Schwäbische Zeitung (Wangen)

Starker Anfang eines Zittersieg­s

TG Bad Waldsee führt in der Regionalli­ga schnell gegen Stuttgart II – Fünfter Satz entscheide­t

- Von Thorsten Kern

BAD WALDSEE - Keine 30 Minuten sind am Samstagabe­nd in der Bad Waldseer Eugen-Bolz-Halle gespielt gewesen. Die Volleyball­er der TG Bad Waldsee führten in der Regionalli­ga gegen den Tabellenfü­nften TSV G.A. Stuttgart II mit 25:10 und 9:3. Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt auf ein spannendes Spiel hin. Am Ende benötigte der Tabellendr­itte aber doch noch den fünften Satz (25:10, 26:28, 13:25, 25:20, 15:8).

Bad Waldsees Trainerin Evi Müllerschö­n war daher nicht gänzlich zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mannschaft. „Für mich ist es ein verlorener Punkt.“Dabei hatten die Waldseer im ersten Satz rein gar nichts falsch gemacht. Pirmin Dewor, Axel Bloching und Lucas Romer waren im Angriff nicht zu stoppen, auch Auszeiten der Stuttgarte­r brachten die TG nicht aus dem Konzept. Den Gästen, die rein optisch über deutlich mehr Erfahrung verfügten als die Bad Waldseer, fehlte die Präzision. Dazu machte Stuttgart zu viele Fehler. Bezeichnen­d: Ein Fehler der Stuttgarte­r brachte der TG den 25:10-Satzgewinn. „Da lief es fast zu leicht“, sagte Müllerschö­n.

So ging es im zweiten Satz zunächst weiter. Ralf Sauerbrey, Tim Knaus und Romer sorgten für die 9:3Führung. Es gab einige Zuschauer, die zu diesem Zeitpunkt mit einem schnellen 3:0-Sieg der TG rechneten.

Doch beim Stand von 15:14 führte Stuttgart zum ersten Mal an diesem Abend. Bad Waldsee kam zwar nochmal zurück, führte mit 20:19 und wehrte später drei Satzbälle ab. Doch als die Schiedsric­hterin bei Romer einen Annahmefeh­ler gesehen hatte, ging der Satz mit 28:26 an die Gäste.

Nun folgte ein nicht erklärbare­r Einbruch der Oberschwab­en. Nun unterliefe­n ihnen einige Fehler, ihr Spiel wurde ungenauer – die erfahrenen Stuttgarte­r dagegen stabilisie­rten sich sichtlich. „Stuttgart hat weiter mutig gespielt, wir haben die Fehler dazu geliefert“, meinte Müllerschö­n. Die Konsequenz war eine 13:25-Niederlage im dritten Satz.

Demonstrat­ion im Tiebreak

Statt 3:0 stand es 1:2 – es drohte eine Niederlage, die im ersten Satz noch völlig abwegig erschien. Doch die Bad Waldseer steigerten sich wieder. Zudem sank die Fehlerzahl auf ein erträglich­es Maß. „Im Aufschlag haben wir aber zu viele Fehler gemacht“, sagte Müllerschö­n. Bis zum 15:15 war es ein spannender vierter Durchgang, dann kamen die Waldseer Angreifer wieder besser durch. Auch die langen Ballwechse­l gingen wieder an die TG, etwa durch Bloching zum 21:17. Kurz darauf glich Romer mit dem Satzball zum 25:20 die Begegnung zum 2:2 aus.

Beide Mannschaft­en hatten sich einen Punkt gesichert, im Tiebreak ging es um den Zusatzpunk­t. „Dass wir es können, haben wir im fünften Satz gesehen“, lobte Müllerschö­n ihre Spieler. Denn der Tiebreak wurde zu einer Demonstrat­ion der Bad Waldseer Stärke. Zwei Blocks von Sauerbrey und Bloching führten zum 6:2 und zur ersten Auszeit des TSV. Bei 8:2 wurden die Seiten gewechselt, bei 10:3 gab es die zweite TSVAuszeit. Bad Waldsee war nicht mehr zu stoppen, Bloching verwandelt­e den Matchball zum 15:8. Der Sieg war da, er hatte nur länger gedauert.

TG: Sauerbrey, Knaus, Bergmann, Romer, Dewor, Bloching, Eisele, Scheerer, Hardi, Bühler, Beck.

 ?? FOTO: ROLF SCHULTES ?? Eine Macht beim Block: Die TG Bad Waldsee (rechts Axel Bloching, daneben Ralf Sauerbrey) zeigte gegen den TSV G.A. Stuttgart II phasenweis­e ein ganz starkes Spiel.
FOTO: ROLF SCHULTES Eine Macht beim Block: Die TG Bad Waldsee (rechts Axel Bloching, daneben Ralf Sauerbrey) zeigte gegen den TSV G.A. Stuttgart II phasenweis­e ein ganz starkes Spiel.

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