Biberacher treten in den Klimastreik
Schüler organisieren „Fridays for Future“-Bewegung auf dem Marktplatz
BIBERACH - Die weltweite Bewegung „Fridays for Future“kommt jetzt auch nach Biberach: Schüler organisieren für diesen Freitag eine Demonstration auf dem Marktplatz. Mit Plakaten werden sie zwischen 10.30 und 12.30 Uhr die Politik auffordern, mehr gegen den Klimawandel zu unternehmen. Die Organisatoren rechnen mit Dutzenden Teilnehmern, die während dieser Zeit nicht im Unterricht sein werden.
Die 16-jährige Schwedin, Greta Thunberg, bestreikt seit Monaten freitags die Schule, um für den Klimaschutz zu kämpfen. Ihrem Beispiel folgen immer mehr junge Menschen auf der ganzen Welt. Egal, wie viele Kilometer die einzelnen Demonstrationsorte auch trennen mögen, das Ziel ist überall dasselbe: Politiker sollen handeln, um die Klimakrise noch abwenden zu können.
Überwiegend organisieren die Schüler und Studenten die Demonstrationen über die sozialen Netzwerke. Das ist auch in Biberach der Fall. „Endlich auch in Biberach. Am 1. März ist unsere erste Demo. Kommt alle und vertretet eure Meinung“, schreiben die Biberacher Organisatoren auf der Instagram-Seite „fridaysforfuture_biberach“.
Die Köpfe sind: Frederike Fäth, Eleonora Abel, Alexander Orend, Annika Ludwig, Constantin Ruppel, Nicola Hauchler, Sophia Lorenz, Franziska Denninger (alle PestalozziGymnasium) und Veronika Hehl (Matthias-Erzberger-Schule). Sie haben nicht nur eine Instagram-Seite erstellt, sondern auch eine WhatsApp-Gruppe gegründet. Dieser gehören bereits 500 Nutzer an. Ob so viele Menschen tatsächlich am Freitag auf dem Marktplatz sein werden, muss sich zeigen.
Die 15 Jahre alte Franziska Denninger vom Organisationsteam vermutet, dass es eher zwischen 50 und 200 Teilnehmer sein werden: „Wir vom PG haben unsere Plakate bereits vorbereitet. Unsere Freunde vom Wieland-Gymnasium, der Dollinger-Realschule, des Bischof-Sproll-Bildungszentrums, der beruflichen Schulen und der Mühlbachschule in Schemmerhofen wollen ebenfalls welche mitbringen.“ Die 15 Jahre alte Franziska Denninger ist eine der Organisatorinnen. Abonnenten haben's besser.
Die nächste Schülerdemo ist am 15. März. Kultur- und Kongresszentrum Oberschwaben Weingarten
Orchester, Chor, Ballett und Solisten
www.weingarten-online.de Eintritt: 38/32/26/20 Euro
0751 29555777 oder tickets.schwaebische.de
Die „Fridays for Future“-Bewegung fand bislang noch nicht in Biberach statt. Aktionen im näheren Umkreis hat es unter anderem in Ulm, Ravensburg und Laupheim gegeben. Während in der Donaustadt im Januar etwa 250 Schüler auf die Straße gingen, waren es auf dem Marienplatz Anfang Februar mehr als 1500 Teilnehmer. In Laupheim hatten 200 Schüler vergangene Woche auf Einladung der Schülermitverantwortung (SMV) des Carl-Laemmle-Gymnasiums in der Innenstadt demonstriert.
Ganz unumstritten sind Aktionen wie diese nicht. „Bei allem Verständnis für das berechtigte Anliegen der Schüler kann es natürlich trotzdem nicht sein, dass der Unterricht dauerhaft freitags ausfällt“, betonte BadenWürttembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) kürzlich in einem Brief an die Schulleitungen im Südwesten. Vielmehr wolle sie das Thema in den Schulalltag holen.
„Auch meine Eltern finden das gut. Wir jungen Menschen wollen uns einmischen.“
Schulleitung informiert
Franziska Denninger hat bislang an keinem dieser Proteste teilgenommen. „Wir haben in der vergangenen Woche öfters darüber gesprochen und uns jetzt entschlossen, eine Demonstration auch in Biberach zu machen“, erläutert sie, die vor Kurzem den Grünen beigetreten ist. Man habe die Schulleitung des PestalozziGymnasiums über die Veranstaltung auf dem Marktplatz informiert, berichtet die 15-Jährige. „Auch meine Eltern finden das gut. Wir jungen Menschen wollen und müssen uns einmischen. Denn es ist unsere Zukunft – und das Thema geht uns auch in Biberach an.“
Bei den Vorbereitungen, eine Demonstration unterliegt ein paar rechtlichen Vorgaben, halfen die Eltern und eine Internetrecherche. Die Sprecherin der Stadtverwaltung Biberach, Andrea Appel, bestätigte auf SZ-Nachfrage, dass die Veranstaltung ordnungsgemäß angemeldet wurde. Jetzt ist das neunköpfige Organisationsteam gespannt, wie viele Teilnehmer sich auf dem Marktplatz einfinden werden und wie so mancher Passant darauf reagieren wird.
in Ravensburg