Im Fernsehstudio mit Andy Borg
Waldburger Trachtenverein bei Aufzeichnung für neue TV-Show – Eine Gruppe spielt sogar live
WALDBURG - Kurz vor Weihnachten startet im SWR eine neue Samstagabend-Show mit Andy Borg: Der langjährige Moderator des „Musikantenstadls“hat dazu viele Stars der Schlager- und Volksmusikszene zur Aufzeichnung nach VillingenSchwenningen eingeladen, darunter auch den Trachtenverein Waldburg.
Wie Vorstandschef Markus Thielbeer erzählt, hatte der Sender mit den Waldburgern Kontakt aufgenommen, um im Rahmenprogramm neben Andy Borg und seinen Musikgästen auch regionale Trachten, Tanz und Folklore vorzustellen. Trotzdem sei nicht viel Zeit für die Vorbereitungen geblieben. In den zwei Wochen bis zum Dreh musste eine Choreografie für den Auftritt zusammengestellt und geprobt werden. Auch um die Logistik wie Anreise, Verpflegung und Übernachtung musste sich der Verein selbst kümmern.
Ganz kurzfristig sei dann noch eine weitere Anfrage gekommen: Peter Kraus wünscht sich für seinen Musikbeitrag einen Kinderchor. Also übt Jugendleiterin Petra März noch während der Fahrt den entsprechenden Titel mit einigen Kindern ein. Zwar sollen sie zum Playback nur die Lippen bewegen, doch auch dafür
Sonderveröffentlichung sollte man den Text beherrschen. Doch dann kommt es doch nicht zu diesem Chorauftritt, da sich Kraus spontan für einen anderes Stück entscheidet. Er bedankt sich aber für die Mühe und schenkt den Waldburgern ein paar CDs mit Autogramm. Auch von den anderen Künstlern sammeln die Kinder eifrig Autogramme, die sie daheim stolz ins Vereinstagebuch einkleben.
Auch die Musik für den Auftritt des Trachtenvereins wird vom Sender als Playback-CD angefordert. „Das ist auch gut so“, sagt Glockenspielleiter Johannes Längle, denn er habe bei früheren Fernseherfahrungen schon manch schiefen Ton erlebt. Das liege daran, dass auch die Stars nicht immer in eingespielten Formationen auftreten. Oft würden nur Statisten engagiert, die zwar in die Kamera grinsen, aber kein Instrument richtig beherrschen.
Die Musiker des Trachtenvereins verstehen allerdings ihr Handwerk, das erkennt auch Andy Borg, der die Gruppe bei ihren Proben vor Ort besucht und vorschlägt, auch ein Stück live zu spielen. So kommt es zu einem bei solchen Produktionen eher unüblichen Ereignis: Die Waldburger Gruppe spielt live und präsentiert sogar ein selbstgeschriebenes Stück aus der Feder von Johannes Längle. Für ihren Fernsehauftritt sind sie mit Akkordeon, Zither, Hackbrett, Klarinette und Gitarre angereist – und natürlich mit ihrem wichtigsten Instrument: dem Allgäuer Glockenspiel. Damit ist in dieser Formation ein Glockensatz mit insgesamt 53 Kuhglocken gemeint, die nach Größe und somit nach Tonhöhe sortiert vor den zwei Musikern auf dem Spieltisch stehen und blitzschnell geschellt werden. Dazu präsentieren die Trachtler eine Auswahl ihrer Volkstänze und Schuhplattler.
Zum Finale gibt es dann natürlich noch das Gruppenbild mit Andy Borg und alle Gästen, bevor der Trachtenverein schnell wieder aus dem Studio geführt wird, um den straffen Zeitplan einzuhalten, da gleich mehrere Folgen am Stück aufgezeichnet werden. Die erste Ausstrahlung der Sendung ist am 22. Dezember, der Waldburger Beitrag ist allerdings erst in einer der Sendungen im Frühjahr 2019 zu sehen.
Die Glockenspielgruppe des Trachtenvereins Waldburg begleitet den Gottesdienst am Sonntag, 23. Dezember, in der Waldburger Kirche.