Zahl der Unfälle auf dem Bodensee steigt
Wasserschutzpolizei rettet im vergangenen Jahr 288 Menschen, die in Seenot geraten sind
● FRIEDRICHSHAFEN - Die Zahl der Schiffs- und Badeunfälle auf dem baden-württembergischen Teil des Bodensees ist 2018 angestiegen. Dabei verloren acht Menschen ihr Leben, einer mehr als noch 2017. Das teilte Michael Behrendt, Polizeihauptkommissar bei der Wasserschutzpolizei in Friedrichshafen beim Pressegespräch zur Unfallstatistik 2018 mit.
Im vergangenen Jahr ereigneten sich 15 Badeunfälle auf dem Bodensee, 2017 waren es vier. Die Zahl der Schiffsunfälle hat sich ebenfalls erhöht von 66 Vorfällen im Jahr 2017 auf 76 im vergangenen Jahr. Bei den Badeunfällen kamen sieben Menschen ums Leben, ein Mensch verstarb bei einem Schiffsunfall. Die häufigste Ursache für Schiffsunfälle sei die mangelnde Sorgfalt der Schiffsführer. Am häufigsten kam es bei den Steganlagen zu Unfällen und in der Uferzone, 31 waren auf dem offenen See. Die Zahl der Tauchunfälle bleibt konstant. So wie im Vorjahr auch, ereigneten sich 2018 vier Tauchunfälle, bei denen keiner tödlich geendet hat.
Sonne zieht an den See
Als Grund für den Anstieg der Unfälle sieht Behrendt den außergewöhnlichen Sommer. Die warmen Temperaturen haben viele Schwimmer und Wassersportler in und auf den See gelockt. Dadurch steige auch das Unfallpotenzial. „Wir waren überrascht, weil wir angenommen haben, dass die lange Badesaison noch mehr Unfälle bringt – so wie es 2015 der Fall war“, sagte Behrendt. Die Leute seien vorsichtiger geworden. Das zeigt sich auch in den Zahlen, wie oft die Wasserschutzpolizei zu Einsätzen ausrücken musste, weil sich Wassersportler trotz Sturmwarnung auf den See begeben haben. 2018 verzeichnet die Wasserschutzpolizei insgesamt 276 Einsätze in diesem Rahmen, im Vorjahr waren es noch 341. Allerdings wütete im Juli 2017 ein starker Sturm in der Region, bei dem auch 72 Boote im Bereich Bodman-Ludwigshafen zerstört worden sind, was damals die Unfallstatistik in die Höhe trieb. Im Vergleich dazu ist 2018 deutlich ruhiger gewesen. Die Zahl der Unfälle, die die Wasserschutzpolizei durch Sturm in der Kategorie „Sonstige“verzeichnet ist zwölf Fällen 2018 im Vergleich zu 2017 mit 21 deutlich geringer. Insgesamt hat die Wasserschutzpolizei 2018 288 Personen aus dem baden-württembergischen Bodensee gerettet, 123 Boote mussten aus Seenot gerettet werden.
Auf dem internationalen Bodensee ereigneten sich 2018 183 Unfälle, davon waren 133 Schiffsunfälle. Damit liegt dieser Anteil leicht über dem Niveau von 2017. 13 Personen verloren auf dem Bodensee ihr Leben, drei mehr als im Vorjahr. Darunter ist auch ein Taucher. Bei Badeunfällen verunglückten neun Personen tödlich.