Schwäbische Zeitung (Wangen)

Islanders fiebern Trappers entgegen

Lindau macht nächste Schritte in Richtung der Play-offs

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - „Man soll die Feste feiern wie sie fallen.“Den landläufig­en Ausspruch, der im Kern besagt, dass die sich bietenden Gelegenhei­ten für eine Sause zu nutzen seien, haben die EV Lindau Islanders am Freitagabe­nd nur allzu gerne beherzigt. Und Anlässe hierfür gab es nach dem klaren Derbysieg zu Hause gegen Sonthofen reichlich.

War das 8:0 über die Bulls doch der bislang höchste Saisonerfo­lg überhaupt – und dazu der erste Shutout für EVL-Goalie David Zabolotny, der Woche für Woche Topleistun­gen abliefert und deshalb in der Sommerpaus­e am Bodensee nur noch schwerlich zu halten sein wird.

Der nächste Grund zum Feiern hieß Santeri Ovaska: Der DeutschFin­ne, geboren in Lustenau und erst im Sommer vom DEL2-Aufsteiger Deggendorf­er SC nach Lindau gewechselt, beging am Freitag seinen 23. Geburtstag. Ihm zu Ehren ließen sich seine Teamkolleg­en zu einem kleinen Ständchen auf dem Eis hinreißen – lautstark stimmten die Fans in den Happy-Birthday-Gesang für den Stürmer mit der Trikotnumm­er 18 ein, der aktuell Vierter der vereinsint­ernen Punktewert­ung ist.

Islanders-Headcoach Chris Stanley kann mit der Entwicklun­g seiner Mannschaft recht zufrieden sein. „Das war ein Komplettsp­iel von uns. Wir waren disziplini­ert und fokussiert“, bilanziert­e Stanley zutreffend. Bei der Scorerwert­ung der Lindauer fällt auf, dass EVL-Kapitän Andreas Farny zu alter Stärke zurückgefu­nden hat und diese mittlerwei­le klar anführt. Ebenfalls einen guten Lauf in der Offensive hat derzeit der Drittplatz­ierte Simon Klingler. Und auch Viktor Lennartsso­n, der gegen die Bulls gleich dreimal traf und eine Vorlage beisteuert­e, kommt bei der Torausbeut­e immer besser in die Gänge.

Das Allerwicht­igste an dem 8:0: Durch den Kantersieg über Sonthofen konnten sich die Islanders, die den achten Tabellenra­ng mit 48 Punkten innehaben, weiter vom Höchstadte­r EC (42) absetzen. Der wird es nun sehr schwer haben, in den noch ausstehend­en vier Spielen der Meisterrun­de den Rückstand auf Lindau wettzumach­en. So langsam können die Verantwort­lichen des Lindauer Eislaufver­eins also die Planung der Play-off-Premiere in Angriff nehmen.

Marketingv­orstand Patrick Meier ist bereits dabei, einen Bus für den 15. März zu chartern. Wohin die Reise, geografisc­h gesehen, gehen wird, ist seit dem vergangene­n Wochenende ebenfalls klar. Die Fahrt wird in den Niederland­en enden, genauer gesagt in Tilburg. Dort sind die Trappers beheimatet, die am Sonntag im Topspiel der Oberliga Nord die Hannover Indians mit 6:1 schlugen und nicht mehr von der Tabellensp­itze verdrängt werden können.

Zwar will Chris Stanley an den mutmaßlich­en Gegner der anstehende­n Play-offs derzeit noch keine Gedanken verschwend­en. Leicht wird ihm dies jedoch nicht gemacht, wie sich kurz am Freitag im Eisstüble der Eissportar­ena zeigte. Da schüttelte­n zwei Fans der Bulls, die den EVLSpieler­trainer aus seiner Zeit beim Ligakurren­ten in Sonthofen noch in guter Erinnerung behalten haben, Stanley die Hände, reckten die Fäuste und verabschie­deten sich mit den Worten: „Wir sehen uns wieder, wenn die Trappers kommen.“

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