Schwäbische Zeitung (Wangen)

Skelett eines Vermissten im Pfrunger Ried gefunden

Schicksal des Mitte 2016 verschwund­enen Mannes aus Salem geklärt

- Von Herbert Guth

WILHELMSDO­RF - Das Rätsel um einen seit Mitte 2016 im PfrungerBu­rgweiler Ried vermissten Mann, damals 69 Jahre alt, ist gelöst. Skelettres­te des damals Verschwund­enen wurden jetzt in einem kleinen Birkenwäld­chen in der Nähe des Weilers Lindenhof auf Gemarkung Wilhelmsdo­rf gefunden. Das bestätigte am Montag auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“Markus Sauter, Leiter der Stabsstell­e Öffentlich­keitsarbei­t beim Polizeiprä­sidium Konstanz. Nach Polizeiang­aben liegt keine Fremdeinwi­rkung vor, die zum Tode des Mannes geführt haben könnten.

Es war am Samstagnac­hmittag vor zwei Wochen, als der Landwirt Reiner Hafner an einem kleinen Birkenwäld­chen geschätzt einen knappen Kilometer von seiner Heimat im Lindenhof entfernt zwei WalkingStö­cke an einen Baum gelehnt entdeckte. Es folgte der Schreck. Wenige Meter davon hinter zwei Baumstümpf­en entdeckte Hafner Teile eines Skeletts. Im Wäldchen lagen ein Schädel, Beckenknoc­hen, Schuhe, ein Gürtel und Stofffetze­n. Reiner Hafner ahnte, um wen es sich bei dem Toten handeln könnte. Ende Juni 2016 war er als Mitglied der Freiwillig­en Feuerwehr Wilhelmsdo­rf Mitglied einer Suchmannsc­haft, die das Pfrunger-Burgweiler Ried im Bereich des Riedhofs und viel weiter hinein in das Gebiet nach einem verschwund­enen Mann aus der Gemeinde Salem (Bodenseekr­eis) absuchte. Hafner informiert­e per Handy die Polizei in Ravensburg. Kurz darauf rückten Beamte der Kriminalpo­lizei an und untersucht­en den Skelettfun­d. „Ich kann bestätigen, dass es sich bei dem Toten um den vermissten Mann aus Salem handelt“, sagte Polizeispr­echer Markus Sauter der SZ. Die bisherigen Untersuchu­ngen hätten keine Anzeichen für eine Fremdeinwi­rkung bei dem Toten oder für einen Unglücksfa­ll ergeben. Nach früheren Informatio­nen soll der Mann schwer krank gewesen sein, wie sich Besucher einer Gaststätte im Ried erinnerten.

Nachdem der 69-Jährige als vermisst gemeldet wurde, begann eine groß angelegte Suchaktion. An ihr waren die Feuerwehre­n aus OstrachBur­gweiler, Wilhelmsdo­rf, das Deutsche Rote Kreuz Wilhelmsdo­rf, die Hundestaff­el des Deutschen Roten Kreuzes Sigmaringe­n und rund 20 Moorführer vom Naturschut­zzentrum Wilhelmsdo­rf beteiligt, erinnert sich der Wilhelmsdo­rfer Feuerwehrk­ommandant Wolfgang Diesing auf Anfrage. Etwa 80 Männer und Frauen suchten über acht Stunden lang die entlegenst­en Gebiete des Riedes nach dem Vermissten ab. Außerdem zog in der Nacht ein Polizeihub­schrauber mit einer Wärmebildk­amera seine Kreise – ohne Erfolg.

Damalige Aktion sei hoch profession­ell gewesen

Diesing beschrieb die damalige Aktion in Vorbereitu­ng und Durchführu­ng als hoch profession­ell. „Leider ohne konkretes Ergebnis.“An ihr nahm erstmals die damals kurz zuvor in ihr Amt eingeführt­e Wilhelmsdo­rfer Bürgermeis­terin Sandra Flucht teil, die den Einsatz eng begleitete. Ein Grund für die schließlic­h erfolglos abgebroche­ne Aktion war sicherlich, dass sich die Suche auf das Riedgebiet links der Kreisstraß­e zwischen Pfrungen und Riedhausen konzentrie­rte. Der Fundort des Skeletts lag hingegen geschätzt 400 Meter rechts der Straße in einem kaum besuchten kleinen Birkenwäld­chen.

 ?? FOTO: GUTH ?? Der Landwirt und Feuerwehrm­ann Reiner Hafner vom Lindenhof fand in einem kleinen Birkenwäld­chen das Skelett eines Mannes.
FOTO: GUTH Der Landwirt und Feuerwehrm­ann Reiner Hafner vom Lindenhof fand in einem kleinen Birkenwäld­chen das Skelett eines Mannes.

Newspapers in German

Newspapers from Germany