Wenn Kißlegg Wangen auf die Sprünge hilft
Erste WG-Kennzeichen für Zunftmeister Wolfgang Tengler und Ehrenzunftmeister Bernd Rothacker
WANGEN - Das Wortwitz-Duell zwischen den Narrenzünften Wangen und Kißlegg ist in die nächste Runde gegangen. Anlässlich des Zunftmeisterempfangs am Sonntag hörten die Gäste im vollen Rathaussaal, wie sich die Hudelmale aus dem benachbarten Kißlegg für die Wangener einsetzen und boten „auf Kißlegg südlichsten Festplatz“, der Wangener Altstadt, den Wangenern die „Übernahme“an. „Unter einer Bedingung“, sagte Zunftmeister Hajö Schuwerk: „Das Rathaus kommt nach Kißlegg.“
Auch sonst gab es jede Menge verbalen Schlagabtausch – und den Dank von Wangens Zunftmeister Wolfgang Tengler an viele, allen voran aber den Bauhof und die Feuerwehr, die ein reibungsloses Landschaftstreffen nach dem starken Schneefall Anfang Januar erst möglich gemacht haben.
Es war zu erahnen, dass die Narrenzunft Kißlegg nicht mit leeren Händen nach Wangen kommt. In Wangen gehörten die Leute eher zu den Exoten, stellte Zunftratsmitglied Paul Martin fest: „Da heißt die Dorfmitte Altstadt, der ehemalige Zunftmeister Altzunftmeister und politisch hat man es mit dem Altkreis.“Im Bereich „alte Sachen“wollte man den Wangenern nun auf die Sprünge helfen. In „monatelangen Verhandlungen“habe man nun die ersten Autokennzeichen für die Nachbarzunft schaffen lassen – nämlich „WGNZ-0815“für Zunftmeister Wolfgang Tengler und „WG-KU-4711“für Altund Ehrenzunftmeister Bernd Rothacker. Letzteres, sagte Schuwerk, sei ja schließlich so etwas wie die „Duftnote“der Wangener Zunft.
Es war schließlich Bernd Rothacker, der reagierte: „Mir Wangener wollten solchen wie euch mit dem Landschaftstreffen auch eine Freude machen, damit ihr auch mal was Schönes habt.“Auch Paul Martin war sich sicher, dass die Nachbarzunft dazu imstande ist: „Solange genug Kißlegger da sind.“Zuvor hatte der junge Zunftrat auch VSAN-Präsident Roland Wehrle für dessen „Kuschelkurs“mit dem Karneval auf die Schippe genommen und stellte fest: „Mir liebet die Fasnet und it de Karneval. Mit kommet au aus Kißlegg und it aus Wuppertal.“
Mauch braucht keine Frauenparkplätze
„Beschwerden“ganz anderer Natur gab es von Schirmherr Ulrich Mauch. Wegen „nix und wieder nix“habe man ihm am Samstag die Nase geschliffen: „Ich finde aber, besser die Katzenzunft aus Meßkirch macht des als en Professor Mang aus Lindau.“Ein „Uiuiui -Auwauwau“erntete Mauch für seinen Witz, dass es in Wangen Frauenparkplätze zur Fasnet nicht brauche: „Bei uns dürfen auch Frauen mit rein und müssen nicht draußen bleiben.“Ein Lob hingegen erhielten die Wangener Narren: „Es braucht einfach begeisterte Narren, um andere begeistern zu können.“
Auch der VSAN-Präsident schwärmte von Wangen und der Fasnet. Und auch er ließ die Kißlegger nicht außen vor und richtete seine Worte zur Wangemer Fasnet an OB Michael Lang: „Denn dieser funkelnd leuchtende Diamant, macht dein Städtle noch mehr bekannt. Und selbscht Kißlegger können erleben: Ihr seid die Perle des Allgäus eben.“Landschaftsvertreter Franz Mosch hingegen erzählte vom Strahlen in Elmar Benteles Augen. Der FarnyChef habe ihm am Morgen bereits vom „Riesenumsatz am Samstag“erzählt. Er empfahl Tengler, Bentele gleich den Anschlussvertrag abzuringen.
Die Gastzünfte überbrachten, in VSAN-Landschaften gruppiert, ihre närrischen Grüße. Rene Leuenberger von der Narrenzunft Laufenberg empfahl dabei, im Rathaus für ältere Männer einen Aufzug im Wangener einzubauen – oder wahlweise ein „Basiscamp“zu eröffnen. Und Kornelia Keller, Narrenmama der Karseer Butze Dätz und Ortsvorsteherin aus Karsee, reimte über die Narrenleiden, die wohl auch so mancher Narr am Sonntagvormittag empfunden haben dürfte. Für die musikalische Umrahmung des Zunftmeisterempfangs zeichneten das Narrenduo Uli Müller und Bruno Schöllhorn, die Narrenkapelle und die Kißlegger Dilldabba verantwortlich.