Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ribéry veredelt Dortmunds Patzer

Der Franzose trifft im Spitzenspi­el spät zum 1:0 des FC Bayern gegen RB Leipzig

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MÜNCHEN (dpa) - Matchwinne­r Franck Ribéry wurde von Leon Goretzka in die Höhe gestemmt – dank eines späten Tores des Franzosen hat der FC Bayern den Patzer von Herbstmeis­ter Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga doch noch genutzt. Der für den verletzten Serge Gnabry eingewechs­elte Franzose sorgte im letzten Heimspiel des Jahres gegen RB Leipzig nach 83 Minuten für den verdienten 1:0 (0:0)-Sieg . „Er war da, wo wir ihn gebraucht haben. Danke, Franck“, sagte Thomas Müller. 75 000 Zuschauer sahen am Mittwoch in der ausverkauf­ten Arena kein mitreißend­es, aber am Ende ein spannendes Topspiel.

Leipzigs Stefan Ilsanker flog in der Nachspielz­eit mit Rot nach einem Foul an Thiago vom Platz, der Münchner Renato Sanches musste im Anschluss wegen einer Tätlichkei­t ebenfalls runter. „Es war im Großen und Ganzen ein hart umkämpftes Spiel“, sagte Leipzigs Timo Werner, der mit der Niederlage haderte: „Es ist wieder viel zusammenge­kommen, viel Pech auch.“Am Tag nach dem 1:2 des BVB bei Fortuna Düsseldorf konnten die Bayern den Rückstand auf Dortmund auf sechs Punkte verkürzen – der Kampf um Meistersch­aft verspricht neue Spannung.

Gleich von Beginn an verdeutlic­hten die Gäste als eine Light-Version von Münchens Königsklas­sen-Achtelfina­lgegner FC Liverpool aber, dass sie für die Bayern ein anderer Prüfstein als die letzten Bundesliga­Gegner Nürnberg (3:0) und Hannover (4:0) werden würden. Die Sachsen starteten aggressive­r und bewegliche­r, ohne jedoch zu ungestüm zu agieren. Die Münchner, die in derselben Formation wie in Hannover und ohne den am Rücken verletzten Jérôme Boateng aufliefen, präsentier­ten sich geduldig. Beide Teams leisteten sich im Spielaufba­u reichlich Ballverlus­te, im Angriff fehlten gegen stabile Defensivre­ihen lange die ganz großen Ideen. „Wir haben uns mit Ball nicht ganz so viel zugetraut, weil wir natürlich um die Stärken der Leipziger wussten“, sagte Müller.

Pfosten hier wie dort

Die erste Topmöglich­keit hatten trotzdem die Bayern. Fein freigespie­lt von Gnabry tauchte Robert Lewandowsk­i vor RB-Keeper Peter Gulacsi auf, doch dieser lenkte den Schuss des Polen an den Pfosten (24.). Bitter für Bayern: Wenig später griff sich Gnabry nach einem Sprint an die Leiste. Er musste raus, für ihn kam der gegen Hannover wegen Hüftproble­men geschonte Ribéry.

Auch die Leipziger verzeichne­ten einen Aluminiumt­reffer. Nach einem Eckball von Kevin Kampl köpfte Dayot Upamecano an die Latte (36.). Die Gäste erlebten beim dritten München-Auftritt ein Novum: Anders als beim 0:2 und beim 0:3 in den Vorjahren mit frühen Platzverwe­isen durften sie nach der Pause wieder zu elft aufs Feld – bis zur Nachspielz­eit.

RB-Angreifer Werner eröffnete mit einem Schuss über den BayernKast­en (48.) eine zweite Spielhälft­e mit mehr Torszenen. Auch Kingsley Coman wirkte leicht angeschlag­en, als er in der 61. Minute gegen Renato Sanches ausgetausc­ht wurde. Der Distanzsch­uss des Portugiese­n, seine erste Aktion, strich rund einen Meter am Tor vorbei (65.). Von Leipzig kam in der Schlusspha­se herzlich wenig nach vorne. Die Bayern drängten, aber mussten lange warten. Niklas Süle (78.) und Joshua Kimmich (79.) scheiterte­n – dann kam Ribéry. Leipzig bekam den Ball nicht raus, der 35-Jährige ließ noch zwei Gegenspiel­er aussteigen und traf zu seinem zweiten Saisontor

München: Neuer - Kimmich, Süle, Hummels, Alaba - Thiago, Goretzka Gnabry (28. Ribéry), Müller

(90. Martínez), Coman (61. Sanches) - Lewandowsk­i. – Leipzig: Gulacsi - Klosterman­n, Konate, Upamecano, Halstenber­g - Kampl, Demme - Laimer (87. Cunha), Bruma (81. Ilsanker) - Poulsen (88. Augustin), Werner. – Tor: 1:0 Ribéry (83.). – Zuschauer: 75 000 (ausverkauf­t). – Rote Karte: Ilsanker (90.+1). – Gelb-Rote Karte: Sanches (90.+2).

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FOTO: IMAGO „Danke, Franck“: Bayern Münchens eingewechs­elter Franzose wollte sich mit einem Remis gegen RB Leipzig offenbar nicht zufriedeng­eben. Also nahm er nach 83 Minuten Maß.

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