Klein-Amerika in der Kißlegger Festhalle
Beim Musikball treffen sich Cowboys, Superhelden Präsidenten und Showtänzer
KISSLEGG - „Can you English please?“Beim Musikball wurde die Kißlegger Festhalle unter diesem Motto am Samstag zu „Little-USA“. Cowboys, Indianer, Superhelden, Punks und Trumps haben den Weg nach Kißlegg gefunden, um mit dem Musikverein für einen Abend ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten abzutauchen.
Mitgenommen über den großen Teich wurden die Fasnetsbegeisterten von den schwäbischen US-Touristen Hans-Dieter und Franz alias Jonas Schneider und Lukas Würzer. Die beiden führten spritzig und charmant durch den Abend. Zunächst aber haben sie einige ausgewählte Gäste, beispielsweise den Schultes und die Liederkranz-Gang, über kuriose amerikanische Gesetzeslagen befragt. Sobald das Rechtliche geklärt war, konnte die Party durchstarten. Der MVK als Marching Band eröffnete das Programm musikalisch. Sandra Würzer und Alexander Buffler gaben gesänglich mit „It’s raining men“und „Can you English please“alles.
Wie gut – oder eher schlecht – es um die Englischkenntnisse der Jungmusikanten steht, wurde im Sketch „English for underways – Englisch für unterwegs“deutlich. Das Publikum hingegen war ganz bilingual und hat bei etlichen englischen Songtitel dank Beamer nur deutsche Wortfetzen verstanden. Das Gelächter schallte nur so.
In Ermangelung eines Tigers standen Siegfried und Roy (Florian Radtke und Melanie Halder) in Kißlegg mit einem Löwen auf der Bühne. An sich selbst haben sie den Anspruch: „Von Vegas bis ins Allgäu verzaubern Siegfried und Roy“. Nicht ganz so glücklich war der Gitarre spielende Mike Tyson. Siegfried und Roy konnten ihn nicht gebrauchen. Man hätte Mitleid mit ihm bekommen können, schließlich will jeder in Kißlegg auf der Bühne stehen. Eine gute Figur auf der Mainstage machte beispielsweise der Showtanz der jungen Musiker.
Trump im Gemeinderat?
Politisch steckt Kißlegg seit dem Ball vor einer ungewissen Zukunft. Gleich sieben Donald-Trump-Doubles wollen bei den Gemeinderatswahlen antreten. „I make Kißlegg great again!“, versprach der erste. Auch „Kißlegg first!“war zu hören. Ein anderer versprach eine Million neue Jobs, wieder ein anderer wollte die Schlossmauer Richtung Bayern erweitern. „Die globale Erwärmung ist eine Erfindung der Bayern,“lautete die Parole. Aber auch an Kißleggs Grenzgebiete gab es Botschaften. So sagte ein Mister President: „Ich habe gehört es gibt hier ein Gebiet, Ikowa, das ist bestimmt Indianergebiet.“Und wie soll es damit weitergehen? „Die Indianer sollen hinter dem Hag beleiben. Hinter dem Windhag.“Die geplante Ortsumfahrung soll auch in Angriff genommen werden. Ist ja auch nicht mehr als ein „TrumpelPfad“.
Bevor das bunte Pogramm mit Fasnetslied und Narrenmarsch beendet wurde, präsentierte Dirigent Thomas Räth noch einmal mehr, was seine Musiker draufhaben: Ein musikalische Reise durch sämtliche USHits. Anschließend war Party angesagt mit der Band „Wildbock“.