Schock im Weingartener Rathaus sitzt tief
Gesundheitszustand von Markus Ewald und seinem Ehemann unklar
WEINGARTEN - Auch eine Woche nach dem schweren Verkehrsunfall von Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald sitzt der Schock im Rathaus tief. Während es nach der Nachrichtensperre der Familie weiterhin keine Informationen zum Gesundheitszustand von Ewald und seinem Ehemann gibt, hat sich nun sein Stellvertreter, Bürgermeister Alexander Geiger, auf SZ-Nachfrage geäußert.
„Der tragische Verkehrsunfall von Herrn Ewald hat uns alle schwer getroffen. Solche Momente führen uns einmal mehr vor Augen, wie kostbar unser Leben ist und wie dankbar wir über jeden Tag sein können, den wir gesund im Kreise unserer Lieben verbringen dürfen“, sagt Geiger. „In Gedanken sind wir in diesen Tagen alle bei Herrn Ewald und seinem Mann und wünschen beiden alles erdenklich Gute sowie eine baldige Genesung.“
Doch trotz der schwierigen Konstellation ist sich Geiger seiner Verantwortung bewusst. Und genau dieser will er nun auch nachkommen. Natürlich sei die Stimmung im Rathaus aktuell bei allen gedrückt. Doch als gewähltem Beigeordnetem obliege ihm die allgemeine Vertretung des Oberbürgermeisters in allen Belangen, erklärte Geiger. Gerade in der terminintensiven Vorweihnachtsphase müsse noch einiges geregelt werden. So verlangten beispielsweise die Vorbereitungen für den Haushalt 2019 den Mitarbeitern in der Kämmerei einiges ab. Auch mussten Verträge unterschrieben und anstehende Termine im neuen Jahr geplant werden.
So wurde bereits der Neujahrsempfang im Kultur- und Kongresszentrum Weingarten (Kuko), der ursprünglich für den 13. Januar angesetzt war, abgesagt. Auch die Verleihung der Bürgermedaillen sowie die Verleihung der Ehrenbürgerschaft wurden verschoben und sollen im Laufe des Jahres nachgeholt werden. Derweil wird die Neujahrsbegrüßung mit Bürgerempfang auf dem Löwenplatz – ebenfalls für den 13. Januar angesetzt – stattfinden. Doch viel weiter möchte man im Rathaus aktuell nicht planen. „Auf Grund der Schwere der Verletzungen haben wir uns zunächst darauf eingestellt, dass Herr Ewald die ersten Termine im neuen Jahr nicht selbst wahrnehmen können wird“, sagt Geiger. „Aber alles Weitere müssen wir sehen und wir hoffen, dass wir bald positive Nachrichten aus dem Krankenhaus erhalten.“
Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald war am vergangenen Freitag bei einem Autounfall auf der Bundesstraße B 30 lebensbedrohlich verletzt worden. In der Nähe von Achstetten im Landkreis Biberach war das Auto, in dem Ewald als Beifahrer saß, in Fahrtrichtung Ulm von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Weingartener Oberbürgermeister musste von der Feuerwehr Laupheim aus dem total demolierten Fahrzeug befreit werden. Seit dieser ersten Meldung gibt es keine Neuigkeiten zu seinem Gesundheitszustand. Am Mittwoch hatten Angehörige in Absprache mit dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm, in welchem Ewald liegt, entschieden, eine Informations- und Nachrichtensperre zu verhängen. Darüber hinaus ist auch nicht bekannt, wie es Ewalds Ehemann geht, der bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt wurde.
Gutachten braucht mehrere Monate
Derweil gibt es von Seiten der Ravensburger Staatsanwaltschaft, die in solchen Fällen üblicherweise wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, noch keine neuen Erkenntnisse. Die Ergebnisse des in Auftrag gegebenen Unfallgutachtens werden auf jeden Fall erst im neuen Jahr vorliegen. „Das dauert erfahrungsgemäß länger“, sagt die zuständige Staatsanwältin Tanja Krämer. „Im Normalfall dauert das zwischen einem und drei Monate. Das hängt aber auch mit der Auslastung der Gutachter zusammen.“Daher werde man mit einem abschließenden Ergebnis auf das Unfallgutachten warten. Erst dann könne man die polizeilichen Ermittlungen, zu denen üblicherweise auch Zeugenaussagen gehören, und das Gutachten der Verkehrsexperten zusammenführen.