Betten-Palast zu Füßen der Königsschlösser
Im März wird ein über 27 Millionen Euro teures Luxushotel in Hohenschwangau eröffnen
HOHENSCHWANGAU - Es hängen zwar noch ungezählte Kabel von den Decken und in den lang gezogenen Korridoren wimmelt es geradezu von Bauarbeitern. Doch in 20 Tagen soll das neue Vier-Sterne-SuperiorHotel in Hohenschwangau eröffnen. Das hat der künftige General-Manager des Hotels, Jörg Hansmann, gestern auf einer Pressekonferenz verkündet. Am Rosenmontag, 4. März, will die Betreiber-Gesellschaft Althoff die ersten Gäste begrüßen. Nach weniger als zwei Jahren Bauzeit steht das 27-Millionen-Euro-Projekt zu Füßen der Königsschlösser kurz vor der Fertigstellung.
Der entstandene Gebäudekomplex erstreckt sich auf etwa 300 Metern Länge vom ehemaligen Schlosshotel Lisl bis zum Alpsee. Im „Ameron Neuschwanstein“wird künftig Platz für 137 Gästezimmer, drei Restaurants sowie einen Wellness- und Spa-Bereich sein. Auftraggeber und Bauherr ist der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF).
Wenn die ersten Gäste dann im März ihre Zimmer beziehen, werden sich anfangs 70 Mitarbeiter um ihr Wohlbefinden kümmern. Keine Spur vom sonst so viel beklagten Personalmangel in der Gastronomie: „Wir haben zwei Bewerbertage durchgeführt und bei der Suche nach Angestellten war uns natürlich auch das Netzwerk der Althoff-Gruppe sehr behilflich“, sagt Hansmann. Denn das Unternehmen mit Sitz in Köln betreibt bereits 15 Häuser in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und in England. Ihren guten Ruf in Expertenkreisen verdanken die Hotelkette und ihre Marke Ameron insbesondere der Spitzengastronomie – und den hohen Qualitätsansprüchen bei der Hotellerie. Das hat seinen Preis: Das billigste Doppelzimmer in der Nebensaison kostet 119 Euro pro Nacht, die Preise für Suiten betragen bis zu 400 Euro. „Aufgrund der unterschiedlichen Gebäude und der Lage der Zimmer wird es bis zu 17 verschiedene Preiskategorien geben“, sagt Michael Lutz von Ameron Deutschland. Er erklärt auch, dass durch den Ganzjahresbetrieb des Hotels ein völlig anderer Schwerpunkt gesetzt werde, als es bisher in Hohenschwangau üblich sei. In den vergangenen Monaten seien bereits viele Reservierungen eingegangen. So soll im Mai eine Hochzeit mit über 200 Gästen stattfinden. Und auch für Tagungen will sich das Hotel etablieren: Es gibt zwei Konferenzsäle mit 140 und 340 Quadratmetern Fläche.
„Eher eine Ergänzung“
Dass in unmittelbarer Nähe zu ihrem Haus bald ein ähnliches Luxushotel am Festspielhaus in Füssen entstehen könnte, nehmen die Verantwortlichen gelassen hin: „Wir betrachten das weniger als Konkurrenz, sondern eher als Ergänzung“, sagt Hotelchef Hansmann. Schließlich sei es ja ohnehin das Ziel der gesamten Tourismusregion, noch stärker auf Qualitätstourismus zu setzen. In RottachEgern habe das dortige Hotel der Althoff-Gruppe zu mehr Wertschöpfung und einem neuen Gäste-Klientel am Tegernsee beigetragen. Insofern sei ein weiteres Hotel dieser Kategorie im Ostallgäu sogar eher wünschenswert – wenn es denn komme.