Jahreskonzert in Neuravensburg
Die Gruppe Karsee-Leupolz deckt 95 Prozent aller Noteinsätze im Wangener Norden ab – Team wächst weiter
Musikverein Schwarzenbach präsentiert abwechslungsreiche Veranstaltung.
KARSEE/LEUPOLZ - Die Helfer-vorOrt-Gruppe (HvO) Karsee-Leupolz ist das jüngste „Kind“in der Wangener DRK-HvO-Familie. 2009 von zunächst fünf Karseern gegründet, ist sie inzwischen auf acht Personen und um die Ortschaft Leupolz angewachsen. 50 bis 60 Einsätze absolviert die Truppe im Wangener Norden pro Jahr – mit Erfolg und äußerst viel Herzblut.
„Anderen zu helfen, war für mich immer schon eine Herzenssache“, sagt Conny Keller, ursprünglich Kinderkrankenschwester, seit 2009 nicht „nur“Ortsvorsteherin der Ortschaft Karsee, sondern auch Gründungsmitglied der HvO-Gruppe Karsee. „Initiatoren waren damals Klaus Schliz und Jörg Rusch vom Wangener DRK, zusammen mit den Karseer Rettungsassistenten Christoph Bahr und Alexander Mackert“, erinnert sich Keller, die gemeinsam mit Andreas Grabherr und Bettina Fiegle sofort Feuer und Flamme war.
Alle drei stürzten sich in die Sanitätsausbildung, traten dem DRK Wangen bei. Keiner der Beteiligten dachte damals, dass die Entwicklung in den Wangen-Nord-Ortschaften eine solche Erfolgsgeschichte werden wird. Keller: „2016 sind zwei Helfer aus Leupolz und 2017 ein Karseer hinzugekommen. Im Moment machen gerade wieder zwei Karseer und zwei Leupolzer ihre Ausbildung.“2019 können also weitere vier Mitglieder aufgenommen werden. Die Zahl der ehrenamtlichen Helfer aus Karsee und Leupolz erhöht sich damit auf zwölf.
Einsätze wegen Bauchschmerzen, Stürzen oder Kreislaufgeschichten
50 bis 60 Einsätze zählen Conny Keller und ihre Mitstreiter im Jahr: „Zu nahezu 100 Prozent können wir die Einsätze abdecken.“Dass die Karseer und Leupolzer Helfer meist als erste am Notfallort eintreffen, liegt in der Natur der Sache. Schließlich müssen Rettungsfahrzeuge erst einmal zehn, zwölf oder auch mehr Kilometer hinter sich bringen. „Gerade nachts ist es aber auch so, dass der Rettungsdienst oft schon kurz nach uns eintrifft“, erzählt Keller. Denn während die einen in der Rettungswache ihre Nachtschicht absolvieren, müssen die Helfer vor Ort laut Keller erst einmal „wachwerden, kreislaufbedingt durchschnaufen und entsprechende Kleidung anziehen.“
Zu den häufigsten Ursachen gehören, so Conny Keller, Einsätze wegen unklarer Bauchschmerzen, Stürzen, Blutzuckerentgleisungen oder auch Kreislaufgeschichten. Aber auch bei Schlaganfällen, Herzinfarkten, versehentlichen Amputationen, Unfällen, Bränden oder bei einer Personensuche werden die absolut ehrenamtlich arbeitenden Helfer vor Ort alarmiert.
„Wir haben den Vorteil, dass wir in den meisten Fällen die Orte, die örtlichen Begebenheiten und die Leute kennen – und sie uns“, sagt Conny Keller. Bei vielen Hilfebedürftigen sei dadurch „schon einmal der erste Schreck weg“. Übernehmen Notarzt oder Rettungsdienst, rücken die Helfer vor Ort oft auch ganz bewusst in die zweite Reihe und beruhigen oder kümmern sich um die Angehörigen. Untereinander, sagt Keller, verstehen sich Helfer vor Ort auch ohne Worte: „Wir sind ein gut eingespieltes Team.“
Das Schönste, was sie bislang erlebt hat bei ihren Einsätzen, ist eine geglückte Reanimation, sagt Keller. Der damalige Patient ist heute wieder wohlauf und wertschätzt den Einsatz der Helfer vor Ort sehr, was wiederum die Helfer freut. Keller: „Unschön sind sicherlich immer Todesfälle aller Art und Kindernotfälle.“
Ob das Einsätze seien, die Helfer belasten? Keller: „Wenn das so ist, fühle ich mich in der Rot-Kreuz-Familie aufgefangen und gut aufgehoben. Dort wird schon geschaut, dass man im Extremfall darüber spricht und das Geschehen verarbeitet werden kann.“
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