1,2 Millionen für Wohmbrechtser Dorfplatz
Hergatzer Ratsmitglieder wollen angrenzende Häuser in die Planung aufnehmen
HERGATZ (das) - In die Dorferneuerung Hergatz kommt Bewegung. Als nächste Maßnahme steht der Dorfplatz Wohmbrechts an. Der Gemeinderat hat geschlossen einer Kostenvereinbarung zugestimmt, wonach die Gemeinde 19 500 Euro für Planungshonorare bereitstellt. Die geschätzten Kosten für das Projekt, das den Platz beim alten Pfarrhof und die Schlossstraße zwischen Kirche und Schule umfasst, liegen bei 1,2 Millionen Euro. Die Gemeinde zahlt etwa die Hälfte.
Auf dem Platz nördlich der Pfarrkirche parken derzeit Autos, am Rand türmen sich Schneehaufen. Im Sommer stehen dort Müllcontainer. Lediglich ein paar Sträucher trennen das Gelände von der viel befahrenen B 12. Geplant ist dort ein gepflasterter Dorfplatz mit Spielgeräten, Sitzgelegenheiten und vielleicht einem Brunnen. Schon 2009 hatte sich ein Arbeitskreis aus Wohmbrechtser Bürgern für dieses Konzept entschieden.
„Endlich Nägel mit Köpfen machen“
Gemeinderatsmitglied Markus Bietsch sagte: „Wie lang tun wir da jetzt schon rum? Wir müssen endlich Nägel mit Köpfen machen.“Dem entgegnete Bürgermeister Uwe Giebl, die Teilnehmergemeinschaft habe die Prioritäten der Bürger bei der Dorferneuerung nacheinander abgearbeitet. Als Beispiel nannte er den Rathausplatz und die Straße „Am Kirchberg“. Nun stehe der Abschnitt vom Dorfplatz bis hoch an die Schule an.
Der Dorfplatz grenzt im Süden an das geschindelte Bodenmüller-Haus, im Nordosten an den alten Pfarrhof. Beide Häuser gehören der Gemeinde, beide sind allem Anschein nach in schlechtem Zustand. Christian Renn forderte, sie von Anfang an in die Planung mit aufzunehmen. „Die Dorfplatznutzung hängt von den Gebäuden darum ab“, sagte er. Er sprach sich dafür aus, ein Gutachten in Auftrag zu geben, um zu klären, wie es um die Bausubstanz der Gebäude steht und welche Nutzungen in Frage kommen.
Im alten Pfarrhof sind derzeit Gemeindebücherei und Heimatstube untergebracht. Das BodenmüllerHaus steht seit Jahren leer. Am Türrahmen stammt der letzte mit Kreide geschriebene Segensspruch der Sternsinger aus dem Jahr 2008. „Der Leerstand frisst an den Gebäuden“, sagte Markus Bietsch. „Inzwischen kann man nur noch sagen: Ab in die Tonne damit.“
Gottfried Hübl vom Amt für ländliche Entwicklung Schwaben stellte sich dem Gremium als neuer Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung vor. „Die Finanzsituation im Amt ist derzeit sehr gut. Also melden Sie sich, wenn Ihnen noch vernünftige Ideen für die Dorferneuerung einfallen“, erklärte er.
Klaus Bilgeri wünschte sich häufigere Informationen von Seiten der Teilnehmergemeinschaft, in der auch einige Gemeinderatsmitglieder sitzen. Bürgermeister Uwe Giebl bemerkte mit Blick auf den neuen Vorsitzenden: „Es gab jetzt eineinhalb Jahre keine Vorstandssitzung. Wir hätten längst weitermachen können.“
Die bisher letzten Baumaßnahmen „Am Kirchberg“habe die Teilnehmergemeinschaft an die Gemeinde abgegeben, erklärte Christian Renn, Gemeinderat und Mitglied der Teilnehmergemeinschaft. Er räumte jedoch ein: „Das ist unglücklich gelaufen und hätte schneller gehen können.“