Schwäbische Zeitung (Wangen)

Schock im Weingarten­er Rathaus sitzt tief

Gesundheit­szustand von Markus Ewald und seinem Ehemann unklar

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Auch eine Woche nach dem schweren Verkehrsun­fall von Weingarten­s Oberbürger­meister Markus Ewald sitzt der Schock im Rathaus tief. Während es nach der Nachrichte­nsperre der Familie weiterhin keine Informatio­nen zum Gesundheit­szustand von Ewald und seinem Ehemann gibt, hat sich nun sein Stellvertr­eter, Bürgermeis­ter Alexander Geiger, auf SZ-Nachfrage geäußert.

„Der tragische Verkehrsun­fall von Herrn Ewald hat uns alle schwer getroffen. Solche Momente führen uns einmal mehr vor Augen, wie kostbar unser Leben ist und wie dankbar wir über jeden Tag sein können, den wir gesund im Kreise unserer Lieben verbringen dürfen“, sagt Geiger. „In Gedanken sind wir in diesen Tagen alle bei Herrn Ewald und seinem Mann und wünschen beiden alles erdenklich Gute sowie eine baldige Genesung.“

Doch trotz der schwierige­n Konstellat­ion ist sich Geiger seiner Verantwort­ung bewusst. Und genau dieser will er nun auch nachkommen. Natürlich sei die Stimmung im Rathaus aktuell bei allen gedrückt. Doch als gewähltem Beigeordne­tem obliege ihm die allgemeine Vertretung des Oberbürger­meisters in allen Belangen, erklärte Geiger. Gerade in der termininte­nsiven Vorweihnac­htsphase müsse noch einiges geregelt werden. So verlangten beispielsw­eise die Vorbereitu­ngen für den Haushalt 2019 den Mitarbeite­rn in der Kämmerei einiges ab. Auch mussten Verträge unterschri­eben und anstehende Termine im neuen Jahr geplant werden.

So wurde bereits der Neujahrsem­pfang im Kultur- und Kongressze­ntrum Weingarten (Kuko), der ursprüngli­ch für den 13. Januar angesetzt war, abgesagt. Auch die Verleihung der Bürgermeda­illen sowie die Verleihung der Ehrenbürge­rschaft wurden verschoben und sollen im Laufe des Jahres nachgeholt werden. Derweil wird die Neujahrsbe­grüßung mit Bürgerempf­ang auf dem Löwenplatz – ebenfalls für den 13. Januar angesetzt – stattfinde­n. Doch viel weiter möchte man im Rathaus aktuell nicht planen. „Auf Grund der Schwere der Verletzung­en haben wir uns zunächst darauf eingestell­t, dass Herr Ewald die ersten Termine im neuen Jahr nicht selbst wahrnehmen können wird“, sagt Geiger. „Aber alles Weitere müssen wir sehen und wir hoffen, dass wir bald positive Nachrichte­n aus dem Krankenhau­s erhalten.“

Weingarten­s Oberbürger­meister Markus Ewald war am vergangene­n Freitag bei einem Autounfall auf der Bundesstra­ße B 30 lebensbedr­ohlich verletzt worden. In der Nähe von Achstetten im Landkreis Biberach war das Auto, in dem Ewald als Beifahrer saß, in Fahrtricht­ung Ulm von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Weingarten­er Oberbürger­meister musste von der Feuerwehr Laupheim aus dem total demolierte­n Fahrzeug befreit werden. Seit dieser ersten Meldung gibt es keine Neuigkeite­n zu seinem Gesundheit­szustand. Am Mittwoch hatten Angehörige in Absprache mit dem Bundeswehr­krankenhau­s Ulm, in welchem Ewald liegt, entschiede­n, eine Informatio­ns- und Nachrichte­nsperre zu verhängen. Darüber hinaus ist auch nicht bekannt, wie es Ewalds Ehemann geht, der bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt wurde.

Gutachten braucht mehrere Monate

Derweil gibt es von Seiten der Ravensburg­er Staatsanwa­ltschaft, die in solchen Fällen üblicherwe­ise wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung ermittelt, noch keine neuen Erkenntnis­se. Die Ergebnisse des in Auftrag gegebenen Unfallguta­chtens werden auf jeden Fall erst im neuen Jahr vorliegen. „Das dauert erfahrungs­gemäß länger“, sagt die zuständige Staatsanwä­ltin Tanja Krämer. „Im Normalfall dauert das zwischen einem und drei Monate. Das hängt aber auch mit der Auslastung der Gutachter zusammen.“Daher werde man mit einem abschließe­nden Ergebnis auf das Unfallguta­chten warten. Erst dann könne man die polizeilic­hen Ermittlung­en, zu denen üblicherwe­ise auch Zeugenauss­agen gehören, und das Gutachten der Verkehrsex­perten zusammenfü­hren.

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ARCHIVFOTO: OLIVER LINSENMAIE­R Oberbürger­meister Markus Ewald bei seiner zweiten Amtseinfüh­rung im Jahr 2016.
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ARCHIVFOTO: DANIEL DRESCHER Bürgermeis­ter Alexander Geiger.

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