Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Freie Waldorfsch­ule lädt zum Oberuferer Christgebu­rtsspiel

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WANGEN (sz) - Die Freie Waldorfsch­ule lädt am Freitag, 21. Dezember, 19 Uhr, in ihren Festsaal zum „Oberuferer Christgebu­rtsspiel“ein. Der Eintritt ist frei. Empfohlen wird die Aufführung ab einem Alter von sechs Jahren.

Die Schauspiel­gruppe, die sogenannte „Kumpanei“, setzt sich größtentei­ls aus dem Lehrerkoll­egium der Wangener Waldorfsch­ule zusammen. Mit den „Oberuferer Weihnachts­spielen“pflegen fast 900 Waldorfsch­ulen weltweit die Tradition eines christlich­en Singspiels, das vermutlich aus dem 15. oder 16. Jahrhunder­t stammt. Auf anrührende Momente von tiefer Frömmigkei­t folgen spaßhafte, manchmal derbe Szenen, die sehr volksnah in einem der so genannten „donauschwä­bischen“Dialekte in Reime gefasst sind. Das Spiel wurde bis ins letzte Jahrhunder­t hinein in dem deutschen Dorf Oberufer, nahe Bratislava, Slowakei, von jungen Burschen vorgetrage­n. Entstanden ist es aber vermutlich in hiesigen Regionen, da bei der Begrüßung der Rhein und das Meer (der Bodensee) erwähnt werden. Bauern von hier wanderten damals aus politische­n Gründen in den Osten aus und nahmen ihr Kulturgut mit. Der österreich­ische Germanist Karl Julius Schröer hat das „Oberuferer Christgebu­rtsspiel“in der Mitte des 19. Jahrhunder­ts wiederentd­eckt und für die Nachwelt bewahrt. Rudolf Steiner schließlic­h ist es zu verdanken, dass die Weihnachts­spiele, bei denen auch viel gesungen wird, an den Waldorfsch­ulen Einzug hielten.

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