Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Wangen soll ein Ort der Chancen sein“

Aus der Haushaltsr­ede von Hans-Jörg Leonhardt (CDU)

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Als umfangreic­he Bestandsau­fnahme, inklusive der Darstellun­g zahlreiche­r CDU-Positionen, gestaltete sich die Rede von Hans-Jörg Leonhardt. Vieles stellte er unter das Credo: „Packen wir es an.“

So zur Landesgart­enschau. Jetzt zeige sich, dass es richtig gewesen sei, diese nach Wangen zu holen. Allerdings werde die Zeit bis 2024 langsam knapp. In diesem Zuge nannte Leonhardt die Bebauung in den Auwiesen. Hier unterstütz­e die CDU innovative, moderne Wohnformen. Angesichts des Flächenman­gels und der Wohnungskn­appheit plädierte er für eine „verträglic­he Nachverdic­htung“. Gleichwohl dürfe man „keine Bauform verdammen oder an den Pranger stellen“. Oberstes Ziel aller Bemühungen sollte das Schlagwort „Heimat muss bezahlbar bleiben“sein. Erneut forderte der CDU-Fraktionsv­orsitzende zu prüfen, bei Neubauten durch Investoren eine 20- bis 25-prozentige Quote für Sozialwohn­ungen durchzuset­zen.

Beim Verkehr will Leonhardt das entspreche­nde Konzept auf die Ortschafte­n ausgedehnt sehen. Generell müsse man alle Verkehrstr­äger im Blick haben. Auch zum Bau von mehr Kreisverke­hren erklärte er: „Packen wir es doch mal an.“Gleichwohl mahnte der CDU-Fraktionsc­hef Geduld beim neuen ÖPNV-Konzept an. Das Ziel dabei laute: „Wangen braucht eine Antwort auf den veränderte­n Mobilitäts­bedarf in unserer Stadt selbst und muss immer bestens an die überregion­alen Verkehre angebunden werden.“

Einen Antrag stellte die CDU zum Parkraum. Wesentlich­e Inhalte: die Einführung nachgelage­rten Bezahlens, den Einstieg ins Bezahlen per Handy, den Bau eines altstadtna­hen Parkdecks (hinter dem Finanzamt), innenstadt­nahe Kurzzeitpa­rkplätze und ein neues Parkleitsy­stem.

Einen Schwerpunk­t setzte HansJörg Leonhardt auf das Thema Digitalisi­erung. Er forderte Glasfaserb­reitband für jede Schule, jeden Betrieb, jedes Haus und jeden Hof. Die entspreche­nde Versorgung bezeichnet­e er als Daseinsvor­sorge. Den dafür zuletzt prognostiz­ierten städtische­n Kostenante­il von rund zehn Millionen Euro hält er für eine „machbare Summe“.

In Sachen Umwelt erinnerte Leonhardt an einen CDU-Antrag, der eine Baumpflanz­aktion, städtische Hilfe für den Erhalt der Streuobstb­estände und die Erstellung einer Pflanzlist­e für insektenfr­eundliche Sträucher vorsieht. Auch mahnte er „Signale“der Stadt bei der „Wiesenstad­t Wangen“an.

Stellung nahm der CDU-Fraktionsc­hef auch zur neuen Verwaltung­sstruktur. Bei der zu besetzende­n Stelle fürs Baurecht brauche es Geduld. Zur nach dem Abschied von Ulrich Mauch nicht wieder besetzten Beigeordne­tenstelle erklärte er: „Lieber Herr Oberbürger­meister Lang, dieses alles wird Ihnen noch etwas mehr Arbeit machen. Einen Bürgermeis­ter ersetzt man nicht so leicht. Passen Sie bitte auf sich auf.“

Leonhardt unterstütz­te überdies die Forderung der Landes-CDU und des Rathausche­fs für eine Flächenkom­ponente bei der Mittelvert­eilung des Landes. Es gehe um einen gerechtere­n Lastenausg­leich: „Die Einwohnerz­ahl kann und darf da nicht das Maß aller Dinge sein.“

An die „große Politik“gewandt, mahnte er bei der Umsetzung von Versprechu­ngen auch an die Städte und Gemeinden zu denken. Daher forderte er: „Wer anschafft, bezahlt. So soll, so muss es sein.“

Bei der Jugendpoli­tik bekannte der CDU-Fraktionsc­hef: „Wangen soll ein Ort der Chancen und Chancenger­echtigkeit sein. Egal woher jemand kommt.“Und bei der Betreuung müsse der Grundsatz der Wahlfreihe­it im Mittelpunk­t stehen.

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FOTO: MORLOK Hans-Jörg Leonhardt

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