Nachbarschaftshilfe zieht positive Bilanz
Aktuell 45 Frauen und Männer mit insgesamt rund 4500 geleisteten Einsatzstunden
WANGEN (sz) - Seit fast einem Jahr besteht die Nachbarschaftshilfe (NBH) Wangen im Allgäu. Ein vorweihnachtliches Treffen vieler Helfer bot nach Angaben der Stadt für Einsatzleiterin Karin Kristen Gelegenheit zu einer ersten Bilanz.
Kaum hatte Karin Kristen in den ersten Januartagen 2018 ihren Schreibtisch im Alten Spital bezogen, da klingelte laut Mitteilung das Telefon beinahe ununterbrochen. Die Nachfrage nach Hilfe sei groß gewesen, sieben Helfer standen von Beginn an bereit. „Inzwischen sind es 45 Frauen und vier Männer“, sagt Karin Kristen. „Allerdings wird sich die Zahl zum Jahresende wieder verändern, weil ein paar Helfer aus beruflichen oder privaten Gründen der NBH nicht mehr zur Verfügung stehen können.“Mit großem Bedauern und der Bitte, für die NBH Werbung zu machen, lasse sie ihre Helfer ziehen. Denn jeder und jede, der oder die den Dienst beende, fehle, wenn es heißt, in Einsatzhäuser zu gehen.
„Insgesamt war die NBH 2018 in 85 Häusern tätig, derzeit sind es noch 73“, sagt Karin Kristen. Im günstigen Fall würden die Einsätze durch die Genesung der Patienten beendet, manchmal durch den Umzug in ein Pflegeheim oder durch den Einsatz von 24-Stunden-Kräften in der häuslichen Pflege. Und manchmal begleiten die Helfer jemanden bis zum Tod.
„Die Nachfrage ist weiter hoch. Ich kann aber nur Einsätze vermitteln, wenn ich auch Menschen habe, die sie leisten können“, sagt Kristen. Deshalb hofft sie, dass sich auch weiter Helfer finden. Sie können selber festlegen, wie viele Stunden sie einbringen wollen. „Wir haben Helfer, die im Monat zwei Stunden einsetzen. Wir haben aber auch Helfer, die jede Woche in mindestens zwei Häuser gehen“, sagt sie. Für ihren Einsatz erhalten sie eine Aufwandsentschädigung. Bis zum Jahresende wird sich die Zahl der Einsatzstunden auf rund 4500 summiert haben. Um in alle Häuser zu kommen, seien die Helfer an die 17 000 Kilometer unterwegs gewesen.
Auf ihren Dienst werden die Helfer laut stadt mit Schulungen vorbereitet und durch Fortbildungsangebote auf dem Laufenden gehalten. Ging
„Ich kann aber nur Einsätze vermitteln, wenn ich auch Menschen habe, die sie leisten können.“
es dabei 2018 um Themen wie den Hausnotruf, die Leitzentrale oder die Seelsorge und die Fachkliniken Wangen, so stehen für 2019 drei Teamfortbildungen fest, die sich mit der Vorstellung von Hilfsmitteln, mit Pflege- und Betreuungsleistungen sowie mit dem Infektionsschutz befassen. Dazu können weitere Vorträge und Demenzschulungen besucht werden, die andere Träger anbieten.
Mit großer Freude sehe der Vorstand der Nachbarschaftshilfe Wangen, bestehend aus den geschäftsführenden Pfarrern beider Kirchen, Martin Sauer und Claus Blessing, sowie dem Oberbürgermeister der Stadt, Michael Lang, die Entwicklung, heißt es. Der Vorsitzende Lang dankte im Namen des gesamten Vorstands und NBH-Einsatzleiterin Karin Kristen des Leiters des Ordnungs- und Sozialamts der Wangen, Kurt Kiedaisch, allen Aktiven in der NBH: „Sie machen durch Ihre Arbeit erst die Nachbarschaftshilfe möglich“, sagte Lang. „Sie sind helfende Hände und Köpfe, die sich darüber freuen, anderen helfen zu können.“Die Nachbarschaftshilfe habe im „vorbildlich aufgestellten Angebot für Senioren in Wangen eine Lücke geschlossen“, heißt es weiter. „Sie ist gut gestartet“, sagte Lang. Dies sei auch ein ganz großes Verdienst von Karin Kristen. „Sie betreibt die Nachbarschaftshilfe, als wäre sie ihr eigenes Unternehmen.“
Kontakt zur Nachbarschaftshilfe: Montag und Mittwoch von 9 bis 12.30 Uhr, Donnerstag von 14 bis 17 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung unter der Telefonnummer 07522 / 9309646. Oder per E-Mail unter nbh-wangen@t-online.de