Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mehr als 400 Babys in Lindau geboren

2018 gibt es sogar ein echtes „Christkind“– Alte deutsche Namen sind auch in Lindau im Kommen

- Von Julia Baumann

LINDAU - „Wir haben die 400 geknackt“, sagt Oberärztin Dr. Carmen Graf: Mit 409 Babys liegt die Geburtenra­te in der Lindauer AsklepiosK­linik nur knapp unter der vom Vorjahr. Insgesamt, so die Medizineri­n, bekommen die Lindauer seit einigen Jahren wieder mehr Kinder. Und manche von ihnen haben es ganz besonders eilig.

Da gab es zum Beispiel jenes Neugeboren­e aus dem oberen Landkreis, das noch im Rettungswa­gen auf dem Weg zum Lindauer Krankenhau­s auf die Welt gekommen ist. „Die Ärztin war informiert und ist dem Krankenwag­en hinterherg­efahren“, erzählt Graf. Als die Kollegin dann einen Krankenwag­en am Straßenran­d hat parken sehen, habe sie sofort geschaltet und an dessen Tür geklopft. „Da war das Baby grad eine Minute da.“Nicht nur die Mutter, auch die Sanitäter seien froh gewesen, dass ein Profi so schnell zur Stelle gewesen war.

Ganz so schnell muss es zwar nicht immer gehen, grundsätzl­ich freut sich Graf aber, wenn Geburten zügig verlaufen – vor allem beim zweiten Kind und wenn es beim älteren Geschwiste­rchen länger gedauert hat. „So eine lange Geburt sitzt einem natürlich im Nacken und da ist es schön, wenn es beim zweiten Mal schneller geht“, sagt sie.

Für Frauen, die schon Kinder haben, bietet die Asklepios-Klinik das sogenannte Storchenta­xi an. Wenn die Wehen losgehen, können die Frauen das Taxi anrufen. Der Taxifahrer bringt sie dann in die Klinik, die Rechnung bezahlt das Krankenhau­s. Der Papa kann sich dann zum Beispiel noch um das größere Geschwiste­rchen kümmern und später nachkommen.

Genutzt wird das Taxi nach Grafs Worten vor allem von Familien aus dem oberen Landkreis. Aber auch für Frauen mit Migrations­hintergrun­d sei diese Einrichtun­g eine gute Alternativ­e, um ins Krankenhau­s zu kommen, denn ihre Familien besitzen oft kein Auto.

Wenn der Nachwuchs Wendelin heißt

Zwei Nigerianer waren es, die im vergangene­n Jahr eine ganz besondere Geburt erlebt haben: Wie berichtet hat Effiong Uzodimma an Heiligaben­d um 20.11 Uhr ihren Sohn Goodnews zur Welt gebracht. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Mann Simon in Weiler-Simmerberg und durfte ihr kerngesund­es „Christkind“schon bald mit nach Hause nehmen. Goodnews gehört übrigens zu den ausgefalle­neren Namen des vergangene­n Jahres.

In der Regel folgen die Lindauer dem Deutschlan­dtrend und nennen ihre Babys gerne Ben, Sofie oder Emma. Oder Wendelin. Denn, so Graf: „Alte deutsche Namen sind im Kommen.“

„Ein Kind kam im Krankenwag­en zur Welt. Die Ärztin war informiert und ist hinterherg­efahren“Oberärztin Dr. Carmen Graf

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FOTO: DIK Goodnews heißt der kleine Junge, der sozusagen als Christkind an Weihnachte­n im Lindauer Krankenhau­s zur Welt gekommen ist.

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