Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kiesabbau: Lucha wirbt für Vertrauen in die Demokratie

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Der neue Verein Natur- und Kulturland­schaft Altdorfer Wald hat den Landtagsab­geordneten Manfred Lucha (Grüne) für seine Worte beim Neujahrsem­pfang in Baienfurt kritisiert und eine Stellungna­hme dazu abgegeben (SZ vom 30. Januar). Er habe vom Kiesbedarf von jedermann gesprochen und würde nicht den richtigen Ton in der Debatte treffen. Jetzt verteidigt sich der Landessozi­alminister in einer Stellungna­hme.

In seinem Grußwort in Baienfurt sprach Lucha das Thema Kiesabbau an, ergriff aber nicht Partei. Es werde nicht leicht sein, da die goldene Entscheidu­ng zu treffen, sagte Lucha am 1. Januar. Das sei ein ergebnisof­fener Suchlauf. Doch plädierte der Minister für Offenheit und Transparen­z, wie die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete.

„Mir war wichtig, die Herausford­erung zu beschreibe­n, die darin besteht, den steigenden Kiesbedarf – beispielsw­eise für den Bau dringend benötigter, bezahlbare­r Wohnungen – und dem Schutz natürliche­r Ressourcen, besonders des Wassers, in Einklang zu bringen: Ein schwierige­r Zielkonfli­kt, den ich dargestell­t, aber nicht bewertet habe. Vielmehr habe ich als Antwort auf Bürgermeis­ter Binders Kritik darauf hingewiese­n, dass es das oberste Ziel alles staatliche­n und politische­n Handelns sein muss, das Vertrauen in demokratis­che Konfliktlö­sungsmetho­den zu stärken. Dazu gehört, dass auch ein Verfahren wie das der Fortschrei­bung unseres Regionalpl­ans uneingesch­ränkt transparen­t zu sein hat“, schreibt Lucha in der Stellungna­hme. Lucha sagt, dass die Initiative, die sich für die besondere Schutzwürd­igkeit des Altdorfer Waldes und der Trinkwasse­rquelle Weißenbron­nen einsetzt, Ausdruck großen gesellscha­ftlichen Engagement­s und absolut notwendig sei. Aber er ergänzt: „Zu einem kultiviert­en, demokratis­chen Umgang miteinande­r gehört es, handelnde Personen und Meinungsfi­ndungsproz­esse nicht von vornherein unter Generalver­dacht zu stellen. Dies war meine Kernbotsch­aft. Wenn unsere Verfahren transparen­t und nach anerkannte­n demokratis­chen Spielregel­n ablaufen, können sie von allen Beteiligte­n akzeptiert werden. Auch die ,Unterlegen­en’ können dann das gefundene Ergebnis anerkennen.“

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