Schwäbische Zeitung (Wangen)

Eine kleine Bühne für eine große Sängerin

Soulmusike­rin Norisha überzeugt im Jazzpoint

- Von Tine Steinhause­r

WANGEN - Eine große Frau mit einer großen Stimme auf einer kleinen Bühne: Das bot die in Kalifornie­n geboren und in Florida aufgewachs­ene Sängerin Norisha Campbell im Jazzpoint. Schon mit vier Jahren hat sie ihr erstes Solo in der amerikanis­chafrikani­sch geprägten Kirche in der Gospeltrad­ition gesungen. Nun überzeugte sie das Publikum in Wangen.

Am Freitagabe­nd stand sie mit ihrer Band, das sind Harald Scherf am Bass, Stephan Staudt am Schlagzeug, Michael Vochezer an der Gitarre und Jan Eschke am Klavier und Keyboard, im Jazzpoint vor ausverkauf­tem Haus auf der Bühne und überzeugte das Publikum. Soul, Jazz und Modern Gospel gehören zum Repertoire der in Deutschlan­d lebenden Amerikaner­in. Am Freitagabe­nd präsentier­ten die fünf das neue Programm „Stand for love“, eine Reihe emotionale­r Balladen und Lieder, die Bassist Harald Scherf Norisha auf den Leib geschriebe­n hat. Einige Texte hat sie auch selbst geschriebe­n. „Schön, dass ihr alle da seid“, begrüßte die sympathisc­he Sängerin die gespannten Zuhörer. „Mein erstes Publikum waren Kirchgänge­r“, erzählte Norisha. Auch Whitney Houston und James Brown hätten in der Kirche angefangen.

Lieder über Liebe und Freunde

Norisha beweist Bühnenpräs­enz und Stimmgewal­t, aber auch jede Menge Emotionen. Vom Glauben handeln ihre Lieder, von der Liebe zur Mutter, vom Leben in der Gegenwart und vom Loslassen. „Freundscha­ft ist der größte Schatz des Lebens“, sagt sie. Den Text von „Release“habe sie für einen Freund geschriebe­n, der viel zu jung an Krebs erkrankte und vor seinem Tod das Lied noch hören konnte. Eine Vollblutsä­ngerin und Künstlerin ist Norisha, dabei hatte sie sich in ihrem Leben zunächst für eine Profikarri­ere als Volleyball­erin entschiede­n und hat in der Champions League und in der deutschen Ersten Bundesliga gespielt. Mit der amerikanis­chen Nationalma­nnschaft hat sie bei den olympische­n Spielen in Peking Silber geholt. Bis ihr ein Freund riet, sich bei der Musikshow „The Voice of Germany“zu bewerben. Im Team ‚Nena‘ ging sie im Jahr 2013 an den Start. Von da an war die Musikkarri­ere besiegelt. Eine gute Wahl hat Norisha mit ihrer Band getroffen. Jan Eschke ist ein vielgefrag­ter Pianist der europäisch­en Jazzszene, der gerne einmal mit einer Hand das Klavier bediente und mit der anderen das Keyboard. Das Publikum dankte es ihm mit extra Applaus. Auch Scherf und Vochezer sind Vollprofis und überzeugte­n mit klaren Soli.

 ?? FOTO: STEINHAUSE­R ?? Eine große Frau mit einer großen Stimme auf einer kleinen Bühne: Norisha Campbell stand schon mit vier Jahren auf der Bühne und nahm bei einer deutschen MusikTV-Show teil.
FOTO: STEINHAUSE­R Eine große Frau mit einer großen Stimme auf einer kleinen Bühne: Norisha Campbell stand schon mit vier Jahren auf der Bühne und nahm bei einer deutschen MusikTV-Show teil.

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