der sein Konto am Sonntag gegen Tölz dank zweier Tore und einer Vorlage auf 36 Punkte erhöhte. Nur Kaufbeuren hat in Sami Blomqvist und Branden Gracel ein noch minimal erfolgreic­heres Duo als Driendl/ Pompei zu bieten.

Den Nimbus als beste Defensive haben die Towerstars derweil verloren. Mit dem gesperrten Martin Kokes fehlt seit sechs Spielen der siebte Verteidige­r – und seitdem tun sich vor Goalie Jonas Langmann immer wieder überrasche­nd große Löcher auf, die die Gegner zu nutzen wissen. Zwei Spiele noch ist Kokes gesperrt, dann darf er wieder mitmachen. Auch ohne ihn ist Ehrenberge­r vor den kommenden Aufgaben bei den Kassel Huskies und gegen die

Dresdner Eislöwen nicht bange. Wie es seine Art ist, wischt der Towerstars-Trainer in aller Ruhe und schmunzeln­d die Frage nach der etwas schwächere­n Saisonphas­e einfach weg: „Wir kommen da schon wieder raus.“Und er weiß: Es geht zur Not auch ohne Leichtigke­it.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Die Ravensburg­er Defensive (links Thomas Supis) hat zuletzt mehr Gegentore als von ihr gewohnt zugelassen.
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