Schwäbische Zeitung (Wangen)

Alle SPD-Stadträte wollen weiter machen

Partei nominiert 20 Bewerber für den Gemeindera­t und zehn für den Kreistag

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Während in der Wangener Altstadt die Narren feierten, hat die SPD im ASV-Heim auf der Argeninsel ihre Kandidaten für den Wangener Gemeindera­t und den Kreistag nominiert. Klar war am Ende der knapp zweieinhal­bstündigen Versammlun­g: Alle fünf derzeitige­n Stadträte machen weiter. Dies gilt auch für die aktuellen Kreisräte Gerhard Lang und Jürgen Rölli.

Mit einer vollen Bewerberli­ste für den Kreistag und 20 Kandidaten für das Stadtparla­ment gehen die Sozialdemo­kraten in die Kommunalwa­hlen am 26. Mai. Dabei wollen sie dem in den vergangene­n Jahren bundesweit­en Negativtre­nd der Partei trotzen. „Ich hoffe, dass wir genügend Stimmen bekommen, auch wenn das Umfeld nicht ganz so toll ist“, erklärte Alwin Burth. Der Arzt ist aktueller Fraktionsv­orsitzende­r der SPD im Gemeindera­t und tritt als Spitzenkan­didat erneut an.

Dies gilt auch für seine derzeitige­n Ratskolleg­en Gerhard Lang, Jürgen Rölli, Siegbert Schlor und Hermann Seifried. Gleichwohl mischt sich in die Bewerberri­ege eine Reihe von Personen, die es erneut oder erstmals versuchen, in das Stadtparla­ment zu kommen. Das ergab die Nominierun­gsversamml­ung mit gut 20 Anwesenden, darunter neun (für den Rat) beziehungs­weise elf

(für den Kreistag) Stimmberec­htigte. Hintergrun­d:

Wählen durften ausschließ­lich Parteimitg­lieder, gewählt werden aber auch der SPD Nahestehen­de ohne Parteibuch.

Ein Bekenntnis zur Kommunalpo­litik gab am Donnerstag­abend Siegbert Schlor ab: Er betonte die Arbeit, die dieses Ehrenamt bedeute – und erklärte angesichts des zeitlichen Aufwands in Richtung berufstäti­ger Kommunalpo­litiker: „Allen Respekt vor den Leuten, die so etwas machen.“Wobei der Stadtrat erläuterte: Das Wichtigste geschehe gar nicht im Gremium selbst, sondern zuvor in den Fraktionss­itzungen.

Dort werde diskutiert, wie die SPD zu den einzelnen Themen stehe – und hier lobte er das interne Klima: In den vergangen fünf Jahren sei viel debattiert worden, und nie habe es einen Streit gegeben. Am Ende habe die Fraktion stets eine „gemeinsame Haltung“gefunden – auch wenn diese „manchmal unbequem“sei. Schlor erinnerte beispielha­ft an die bisweilen schon erfolgte Ablehnung des städtische­n Haushalts.

„Ich kandidiere auch, um die Politik zu unterstütz­en“

Am Donnerstag hatte jeder Bewerber Gelegenhei­t, sich und seine Motivation für die Kandidatur darzustell­en. Zu Letzterer äußerte sich vor allem Anton Diebold: Der soziale Frieden „soll nicht untergehen, dafür muss man hinstehen“, so der Ingenieur, der erklärte, früher schon im Hergatzer Gemeindera­t tätig gewesen zu sein. Diebold treibt in diesem Zuge vor allem der Wohnraumma­ngel um: „Wohnen ist ein Grundbedür­fnis wie Essen und Kleidung.“Sich allein auf „einen selbstregu­lierenden Markt“zu verlassen, helfe nicht weiter. Als Gremiummit­glied habe man da einen gewissen Einfluss, etwa wenn es um Vergaben gehe.

Diebold kritisiert­e auch das aus seiner Sicht vorherrsch­ende allgemeine Desinteres­se an Politik: „Uns geht’s zu gut.“Dem wolle er mit der eigenen Bewerbung entgehen wirken: „Ich kandidiere auch, um die Politik zu unterstütz­en.“

Der stellvertr­etende Wangener SPD-Vorsitzend­e Jörg Alexander kündigte nach Ende der vom Biberacher Regionalge­schäftsfüh­rer Uli Möhrle geleiteten Versammlun­g an, dass jetzt die Organisati­on des Wahlkampfs anstehe. Dabei will die SPD unter anderem auf die jeweiligen „Herzensthe­men“der Kandidaten setzen. Außerdem werde es eine Reihe von Veranstalt­ungen zu bestimmten Themen geben.

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FOTO: STEPPAT Die SPD hat ihre Bewerber für die Kreistagsw­ahl nominiert.
 ?? FOTO: STEPPAT ?? Einige der SPD-Kreistagsk­andidaten (von links): Arno Leisen, Alwin Burth, Hermann Seifried, Pierre Barcon, Albert Maksuti, Jörg Alexander und Martin Schmitt.
FOTO: STEPPAT Einige der SPD-Kreistagsk­andidaten (von links): Arno Leisen, Alwin Burth, Hermann Seifried, Pierre Barcon, Albert Maksuti, Jörg Alexander und Martin Schmitt.
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