Kein Stellenabbau bei Liebherr in Lindenberg nach Aus für A 380
Liebherr-Aerospace liefert Systeme für Super-Airbus – Darum muss in Lindenberg nach Angaben der Geschäftsführung aber niemand um seinen Job bangen
LINDENBERG (pem) - Das angekündigte Aus für den A 380 sorgt auch im Westallgäu für Gesprächsstoff. Liebherr-Aerospace liefert für den SuperAirbus mehrere Systeme. Trotzdem muss bei dem größten Arbeitgeber im Landkreis niemand um seinen Arbeitsplatz bangen. „Es wird keinen Jobabbau geben, weil wir unter anderem bei den neuen Airbus-Programmen gut unterwegs sind“, teilt die Geschäftsführung auf Anfrage von
„Der Westallgäuer“mit. Auch andere Standorte von Liebherr in Deutschland seien nicht betroffen.
Liebherr-Aerospace ist mit Airbus groß geworden. Seit Jahren aber baut das Unternehmen sein Geschäft mit anderen Unternehmen der Luftfahrtbranche aus. Systeme aus Lindenberg finden sich beispielsweise bei Boeing, Bombardier, Embraer oder russischen und chinesischen Flugzeugherstellern.
Nach wie vor gehört Airbus aber zu den größten Kunden des Unternehmens. An jedem Programm des europäischen Flugzeugbauers ist Liebherr-Aerospace beteiligt, auch am A 380. Jeder Super-Airbus hat über 400 Geräte von Liebherr an Bord. Darunter sind das Hochauftriebssystem und die Spoiler-Betätigung (siehe Wortweiser), aber auch mehrere Luftmanagementsysteme, darunter das Luft-/Hydraulikkühlsystem und das System zur Beheizung des Laderaumes. Liebherr-Mitarbeiter stellen sie am Airbus-Standort Toulouse her.
Die Entwicklung der Systeme für den A 380 waren für Liebherr-Aerospace eine Herausforderung. Teils betrat das Unternehmen damit Anfang des Jahrtausends Neuland.
Ganz überraschend kommt der für 2021 angekündigte Produktionsstopp des A380 für Liebherr nicht. Immerhin wird seit Jahren über ein Auslaufen des Super-Airbus’ spekuliert. „Wir haben uns vorbereitet und das Programm-Aus in unseren Planungen berücksichtigt“, sagt die Geschäftsführung von LiebherrAerospace Lindenberg. Das betrifft die Produktion genauso wie die Zulieferkette.
Das Ende des A 380 ändert grundsätzlich auch nichts an den Perspektiven für die Branche. Alle Fachleute rechnen weiter mit einer starken Zunahme des Luftverkehrs in den nächsten 20 Jahren. Das macht sich auch bei Liebherr-Aerospace bemerkbar. In den neuen Airbus-Programmen wie A350 WXB, A320neo, A330neo und anderen Programmen sei das Unternehmen „gut unterwegs“, so die Geschäftsführung. Diese Programme mit Lang- und Mittelstreckenflugzeugen umfassen teils deutlich größere Stückzahlen als der A 380.
2017 hat die Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH einen Umsatz von 739 Millionen Euro erwirtschaftet. Zu der GmbH gehört neben dem Werk im Westallgäu auch ein Standort in Friedrichshafen. Beschäftigt werden 2700 Mitarbeiter.
Geschäftszahlen für das Jahr 2018 hat Liebherr noch nicht veröffentlicht. Eine Prognose gibt die Geschäftsführung der Lindenberger GmbH aber. Demnach entwickelt sich das Unternehmen „weiter positiv“.
„Wir haben uns vorbereitet und das Programm-Aus in unseren Planungen berücksichtigt.“
Die Geschäftsführung von Liebherr-Aerospace