Erste Gruppen in Inklusionskindergarten
Kißlegger Kindergärten sollen mit dem Kindergarten des KBZO zusammengelegt werden
KISSLEG – Es ist keine Selbstverständlichkeit, wenn millionenschwere Bauprojekte finanziell und zeitlich genau planmäßig fertig werden. Beim Neubau des Inklusionskindergartens in Kißlegg ist das nun aber der Fall. Pünktlich nach den Weihnachtsferien sind die Kinder des Sankt-MonikaKindergartens nicht wie gewohnt in ihr altes Gebäude, sondern in die ersten fertigen Gruppenräume im neugebauten Gebäudeteil eingezogen. Ende April vergangenen Jahres wurde mit dem Bau begonnen. Die Kosten werden mit fünf Millionen bezifftert.
Vier kleine Häuser, sogenannte Cluster, die alle miteinander verbunden sind, sollen bis zum Sommer die beiden kirchlichen Kindergärten Sankt Gallus, Sankt Monika und den Kindergarten des Körperbehindertenzentrums Oberschwaben (KBZO) unter ein Dach bringen. Zwei dieser Cluster stehen bereits. Sie werden derzeit von den drei Monika-Gruppen genutzt. Deren altes Gebäude wird seit letzter Woche komplett entkernt und später einmal Platz für Versammlungsund Verwaltungsräume bieten.
Die 60 Kinder hätten sich nach der ersten Woche bereits ganz gut eingelebt, sagte Walter Kuon, zweiter Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats, im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Das bestätigten auch die Erziehrinnen. Allerdings: Die Devise „Neu ist immer besser“gelte für Kinder nicht pauschal. „Am ersten Tag hat sogar ein Bub gesagt, er will wieder zurück in seinen alten Kindi“, weiß Kuon. Das habe sich aber inzwischen gelegt. „Genau deshalb haben wir sehr darauf geachtet, den Kindern ihre alte Umgebung nicht komplett wegzunehmen.“Fast alle Möbel aus dem „alten Kindi“finden sich nun im neuen wieder. Der zweite KGR-Chef ist dankbar: „Da haben beim Umzug Erzieherinnen, Eltern und Kirchengemeinderäte mitgeholfen.“Das Gebot der Nachhaltigkeit verpflichte dazu, keine guten Möbelstücke wegzuwerfen. Auch bei Kindern und Erzieherinnen kommt das gut an. „Wir haben hier ganz viel von unserer alten Umgebung. Das tut den Kindern gut“, ist sich Erzieherin Sonja Kaiser sicher. Und: „Die Kinder haben ja auch das gleiche Personal um sich herum wie vorher. Das ist das wichtigste.“Im August, wenn weitere zwei Cluster fertig sind, kommen die beiden Gruppen des Kindergartens Sankt Gallus und drei Gruppen des KBZO hinzu. In jedem Cluster sind dann eine Küche, Sanitärräume und zwei Gruppen untergebracht. Eine Gruppe besteht entweder aus zehn bis zwölf Kindern des KBZO oder bis zu 22 Kindern eines Regelkindergartens. Gemischte Gruppen wird es nicht geben. Die Gruppenräume kann man allerdings durch eine große Tür verbinden. Sie soll einmal das gemeinsame Spielen ermöglichen und den Namen Inklusionskindergarten rechtfertigen. „Ziel ist, dass die Türen die meiste Zeit offen sind“, erklärt Kuon.