Dauerhaftes Feuerwerksverbot für den Martinsberg
Nach der erfolgreichen Premiere zum Jahreswechsel hält das Amt für Bau und Vermögen an der Maßnahme fest
WEINGARTEN - Auf dem Basilikavorplatz in Weingarten wirdes künftig dauerhaft ein Feuerwerksverbot in der Silvesternacht geben. Das hat Hermann Zettler, Leiter des Amts für Bau und Vermögen Ravensburg, auf SZ-Nachfrage bestätigt. Als Grund gab er die guten Erfahrungen bei diesem Jahreswechsel an.
Denn zum ersten Mal hatte es in diesem Jahr ein Feuerwerksverbot auf dem gesamten Martinsberg gegeben. Die Sorge, dass die historischen Gebäude, allen voran die Basilika, in Brand geraten könnten, war einfach zu groß.
Mitverantwortlich für dieses Umdenken war einerseits der Brand der Ravensburger St.-JodokKirche im vergangenen Jahr – und, weil Reste von Silvesterraketen in den Türmen der Basilika gefunden worden waren.
Acht Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma waren im Einsatz
„Das war überfällig“, hatte Zettler zur Begründung des Verbotes im Dezember gesagt. „In den vergangenen Jahren haben wir einfach auch Glück gehabt. Das dürfen wir nicht zu lange überstrapazieren.“Daher waren Feuerwerkskörper auf dem gesamten Martinsberg in der Silvesternacht verboten.
Acht Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma hatten für die Einhaltung des Verbotes gesorgt. Mit Hinweisschildern und über die „Schwäbische Zeitung“wurde im Vorfeld über die neue Regelung informiert. „Das hat sehr gut geklappt. Da hat die Kommunikation gestimmt. Die Leute müssen sehr vernünftig gewesen sein“, sagt Zettler. Daher musste das Sicherheitspersonal, obwohl es vom Amt für Bau und Vermögen das Hausrecht übertragen bekommen hatte, auch keinen Platzverweis aussprechen. Das wäre in diesem Jahr rein theoretisch die härteste Sanktion gewesen. Schließlich war es Zettler wichtig, den Dialog zu den Bürgern zu suchen und für Verständnis zu sorgen.
Druck wäre für ihn dabei das falsche Signal gewesen. Vielmehr setzte Zettler auf den gesunden Menschenverstand und die Verbundenheit zur Basilika, deren Holz im Dachgebälk bei einem Brand besonders anfällig sei.
Doch dass viele Bürger die Entscheidung des Amtes für Bau und Vermögen ohnehin begrüßen, hatte sich bereits nach dem ersten SZArtikel gezeigt. Zahlreiche Weingartener hatten sich bei Zettler gemeldet und ihm zum Verbot gratuliert. Doch vollkommen auf vernünftige Bürger verlassen will sich der Amtsleiter für Bau und Vermögen erst einmal noch nicht. Daher wird auch beim nächsten Jahreswechsel von 2019 auf 2020 wieder Sicherheitspersonal auf die Einhaltung des Verbotes achten.
„Wir können uns das nicht ohne Sicherheitsfirma erlauben. Die Präsenz braucht es einfach“, erklärt Zettler, der der zuständigen Sicherheitsfirma direkt den Auftrag für den 31. Dezember 2019 erteilt hat. Im Gegensatz zu einigen schlechten Erfahrungen mit anderen Sicherheitsfirmen in anderen Bereichen sei man nun mit dem Gesamtpaket aus Vorbereitung und Abwicklung auf dem Martinsberg sehr zufrieden gewesen.