Kosten für Bad Wurzach um Hälfte gestiegen
Schlussabrechnungen für Klosterplatz liegen jetzt vor – Rude: „Vertretbares Ergebnis“
BAD WURZACH - Eine halbe Million Euro teurer als geplant kommt der Stadt Bad Wurzach der Bau des Klosterplatzes. Das gab Stadtbaumeister Matthäus Rude am Montagabend im Gemeinderat bekannt.
Die Gesamtmaßnahme umfasst den Bau des Platzes selbst, die Renaturierung der Wurzacher Ach, den Abbruch des Gebäudes des Naturschutzzentrums und den Umzug des Naturschutzzentrums in Maria Rosengarten.
Anderthalb Jahre nach der Einweihung liegen der Stadt nun alle Schlussrechnungen vor. Ergebnis: Statt den geplanten 2,71 Millionen Euro kostet die Außenanlage 2,98 Millionen Euro. Da es gleichzeitig weniger Zuschüsse als geplant gab, steigerte sich der prognostizierte Kostenanteil der Stadt von 1,02 Millionen Euro auf 1,53 Millionen Euro, das sind rund 51 Prozent der Kosten.
Größte Minusposten der Endabrechnung sind die Nebenkosten und die Fördermittel für die Renaturierung, wie Rude erläuterte. Die Nebenkosten steigen um 208 000 Euro auf fast 620 000 Euro – eine Erhöhung um 50 Prozent. Aufgrund der Komplexität habe man ungeplant zahlreiche Fachplaner hinzuziehen müssen, so Rude. Gleichzeitig gab es rund 100 000 Euro weniger Fördermittel für die Renaturierung, da hier nur die Netto- statt der Bruttokosten angesetzt werden konnten.
Rude sprach im Gemeinderat dennoch von einem „guten und vertretbaren Ergebnis“angesichts „der Schwierigkeit und der Dauer der Baustelle sowie der Qualität der gebauten Anlage“. Er sei auch froh, dass trotzdem der Zeitplan eingehalten wurde.
Stadtrat Klaus Michelberger (CDU) kritisierte hingegen, man habe wieder „zig Planer“heranziehen müssen, „und trotzdem hat uns das eine halbe Million mehr gekostet“. Wenn man schon teure Planer engagiere, müssten wenigstens deren Kostenschätzungen und das Ergebnis stimmen, so Michelberger auch mit Blick auf die Akustikprobleme im Sitzungssaal von Maria Rosengarten. Er appellierte, mehr auf eigenes Fachwissen zurückzugreifen. „Wir haben genügend fähige Leute im Haus“. „Die städtischen Kapazitäten sind begrenzt“, hielt dem Bürgermeisterin Alexandra Scherer (CDU) entgegen.
Hansjörg Schick (CDU) nannte die Gesamtkosten ebenfalls „akzeptabel. Wir haben für das Geld einen schönen Platz bekommen. Lasst uns nun überlegen, was wir damit machen.“Hier sei auch die Bevölkerung gefragt. Michael Thum (Mir Wurzacher) forderte, im Haushalt 2019 Geld für Möblierung und Beschattung des Platzes einzuplanen. Das sei der Fall, so Scherer.
Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler) warf den Blick voraus auf die noch ausstehende Schlussabrechnung für Maria Rosengarten. Bislang wird von rund 9,5 Millionen Euro Kosten ausgegangen, von denen die Stadt etwa vier Millionen Euro zu tragen hat. „Wir müssen mal wissen, was uns das gekostet hat“, drängte Buschle und würde dies gerne vor den Gemeinderatswahlen im Mai 2019 wissen.
Man habe die Abrechnung vom Architekten bereits eingefordert und werde nochmals den Druck erhöhen, versprach Scherer. Rude sprach indes von „noch relativ vielen abrechnungstechnischen Baustellen“. Er könne daher kein Datum nennen.