Aufsteiger
Thorsten Frei, der frühere Oberbürgermeister von Donaueschingen, ist neuer Unionsfraktionsvize im Bundestag. Frei folgt Stephan Harbarth nach, der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts wurde. Zuvor hatte sich Thorsten Frei in einer Kampfabstimmung gegen den Abgeordneten Armin Schuster in der Landesgruppe durchgesetzt. Die Abstimmung fiel so manchen Abgeordneten nicht leicht, weil Schuster als prominenter Sicherheitspolitiker gilt.
Mit dem 45-jährigen Frei kommt eine neue Generation zum Zug. Zusammen mit Andreas Jung, Fraktionsvize und Landesgruppenchef aus Konstanz, stellt Baden-Württemberg damit zwei der elf Fraktionsvizes. Frei ist stellvertretender Landesvorsitzender der CDU und war 2016 auch Wahlkampfleiter der CDU im Land.
Fast zehn Jahre lang, von 2004 bis 2013, war Frei Oberbürgermeister von Donaueschingen und erzielte 2012 das sensationelle Wahlergebnis von 99,4 Prozent der Stimmen. Trotzdem tauschte er 2013 seinen Sessel im Rathaus gegen einen Sitz im Deutschen Bundestag ein.
Frei, der bislang im Auswärtigen Ausschuss war, ist ab sofort für Themen wie Innere Sicherheit und Zuwanderung zuständig. „Das ist eine große thematische Umstellung“, sagt Frei, aber oft fänden außenpolitische Themen auch ihre innenpolitische Fortsetzung, zum Beispiel beim Thema Migration.
Der Jurist Frei, der als Rechtsanwalt gearbeitet hat, freut sich, dass er jetzt mit Innen und Recht für zwei Themenbereiche zuständig ist, in denen viel Gesetzgebungsarbeit anfällt. Große Themen wie das Fachkräftezuwanderungsgesetz oder auch der Paragraf 219a stehen hier in Kürze an.
Frei gehört seit 2013 für den Wahlkreis Schwarzwald-Baar dem deutschen Bundestag an. Er ist katholisch und lebt mit Frau und drei Kindern in Donaueschingen. Sabine Lennartz