Islanders fiebern Trappers entgegen
Lindau macht nächste Schritte in Richtung der Play-offs
LINDAU - „Man soll die Feste feiern wie sie fallen.“Den landläufigen Ausspruch, der im Kern besagt, dass die sich bietenden Gelegenheiten für eine Sause zu nutzen seien, haben die EV Lindau Islanders am Freitagabend nur allzu gerne beherzigt. Und Anlässe hierfür gab es nach dem klaren Derbysieg zu Hause gegen Sonthofen reichlich.
War das 8:0 über die Bulls doch der bislang höchste Saisonerfolg überhaupt – und dazu der erste Shutout für EVL-Goalie David Zabolotny, der Woche für Woche Topleistungen abliefert und deshalb in der Sommerpause am Bodensee nur noch schwerlich zu halten sein wird.
Der nächste Grund zum Feiern hieß Santeri Ovaska: Der DeutschFinne, geboren in Lustenau und erst im Sommer vom DEL2-Aufsteiger Deggendorfer SC nach Lindau gewechselt, beging am Freitag seinen 23. Geburtstag. Ihm zu Ehren ließen sich seine Teamkollegen zu einem kleinen Ständchen auf dem Eis hinreißen – lautstark stimmten die Fans in den Happy-Birthday-Gesang für den Stürmer mit der Trikotnummer 18 ein, der aktuell Vierter der vereinsinternen Punktewertung ist.
Islanders-Headcoach Chris Stanley kann mit der Entwicklung seiner Mannschaft recht zufrieden sein. „Das war ein Komplettspiel von uns. Wir waren diszipliniert und fokussiert“, bilanzierte Stanley zutreffend. Bei der Scorerwertung der Lindauer fällt auf, dass EVL-Kapitän Andreas Farny zu alter Stärke zurückgefunden hat und diese mittlerweile klar anführt. Ebenfalls einen guten Lauf in der Offensive hat derzeit der Drittplatzierte Simon Klingler. Und auch Viktor Lennartsson, der gegen die Bulls gleich dreimal traf und eine Vorlage beisteuerte, kommt bei der Torausbeute immer besser in die Gänge.
Das Allerwichtigste an dem 8:0: Durch den Kantersieg über Sonthofen konnten sich die Islanders, die den achten Tabellenrang mit 48 Punkten innehaben, weiter vom Höchstadter EC (42) absetzen. Der wird es nun sehr schwer haben, in den noch ausstehenden vier Spielen der Meisterrunde den Rückstand auf Lindau wettzumachen. So langsam können die Verantwortlichen des Lindauer Eislaufvereins also die Planung der Play-off-Premiere in Angriff nehmen.
Marketingvorstand Patrick Meier ist bereits dabei, einen Bus für den 15. März zu chartern. Wohin die Reise, geografisch gesehen, gehen wird, ist seit dem vergangenen Wochenende ebenfalls klar. Die Fahrt wird in den Niederlanden enden, genauer gesagt in Tilburg. Dort sind die Trappers beheimatet, die am Sonntag im Topspiel der Oberliga Nord die Hannover Indians mit 6:1 schlugen und nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden können.
Zwar will Chris Stanley an den mutmaßlichen Gegner der anstehenden Play-offs derzeit noch keine Gedanken verschwenden. Leicht wird ihm dies jedoch nicht gemacht, wie sich kurz am Freitag im Eisstüble der Eissportarena zeigte. Da schüttelten zwei Fans der Bulls, die den EVLSpielertrainer aus seiner Zeit beim Ligakurrenten in Sonthofen noch in guter Erinnerung behalten haben, Stanley die Hände, reckten die Fäuste und verabschiedeten sich mit den Worten: „Wir sehen uns wieder, wenn die Trappers kommen.“