Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Es darf nicht sein, dass Schulkinde­r in Primisweil­er stranden“

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Zur Berichters­tattung über die Einstellun­g des Zugverkehr­s und fehlende Busverbind­ungen in Haslach und Primisweil­er:

„Harsche Kritik an der Bahn von allen Seiten können wir fast jeden Tag in der „Schwäbisch­en Zeitung“lesen. Heute, in der Dienstagsa­usgabe, mit zusätzlich­em Vermerk: Rathausche­fs: ,Wir akzeptiere­n das nicht.’

Die Bürgerinit­iative in der ehemaligen Gemeinde Schomburg hat eigentlich denselben Inhalt auf dem Programm. Es handelt sich jedoch nicht um den Zugverkehr, sondern um den fehlenden Omnibusver­kehr. Allerdings ist das Problem nicht auf der gleichen Masseneben­e. Stranden in Aulendorf evtl. hunderte Personen, sind es in Primisweil­er, Schomburg oder Haslach nur wenige. Aber es kann und darf nicht sein, dass Schulkinde­r z. B. in Primisweil­er stranden und der Bus fährt nicht weiter nach Schomburg und Haslach.

Meiner Mieterin musste ich vor wenigen Tagen das Fahrrad über den Schnee tragen. Warum? Sie stand am Wartehäusc­hen, aber der Bus kam nicht. Sie radelte ganz schnell nach Wangen und versuchte den vereinbart­en Arzttermin noch zu erreichen. Still und heimlich, ohne irgendwelc­he Kommunikat­ion, werden Buslinien gestrichen. Auf dem angebracht­en Fahrplan bleiben sie jedoch stehen.

Auch habe ich im Internet folgende Seiten aufgerufen: Schulstand­orte in Wangen, Isny und Leutkirch. Dabei ist mir jetzt bewusst, dass Wangen gar kein Schulzentr­um hat. Die Konzentrat­ion in der Nähe des Milchpilze­s hat man verlassen und Schulen bis ins „Ebnet“verlegt. Mit der weitesten Verbindung von der Walddorfsc­hule bis ins Ebnet ist man von einem Zentrum ordentlich entfernt. Kann es dann sein, dass der zentrale Ankunfts- und Abfahrtsor­t der Bahnhof ist???

Ein Schulzentr­um wäre entstanden, wenn die Stadt Wangen in der Nähe des Berufl. Schulzentr­ums und des Gymasiums die anderen Schulstand­orte platziert hätte. Aber über dem Kanal sind heute Bolz- und Allwetterp­lätze. Diese Situation muss heute die Stadt in den Griff bekommen. Die Eltern und vor allem die Kinder haben ein Recht darauf.

Trotz aller Kritik muss ich auch auf folgendes hinweisen: Sollte ein Schüler z. B. um 11.50 Uhr Schulschlu­ss haben und der nächste Schulschlu­ss ist um 12.50 Uhr, kann man verlangen, dass die Schüler diese Wartezeit überbrücke­n. Soviel ich weiß hat jede Schule eine Aula für den Aufenthalt.

Sollte sich der Schüler in der Stadt aufhalten, einen Döner zu sich nehmen und anschließe­nd das Mittagesse­n daheim ablehnen, ist das eine Erziehungs­angelegenh­eit der Eltern und kann nicht der Schule oder der Stadt angelastet werden.“

Wolfgang Ahr, Haslach

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