„Schöne Bescherung – Abgehängt!“
Zur Berichterstattung über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV):
„Mit dem Fahrplanwechsel wurde die Verbindung Haslach-Wangen ohne große Vorankündigung weiter eingeschränkt: Der 8.20-Uhr-Bus wurde ersatzlos gestrichen. Lässt man die Schulbusse außer Acht, ist Haslach damit weitgehend abgehängt. Umso trauriger ist dies, wenn man weiß, dass es schon sehr lange Bemühungen gibt, den ÖPNV zwischen Wangen und Haslach zu verbessern. So hat sich Herr Müller von der Jakobushilfe schon mit viel Aufwand bemüht, auch mit Fachleuten und den örtlichen Busunternehmern, bessere Perspektiven zu entwickeln.
Damit ist eine Gruppe von Interessenten angesprochen: Die Menschen mit Behinderung von St Konrad. Sie haben kein eigenes Fahrzeug und sind für Stadtbesuche auf den Busverkehr angewiesen. Ebenso betrifft dies alle jene Haslacher, die altershalber nicht mehr Auto fahren können oder dies vermeiden wollen. Schließlich sind eine ganz wichtige Gruppe die Kinder und Jugendlichen, die momentan mit der Sicherheit groß werden, dass ihre Eltern der immer parate Fahrdienst nach Wangen sind, wenn es um Sport, Musik oder Freizeitangebote geht, die eben Wangen bieten kann, Haslach aber nicht.
Leider geht es hier nicht nur um ein akutes Ärgernis, sondern um eine Entwicklung, die dem Anschein nach in Zukunft festgeschrieben werden soll. Bei einer Bürgerversammlung zum neuen Haslacher Baugebiet wurde der Bedarf besserer Verkehrsanbindung angesprochen, das Echo blieb jedoch dürftig. Bei der Vorstellung der Zukunftsplanung des städtischen Busverkehrs in der ,Schwäbischen Zeitung’ fand Haslach nicht einmal eine Erwähnung. Standardargumente der Ausbremser: Haslach liegt halt randständig, da kann man nichts machen. Das ist zu teuer. Da fährt doch niemand mit. Diese Argumente ziehen nicht, wenn ein politischer und zukunftsorientierter Wille da wäre, die Zukunft des ÖPNV grundsätzlich und nicht nur ein wenig zu verbessern. Dass dies Geld kostet und dass dies nicht von heute auf morgen geht, das versteht sich. Dass aber schon jetzt die Weichenstellung einen Teil der Ortschaften auch zukünftig abhängen will, muss von den betroffenen Bürgern nicht hingenommen werden. Vielleicht kann auf diesem Wege eine durchsetzungsstarke Initiative der Betroffenen entstehen.“
Hans Bucher, Wangen-Haslach
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