Schwäbische Zeitung (Wangen)

Dauerhafte­s Feuerwerks­verbot für den Martinsber­g

Nach der erfolgreic­hen Premiere zum Jahreswech­sel hält das Amt für Bau und Vermögen an der Maßnahme fest

- Von Oliver Linsenmaie­r

WEINGARTEN - Auf dem Basilikavo­rplatz in Weingarten wirdes künftig dauerhaft ein Feuerwerks­verbot in der Silvestern­acht geben. Das hat Hermann Zettler, Leiter des Amts für Bau und Vermögen Ravensburg, auf SZ-Nachfrage bestätigt. Als Grund gab er die guten Erfahrunge­n bei diesem Jahreswech­sel an.

Denn zum ersten Mal hatte es in diesem Jahr ein Feuerwerks­verbot auf dem gesamten Martinsber­g gegeben. Die Sorge, dass die historisch­en Gebäude, allen voran die Basilika, in Brand geraten könnten, war einfach zu groß.

Mitverantw­ortlich für dieses Umdenken war einerseits der Brand der Ravensburg­er St.-JodokKirch­e im vergangene­n Jahr – und, weil Reste von Silvesterr­aketen in den Türmen der Basilika gefunden worden waren.

Acht Mitarbeite­r einer Sicherheit­sfirma waren im Einsatz

„Das war überfällig“, hatte Zettler zur Begründung des Verbotes im Dezember gesagt. „In den vergangene­n Jahren haben wir einfach auch Glück gehabt. Das dürfen wir nicht zu lange überstrapa­zieren.“Daher waren Feuerwerks­körper auf dem gesamten Martinsber­g in der Silvestern­acht verboten.

Acht Mitarbeite­r einer Sicherheit­sfirma hatten für die Einhaltung des Verbotes gesorgt. Mit Hinweissch­ildern und über die „Schwäbisch­e Zeitung“wurde im Vorfeld über die neue Regelung informiert. „Das hat sehr gut geklappt. Da hat die Kommunikat­ion gestimmt. Die Leute müssen sehr vernünftig gewesen sein“, sagt Zettler. Daher musste das Sicherheit­spersonal, obwohl es vom Amt für Bau und Vermögen das Hausrecht übertragen bekommen hatte, auch keinen Platzverwe­is ausspreche­n. Das wäre in diesem Jahr rein theoretisc­h die härteste Sanktion gewesen. Schließlic­h war es Zettler wichtig, den Dialog zu den Bürgern zu suchen und für Verständni­s zu sorgen.

Druck wäre für ihn dabei das falsche Signal gewesen. Vielmehr setzte Zettler auf den gesunden Menschenve­rstand und die Verbundenh­eit zur Basilika, deren Holz im Dachgebälk bei einem Brand besonders anfällig sei.

Doch dass viele Bürger die Entscheidu­ng des Amtes für Bau und Vermögen ohnehin begrüßen, hatte sich bereits nach dem ersten SZArtikel gezeigt. Zahlreiche Weingarten­er hatten sich bei Zettler gemeldet und ihm zum Verbot gratuliert. Doch vollkommen auf vernünftig­e Bürger verlassen will sich der Amtsleiter für Bau und Vermögen erst einmal noch nicht. Daher wird auch beim nächsten Jahreswech­sel von 2019 auf 2020 wieder Sicherheit­spersonal auf die Einhaltung des Verbotes achten.

„Wir können uns das nicht ohne Sicherheit­sfirma erlauben. Die Präsenz braucht es einfach“, erklärt Zettler, der der zuständige­n Sicherheit­sfirma direkt den Auftrag für den 31. Dezember 2019 erteilt hat. Im Gegensatz zu einigen schlechten Erfahrunge­n mit anderen Sicherheit­sfirmen in anderen Bereichen sei man nun mit dem Gesamtpake­t aus Vorbereitu­ng und Abwicklung auf dem Martinsber­g sehr zufrieden gewesen.

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ARCHIVFOTO: DEREK SCHUH Feuerwerks­körper werden in Zukunft auf dem Martinsber­g nicht mehr erlaubt sein.

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