Hundezucht nahe der Altusrieder Freilichtbühne ist passé
Gemeinde will Bedenken gegen die Ansiedlung eines Gartenbaubetriebs zerstreuen – Inhaber hält seine Border Collies am bisherigen Standort in Hörgers weiter
ALTUSRIED - Fünf Border Collies, die mit ihrem Gebell die Vorstellungen der Altusrieder Freilichtbühne stören. Das ist die Sorge mancher Gemeinderäte. Denn Erwin Kiechle plant, mit seinem Gartenbaubetrieb „Galabau“und seiner Hundezucht in die Nähe der viel besuchten Kultureinrichtung zu ziehen. Während der jüngsten Sitzung erklärte Bürgermeister Joachim Konrad jedoch, dass die Familie auf die Zucht verzichte. Das Gremium stimmte mehrheitlich dafür, die Planung des Gewerbegebiets voranzutreiben. Trotzdem gibt es noch Bedenken.
Grund für die Umsiedlung des Betriebs ist Konrads Bestreben, im Norden von Altusried eine Ortsumfahrung möglich zu machen. Voraussetzung dafür ist, dass die Gemeinde Tauschflächen anbieten kann. Kiechles Grundstück in Hörgers, zu dem auch ein ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb gehört, ist dafür ideal. Konrad habe ihm deshalb die Fläche nahe der Freilichtbühne angeboten, sagt Kiechle – im Tausch gegen seine eigene. Am neuen Standort will er seinen Gartenbaubetrieb erweitern, aber auch eine Betriebsleiter-Wohnung für sich und seine Familie bauen.
Konrad betonte eingangs der Sitzung erneut, dass er Kiechles Grundstück als Tauschfläche für die Ortsumfahrung brauche und erklärte: „Einige Hürden sind inzwischen aus dem Weg geräumt.“Kiechle wird seine Border-Collie-Zucht an den neuen Standort seines Betriebs nicht mitnehmen. „Wir können sie die nächsten fünf Jahre in Hörgers lassen, dann sehen wir weiter“, sagt der 54-Jährige nach der Sitzung. Er und seine Frau denken ohnehin darüber nach, die Zucht langsam zurückzufahren.
Darüber hinaus habe man sich mit der Regierung von Schwaben verständigt, erklärte der Bürgermeister. Die legt Wert darauf, dass das künftige Gewerbegebiet gemäß dem sogenannten Anbindegebot an die bestehende Bebauung andockt und nicht „frei steht“. Das bedeutet, dass der Gartenbaubetrieb an den Parkplatz der Freilichtbühne heranrückt. „Natürlich muss man dann auch die Lücke zur Kreisstraße schließen“, sagte Andreas Eppinger vom Lindauer Planungsbüro Sieber. Im Süden des Gartenbaubetriebs wird darüber hinaus eine weitere Gewerbefläche ausgewiesen.
Schon in früheren Sitzungen war besprochen worden, dass zwischen Gartenbaubetrieb und Parkplatz eine bepflanzte Grünfläche als Sichtschutz entstehen soll. Denn Sebastian Heerwart, Geschäftsführer der Altusrieder Freilichtbühne, hatte Bedenken geäußert, dass ein verschmutztes Betriebsgelände bei den Besuchern einen schlechten Eindruck hinterlassen könnte. „Wer pflegt diese Fläche?“, wollte Gemeinderat Leopold Walter (Freie Wähler) wissen. Konrad entgegnete, dass das nicht Aufgabe der Gemeinde sei. Der Grünstreifen ist Teil von Kiechles Gewerbefläche, die Pflege liegt somit in seiner Verantwortung.
Was den zu erwartenden Gewerbelärm betrifft, erklärte Stadtplaner Eppinger: „Wir sind dabei, uns mit dem Landratsamt abzustimmen, um herauszufinden, inwiefern das Auswirkungen auf die Freilichtbühne hat. „Ich sehe das nach wie vor sehr kritisch“, sagte Gemeinderat Christian Kaps (Freie Wähler). Hinsichtlich der noch freien Fläche gab er zu Bedenken: „Wir haben keinerlei Einfluss, was für ein Gewerbe da hinkommt.“Kaps, Helga Herb (Freie Wähler) und Monika Sauter (SPD) stimmten gegen die Weiterverfolgung der Planung.