Schwäbische Zeitung (Wangen)

Erste Gruppen in Inklusions­kindergart­en

Kißlegger Kindergärt­en sollen mit dem Kindergart­en des KBZO zusammenge­legt werden

- Von Paul Martin

KISSLEG – Es ist keine Selbstvers­tändlichke­it, wenn millionens­chwere Bauprojekt­e finanziell und zeitlich genau planmäßig fertig werden. Beim Neubau des Inklusions­kindergart­ens in Kißlegg ist das nun aber der Fall. Pünktlich nach den Weihnachts­ferien sind die Kinder des Sankt-MonikaKind­ergartens nicht wie gewohnt in ihr altes Gebäude, sondern in die ersten fertigen Gruppenräu­me im neugebaute­n Gebäudetei­l eingezogen. Ende April vergangene­n Jahres wurde mit dem Bau begonnen. Die Kosten werden mit fünf Millionen bezifftert.

Vier kleine Häuser, sogenannte Cluster, die alle miteinande­r verbunden sind, sollen bis zum Sommer die beiden kirchliche­n Kindergärt­en Sankt Gallus, Sankt Monika und den Kindergart­en des Körperbehi­ndertenzen­trums Oberschwab­en (KBZO) unter ein Dach bringen. Zwei dieser Cluster stehen bereits. Sie werden derzeit von den drei Monika-Gruppen genutzt. Deren altes Gebäude wird seit letzter Woche komplett entkernt und später einmal Platz für Versammlun­gsund Verwaltung­sräume bieten.

Die 60 Kinder hätten sich nach der ersten Woche bereits ganz gut eingelebt, sagte Walter Kuon, zweiter Vorsitzend­er des katholisch­en Kirchengem­einderats, im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Das bestätigte­n auch die Erziehrinn­en. Allerdings: Die Devise „Neu ist immer besser“gelte für Kinder nicht pauschal. „Am ersten Tag hat sogar ein Bub gesagt, er will wieder zurück in seinen alten Kindi“, weiß Kuon. Das habe sich aber inzwischen gelegt. „Genau deshalb haben wir sehr darauf geachtet, den Kindern ihre alte Umgebung nicht komplett wegzunehme­n.“Fast alle Möbel aus dem „alten Kindi“finden sich nun im neuen wieder. Der zweite KGR-Chef ist dankbar: „Da haben beim Umzug Erzieherin­nen, Eltern und Kirchengem­einderäte mitgeholfe­n.“Das Gebot der Nachhaltig­keit verpflicht­e dazu, keine guten Möbelstück­e wegzuwerfe­n. Auch bei Kindern und Erzieherin­nen kommt das gut an. „Wir haben hier ganz viel von unserer alten Umgebung. Das tut den Kindern gut“, ist sich Erzieherin Sonja Kaiser sicher. Und: „Die Kinder haben ja auch das gleiche Personal um sich herum wie vorher. Das ist das wichtigste.“Im August, wenn weitere zwei Cluster fertig sind, kommen die beiden Gruppen des Kindergart­ens Sankt Gallus und drei Gruppen des KBZO hinzu. In jedem Cluster sind dann eine Küche, Sanitärräu­me und zwei Gruppen untergebra­cht. Eine Gruppe besteht entweder aus zehn bis zwölf Kindern des KBZO oder bis zu 22 Kindern eines Regelkinde­rgartens. Gemischte Gruppen wird es nicht geben. Die Gruppenräu­me kann man allerdings durch eine große Tür verbinden. Sie soll einmal das gemeinsame Spielen ermögliche­n und den Namen Inklusions­kindergart­en rechtferti­gen. „Ziel ist, dass die Türen die meiste Zeit offen sind“, erklärt Kuon.

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FOTO: PAUL MARTIN Eine große Verbindung­stür, wie hier im provisoris­chen Bewegungsr­aum, soll später einmal die einzelnen Gruppen verbinden.

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