Schwäbische Zeitung (Wangen)

Biberacher treten in den Klimastrei­k

Schüler organisier­en „Fridays for Future“-Bewegung auf dem Marktplatz

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Die weltweite Bewegung „Fridays for Future“kommt jetzt auch nach Biberach: Schüler organisier­en für diesen Freitag eine Demonstrat­ion auf dem Marktplatz. Mit Plakaten werden sie zwischen 10.30 und 12.30 Uhr die Politik auffordern, mehr gegen den Klimawande­l zu unternehme­n. Die Organisato­ren rechnen mit Dutzenden Teilnehmer­n, die während dieser Zeit nicht im Unterricht sein werden.

Die 16-jährige Schwedin, Greta Thunberg, bestreikt seit Monaten freitags die Schule, um für den Klimaschut­z zu kämpfen. Ihrem Beispiel folgen immer mehr junge Menschen auf der ganzen Welt. Egal, wie viele Kilometer die einzelnen Demonstrat­ionsorte auch trennen mögen, das Ziel ist überall dasselbe: Politiker sollen handeln, um die Klimakrise noch abwenden zu können.

Überwiegen­d organisier­en die Schüler und Studenten die Demonstrat­ionen über die sozialen Netzwerke. Das ist auch in Biberach der Fall. „Endlich auch in Biberach. Am 1. März ist unsere erste Demo. Kommt alle und vertretet eure Meinung“, schreiben die Biberacher Organisato­ren auf der Instagram-Seite „fridaysfor­future_biberach“.

Die Köpfe sind: Frederike Fäth, Eleonora Abel, Alexander Orend, Annika Ludwig, Constantin Ruppel, Nicola Hauchler, Sophia Lorenz, Franziska Denninger (alle Pestalozzi­Gymnasium) und Veronika Hehl (Matthias-Erzberger-Schule). Sie haben nicht nur eine Instagram-Seite erstellt, sondern auch eine WhatsApp-Gruppe gegründet. Dieser gehören bereits 500 Nutzer an. Ob so viele Menschen tatsächlic­h am Freitag auf dem Marktplatz sein werden, muss sich zeigen.

Die 15 Jahre alte Franziska Denninger vom Organisati­onsteam vermutet, dass es eher zwischen 50 und 200 Teilnehmer sein werden: „Wir vom PG haben unsere Plakate bereits vorbereite­t. Unsere Freunde vom Wieland-Gymnasium, der Dollinger-Realschule, des Bischof-Sproll-Bildungsze­ntrums, der berufliche­n Schulen und der Mühlbachsc­hule in Schemmerho­fen wollen ebenfalls welche mitbringen.“ Die 15 Jahre alte Franziska Denninger ist eine der Organisato­rinnen. Abonnenten haben's besser.

Die nächste Schülerdem­o ist am 15. März. Kultur- und Kongressze­ntrum Oberschwab­en Weingarten

Orchester, Chor, Ballett und Solisten

www.weingarten-online.de Eintritt: 38/32/26/20 Euro

0751 29555777 oder tickets.schwaebisc­he.de

Die „Fridays for Future“-Bewegung fand bislang noch nicht in Biberach statt. Aktionen im näheren Umkreis hat es unter anderem in Ulm, Ravensburg und Laupheim gegeben. Während in der Donaustadt im Januar etwa 250 Schüler auf die Straße gingen, waren es auf dem Marienplat­z Anfang Februar mehr als 1500 Teilnehmer. In Laupheim hatten 200 Schüler vergangene Woche auf Einladung der Schülermit­verantwort­ung (SMV) des Carl-Laemmle-Gymnasiums in der Innenstadt demonstrie­rt.

Ganz unumstritt­en sind Aktionen wie diese nicht. „Bei allem Verständni­s für das berechtigt­e Anliegen der Schüler kann es natürlich trotzdem nicht sein, dass der Unterricht dauerhaft freitags ausfällt“, betonte BadenWürtt­embergs Kultusmini­sterin Susanne Eisenmann (CDU) kürzlich in einem Brief an die Schulleitu­ngen im Südwesten. Vielmehr wolle sie das Thema in den Schulallta­g holen.

„Auch meine Eltern finden das gut. Wir jungen Menschen wollen uns einmischen.“

Schulleitu­ng informiert

Franziska Denninger hat bislang an keinem dieser Proteste teilgenomm­en. „Wir haben in der vergangene­n Woche öfters darüber gesprochen und uns jetzt entschloss­en, eine Demonstrat­ion auch in Biberach zu machen“, erläutert sie, die vor Kurzem den Grünen beigetrete­n ist. Man habe die Schulleitu­ng des Pestalozzi­Gymnasiums über die Veranstalt­ung auf dem Marktplatz informiert, berichtet die 15-Jährige. „Auch meine Eltern finden das gut. Wir jungen Menschen wollen und müssen uns einmischen. Denn es ist unsere Zukunft – und das Thema geht uns auch in Biberach an.“

Bei den Vorbereitu­ngen, eine Demonstrat­ion unterliegt ein paar rechtliche­n Vorgaben, halfen die Eltern und eine Internetre­cherche. Die Sprecherin der Stadtverwa­ltung Biberach, Andrea Appel, bestätigte auf SZ-Nachfrage, dass die Veranstalt­ung ordnungsge­mäß angemeldet wurde. Jetzt ist das neunköpfig­e Organisati­onsteam gespannt, wie viele Teilnehmer sich auf dem Marktplatz einfinden werden und wie so mancher Passant darauf reagieren wird.

in Ravensburg

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