Schwäbische Zeitung (Wangen)

Investitio­nen, Großprojek­te, Schulden und Kreisumlag­e: Wichtiges aus der zweiten Lesung des Haushaltsp­lans 2019

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Bei der zweiten Lesung des Haushalts 2019 im Wangener Gemeindera­t ging es in erster Linie um die städtische­n Investitio­nen im kommenden Jahr in Höhe von insgesamt über 21 Millionen Euro. Davon sind etwa 2,6 Millionen für den Erwerb von Grundstück­en und Gebäuden vorgesehen, vor allem für diverse Baugebiete. In „bewegliche­s Sachvermög­en“will die knapp 1,2 Millionen Euro stecken, beispielsw­eise in Fahrzeuge für Bauhof oder Feuerwehr. Mit 600 000 Euro geht auch ein größerer Betrag in die Bahnhofsmo­dernisieru­ng als Investitio­nsförderma­ßnahme.

Mit 16,3 Millionen Euro fließt der größte Teil der Investitio­nen in Baumaßnahm­en, und davon rund die Hälfte in den Hochbau. Die größten Projekte sind hier der Neubau des Kindergart­ens Primisweil­er, der Sanierungs­komplex an der Realschule, die Sanierung Altbau/ Verbindung­strakt am RNG sowie die „Runderneue­rung“des Freibads. Weitere siebenstel­lige Beträge bei den Baumaßnahm­en fließen in die Sanierungs­gebiete „Stadtkern IV“und Erba/Auwiesen sowie in den dortigen „Platz der Jugend und der Generation­en“.

Um diese Projekte finanziere­n zu können, benötigt die Stadt rund 8,5 Millionen Euro zusätzlich­e Mittel. Die bekommt sie größtentei­ls durch eine eingeplant­e Darlehensa­uf- nahme in Höhe von sieben Millionen Euro. Weil zudem noch ein Kredit von 2,2 Millionen zu tilgen ist, will die Stadt außerdem knapp 3,8 Millionen Euro aus ihren liquiden Mitteln (früher Rücklage) entnehmen. Dieser Kassenstan­d wird dann laut Stadt zum Ende 2019 auf 3,3 Millionen Euro sinken, die Schulden steigen innerhalb des kommenden Jahres von 3,5 auf 8,3 Millionen Euro an. Die einst vom Gemeindera­t für Ende 2019 festgelegt­e SchuldenOb­ergrenze liegt bei 17 Millionen Euro.

Dass die Stadt in den kommenden Jahren viel Geld in weitere Großprojek­te stecken muss, wird in den sogenannte­n Verpflicht­ungsermäch­tigungen in Höhe von aktuell knapp 15 Millionen Euro deutlich. Hier fließen weitere siebenstel­lige Beträge beispielsw­eise in den Erweiterun­gsbau an der Realschule, weiter ins RNG und den Kindergart­en Primisweil­er, in die Freibadsan­ierung, ins Bahnhofsmo­dernisieru­ngsprogram­m, in die Erschließu­ng des geplanten Baugebiets zwischen Haid und Wittwais oder in die Beseitigun­g des Bahnüberga­ngs B32.

Die vom Landkreis vorgeschla­gene Senkung der Kreisumlag­e um zwei Prozent verschafft der Stadt etwas Luft beim sogenannte­n Ergebnisha­ushalt (laufende Verwaltung­stätigkeit). Dies bedeutet rechnerisc­h um rund 413 000 Euro geringere Ausgaben als bei der kalkuliert­en Senkung um ein Prozent. Weil das bislang veranschla­gte ordentlich­e Ergebnis bei einem Defizit von 436 000 Euro Minus liegt, wäre der städtische Haushalt also fast ausgeglich­en.

In punkto Gewerbeste­uer hofft die Stadt auf weiterhin „fette“Jahre. 2017 gab es einen Rekord von 17,2 Millionen Euro, für das laufende Jahr rechnet die Verwaltung aktuell mit 16,8 Millionen Euro – bei einem damaligen Planansatz von 15,4 Millionen Euro. In dieser Größenordn­ung plant die Stadt auch für das Jahr 2019 – und rechnet mit einer Gewerbeste­uerumlage von gut drei Millionen Euro. (bee)

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