Auch am Freitag soll der Unterricht weitergehen
Wenige Beeinträchtigungen in Wangen – GMS Eglofs schickte Kinder wieder nach Hause – Kloos kritisiert Regierungspräsidium wegen Entschuldigungsfrage
WANGEN/ARGENBÜHL/AMTZELL An den Wangener Schulen wird es auch am Freitag Unterricht geben. Dies erklärte der geschäftsführende Schulleiter und Chef der Realschule, Heiko Kloos. „Höchstwahrscheinlich“gelte dies auch am Montag. Allerdings stehe es den Schulleitern frei zu reagieren. So könnte der Unterricht frühzeitig beendet werden, sollte sich herausstellen, dass keine Busse mehr fahren.
Kloos betonte, dass in den vergangenen Tagen und am Donnerstag an der Realschule geregelter Unterricht stattgefunden habe. Alle Lehrer seien gekommen, auch jene, die etwa im bayerischen Lindenberg wohnen. Bei der vergleichsweise ruhigen Wetterlage am Mittwoch seien zudem nur wenige Schüler daheim geblieben. Am Donnerstag, als erneut starker Schneefall einsetzte, sei die Zahl fehlender Kinder angestiegen. Seinen Informationen zufolge stelle sich die Situationen an den anderen Wangener Schulen ähnlich dar. „Der Schulbetrieb ist relativ wenig beeinträchtigt“, so Kloos.
In diesem Zusammenhang kritisiert der geschäftsführende Schulleiter das Regierungspräsidium Tübingen als Schulaufsicht: Die Behörde hatte zu Wochenbeginn betont, dass die Schulen im Württembergischen Allgäu (zunächst) bis einschließlich Donnerstag geöffnet blieben, allerdings auch erklärt: „Wer witterungsbedingt nicht kommen kann, gilt in der Schule ausnahmsweise als entschuldigt. Eine persönliche Entschuldigung ist nicht notwendig.“
Das Entbinden von der Entschuldigungspflicht hat Kloos an dieser Regelung gestört. Das mache die Situation schwierig und erhöhe den Aufwand. Zudem müsse die Schule ja den Überblick behalten, wer aus welchen Gründen nicht anwesend ist. Deshalb sei er sich mit den anderen Wangener Schulleitern einig, weiter auf Entschuldigungen zu bestehen, entsprechend sei es beispielsweise auch auf der Homepage der Realschule kommuniziert worden. Dieses Vorgehen habe geklappt: „Die Eltern sind da sehr gewissenhaft.“
Keinerlei Einwände hat Kloos hingegen am Aufrechterhalten der Schulpflicht: „Das ist richtig, so lange es vertretbar ist.“Und dass die Schulpflicht derzeit vertretbar ist, steht für ihn außer Frage: „Geschneit hat es vor 20 Jahren auch schon“, sagt er mit Blick auf die generellen Winterverhältnisse im Allgäu.
Deutlich stärkere Auswirkungen hat der Schneefall auf den Schulbetrieb in Argenbühl: Nur 25 Kinder insgesamt aus allen Klassenstufen 1 bis 10 zusammengenommen waren am Donnerstagmorgen an der Gemeinschaftsschule in Eglofs angekommen. 90 Prozent aller Kinder schafften es nicht, da der Bus nicht fahren konnte.
Stemmer: „Schule hat offen“
Die Eltern sollen selbst entscheiden, ob sie ihr Kind zur Schule schicken können oder nicht, sagte Maria Stemmer, Leiterin der Gemeinschaftsschule in Eglofs: „Die Schule hat offen. Wir schicken die Kinder auch nur nach Hause, wenn wir das abgesprochen haben und eine Betreuung gesichert ist“, erklärt die Rektorin. Am Mittwoch seien 70 Kinder nicht gekommen, am Donnerstag dann fast keines mehr. „Die Kinder aus Eglofs und der näheren Umgebung konnten zu Fuß zur Schule kommen, die meisten sind aber auf den Bus angewiesen“, erklärt Stemmer die leeren Klassenräume.
Da mit 25 Kindern aus allen Klassenstufen kein sinnvoller Unterricht machbar gewesen sei, seien die Schüler nach Absprache mit den Eltern alle wieder nach Hause geschickt worden. Das Kollegium sei bis 11 Uhr an der Schule gewesen. Am Freitag will die Rektorin in der Früh wieder mit dem Busunternehmen sprechen und dann auf der Homepage vermelden, ob die Busse fahren und so die Kinder wie gewohnt zur Schule kommen können, oder nicht.
Wer wegen Schnee nicht zum Unterricht kommen kann, soll sich entschuldigen, lautet auch ihre Bitte. Dieser schließt sich Sara Schmucker, Rektorin des Ländlichen Schulzentrums in Amtzell, an. Hier seien nicht ganz so viele Kinder dem Unterricht wegen Schnee ferngeblieben wie in Argenbühl. Der Unterricht fand normal statt. Trotzdem waren die Klassen auch hier teilweise leerer, da einige Schulbusse nicht fahren konnten.
Zur Entschuldigungsfrage erklärte Schmucker: „Wenn ein Kind nicht an der Schule ankommt und wir keine Entschuldigung vorliegen haben, machen wir uns Sorgen. Gerade jetzt, da viele Äste zum Beispiel auf Wege fallen“, so die Rektorin. Darum bitte auch sie alle Eltern, ihre Kinder zu entschuldigen, falls diese nicht zur Schule kommen können.
Wer gesund zu Hause ist, solle den Tag nutzen, um Schulaufgaben zu erledigen, „damit der Schultag nicht ganz verloren ist“. Doch auch Positives habe der Schnee mit sich gebracht, erzählt Schmucker: Eine Klasse habe die weiße Pracht im Hof genutzt und Schneemänner gebaut.