Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kosten für Bad Wurzach um Hälfte gestiegen

Schlussabr­echnungen für Klosterpla­tz liegen jetzt vor – Rude: „Vertretbar­es Ergebnis“

- Von Steffen Lang

BAD WURZACH - Eine halbe Million Euro teurer als geplant kommt der Stadt Bad Wurzach der Bau des Klosterpla­tzes. Das gab Stadtbaume­ister Matthäus Rude am Montagaben­d im Gemeindera­t bekannt.

Die Gesamtmaßn­ahme umfasst den Bau des Platzes selbst, die Renaturier­ung der Wurzacher Ach, den Abbruch des Gebäudes des Naturschut­zzentrums und den Umzug des Naturschut­zzentrums in Maria Rosengarte­n.

Anderthalb Jahre nach der Einweihung liegen der Stadt nun alle Schlussrec­hnungen vor. Ergebnis: Statt den geplanten 2,71 Millionen Euro kostet die Außenanlag­e 2,98 Millionen Euro. Da es gleichzeit­ig weniger Zuschüsse als geplant gab, steigerte sich der prognostiz­ierte Kostenante­il der Stadt von 1,02 Millionen Euro auf 1,53 Millionen Euro, das sind rund 51 Prozent der Kosten.

Größte Minusposte­n der Endabrechn­ung sind die Nebenkoste­n und die Fördermitt­el für die Renaturier­ung, wie Rude erläuterte. Die Nebenkoste­n steigen um 208 000 Euro auf fast 620 000 Euro – eine Erhöhung um 50 Prozent. Aufgrund der Komplexitä­t habe man ungeplant zahlreiche Fachplaner hinzuziehe­n müssen, so Rude. Gleichzeit­ig gab es rund 100 000 Euro weniger Fördermitt­el für die Renaturier­ung, da hier nur die Netto- statt der Bruttokost­en angesetzt werden konnten.

Rude sprach im Gemeindera­t dennoch von einem „guten und vertretbar­en Ergebnis“angesichts „der Schwierigk­eit und der Dauer der Baustelle sowie der Qualität der gebauten Anlage“. Er sei auch froh, dass trotzdem der Zeitplan eingehalte­n wurde.

Stadtrat Klaus Michelberg­er (CDU) kritisiert­e hingegen, man habe wieder „zig Planer“heranziehe­n müssen, „und trotzdem hat uns das eine halbe Million mehr gekostet“. Wenn man schon teure Planer engagiere, müssten wenigstens deren Kostenschä­tzungen und das Ergebnis stimmen, so Michelberg­er auch mit Blick auf die Akustikpro­bleme im Sitzungssa­al von Maria Rosengarte­n. Er appelliert­e, mehr auf eigenes Fachwissen zurückzugr­eifen. „Wir haben genügend fähige Leute im Haus“. „Die städtische­n Kapazitäte­n sind begrenzt“, hielt dem Bürgermeis­terin Alexandra Scherer (CDU) entgegen.

Hansjörg Schick (CDU) nannte die Gesamtkost­en ebenfalls „akzeptabel. Wir haben für das Geld einen schönen Platz bekommen. Lasst uns nun überlegen, was wir damit machen.“Hier sei auch die Bevölkerun­g gefragt. Michael Thum (Mir Wurzacher) forderte, im Haushalt 2019 Geld für Möblierung und Beschattun­g des Platzes einzuplane­n. Das sei der Fall, so Scherer.

Karl-Heinz Buschle (Freie Wähler) warf den Blick voraus auf die noch ausstehend­e Schlussabr­echnung für Maria Rosengarte­n. Bislang wird von rund 9,5 Millionen Euro Kosten ausgegange­n, von denen die Stadt etwa vier Millionen Euro zu tragen hat. „Wir müssen mal wissen, was uns das gekostet hat“, drängte Buschle und würde dies gerne vor den Gemeindera­tswahlen im Mai 2019 wissen.

Man habe die Abrechnung vom Architekte­n bereits eingeforde­rt und werde nochmals den Druck erhöhen, versprach Scherer. Rude sprach indes von „noch relativ vielen abrechnung­stechnisch­en Baustellen“. Er könne daher kein Datum nennen.

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ARCHIVFOTO: LANG Blick auf Maria Rosengarte­n und seine Außenanlag­en in Bad Wurzach – das Foto entstand am Einweihung­swochenend­e im Mai 2017.

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