Mit 526 733,31 Euro Fluchtursachen bekämpfen
Bischof Gebhard Fürst dankt Lesern für Rekordergebnis der Weihnachtsspendenaktion – Projekte laufen nach Plan
STUTTGART (sz) - Einen Scheck über die Rekordsumme von 526 733,31 Euro hat der Chefredakteur der „Schwäbischen Zeitung“, Hendrik Groth, am Freitag an Bischof Gebhard Fürst überreicht: „Dieses Ergebnis, das die Leserinnen und Leser der Weihnachtsspendenaktion ,Helfen bringt Freude’ ermöglicht haben, ist wunderbar“, dankte der Bischof der Diözese RottenburgStuttgart, der den Scheck im Namen des Diözesan-Caritasverbandes entgegennahm.
Das Geld fließt in zwei Flüchtlingscamps im Nordirak und in 81 lokale Initiativen in aller Welt wie auch der Caritas: „Wir kennen alle Projektpartner, weil sie aus dem Verbreitungsgebiet unserer Zeitung stammen und wir sie ausgewählt haben“, betonte Groth, „mit den Spendengeldern werden Fluchtursachen dort bekämpft, wo man sie am besten bekämpft: vor Ort, wo sie entstehen.“
Mit den Scheckübergaben schließt die „Schwäbische Zeitung“traditionell ihre Spendenaktionen ab. Die kleinen Feierstunden bieten Gelegenheit, auf die Projekte zu schauen, in die das Geld fließt. Mit Rudi Löffelsend ist aus Essen der Vorsitzende der Caritas-Flüchtlingshilfe angereist, mit der die „Schwäbische Zeitung“seit Jahren im Nordirak erfolgreich zusammenarbeitet. In den Flüchtlingscamps Mam Rashan und Sheikhan, in denen geflüchtete Jesiden leben, haben die Bauarbeiten begonnen: „Wir errichten einen Spielplatz, einen Fußballplatz und Gewächshäuser“, berichtet Löffelsend, „wir schaffen damit bescheidene Lebensqualität für Kinder und Jugendliche sowie Arbeitsplätze für Erwachsene.“Die beiden Schulbusse, mit denen 180 Kindern der Besuch einer höheren Schule ermöglicht wird, sind bereits eingetroffen und werden in Kürze den Betrieb aufnehmen.
Bischof Fürst, der im September 2018 selbst in der Kurdenregion unterwegs war, kann die Arbeit in den Camps einordnen: „Ich selber habe eine Grundschule der chaldäisch-katholischen Gemeinde in der Kurdenhauptstadt Erbil eingeweiht, in der geflüchtete Kinder integriert werden“, erinnert sich Gebhard Fürst, „daher weiß ich, dass die Integrationsund Bildungsarbeit von der kurdischen Gesellschaft mitgetragen wird.“
Um Integration – aber in Deutschland – geht es auch bei fast allen der 14 Projekte, die der Diözesan-Caritasverband Rottenburg-Stuttgart mit jeweils 3000 Euro unterstützt. Caritasdirektor Oliver Merkelbach nennt beispielhaft das Projekt Ubuntu in Biberach: „Über die Wochentage verteilt, gibt es vom offenen Treff, über Nähkurse, bis zur Fahrradwerkstatt viel Unterschiedliches.“Drei Biberacher Initiativen haben die Räume mit Leben gefüllt und bieten verschiedene Angebote, darunter ein ganz Neues für junge Mütter.
Jeweils 3000 Euro erhalten in diesen Tagen auch 67 Initiativen aus dem Verbreitungsgebiet der „Schwäbischen Zeitung“, die das Geld in Projekte in aller Welt weiterleiten: „Die ganze Bandbreite der Zusammenarbeit ist in diesen Projekten zu finden“, beschreibt Ludger Möllers, Projektleiter bei der „Schwäbischen Zeitung“für die Spendenaktion, „vor allem aber geht es um Bildungsvorhaben, damit Kinder und Jugendliche bessere Chancen auf ein besseres Leben haben.“
Im Jahr 2019 wollen der Diözesancaritasverband und die „Schwäbische Zeitung“die Arbeit, die seit 2013 bereits 1,94 Millionen Euro erbracht hat, fortsetzen: „Die Leser werden auch in diesem Jahr Erfolgsgeschichten von und über Menschen lesen, die sie aus ihrem Umfeld kennen“, blickt Bischof Fürst voraus, „diese Kontinuität ist das Erfolgsgeheimnis der Weihnachtsaktion!“