Schwäbische Zeitung (Wangen)

Meisterwer­ke dienen Künstlern als Vorbild

Im Museum Villa Rot in Burgrieden starten am Sonntag zwei neue Ausstellun­gen

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BURGRIEDEN (sz) - In der Villa Rot wird am Sonntag, 3. März, um 11 Uhr die neue Ausstellun­g eröffnet. Sie trägt den Titel „Inspiratio­n Meisterwer­k“. Parallel dazu zeigen in der Kunsthalle Künstler der Gruppe „Pirating Presence“ihre Werke.

Schon immer zogen die berühmten Werke großer Meister junge Künstlerin­nen und Künstler in den Bann. In früheren Jahrhunder­ten nahmen diese zum Teil anstrengen­de Reisen auf sich, um die Gemälde und Skulpturen ihrer Vorbilder zu bewundern, zu kopieren und sich an ihnen zu schulen. Im digitalen Zeitalter ist das nicht mehr nötig. Mit nur wenigen Klicks sind die Ikonen der Kunstgesch­ichte jederzeit sofort verfügbar, können zitiert, verändert und neu interpreti­ert werden. Aus dem Prinzip des Lernens durch technische Nachahmung ist ein künstleris­ch freies „Copy & Paste“geworden.

Im Zeitalter seiner digitalen Reproduzie­rbarkeit wird das museale Meisterwer­k zum Werkstoff für neue Arbeiten, welche die damaligen Motive und Themen für unsere Zeit aufarbeite­n und aktualisie­ren, schreiben die Veranstalt­er der Ausstellun­g „Inspiratio­n Meisterwer­k“. Diese vereint Arbeiten von 18 Künstlern, die in Auseinande­rsetzung mit Gemälden von Pieter Bruegel d. Ä., Caspar David Friedrich, Francisco de Goya, William Turner, Vincent van Gogh, Pablo Picasso und anderen entstanden.

Im Mittelpunk­t steht dabei die Frage, mit welchen technische­n Möglichkei­ten die Künstler dem Geist der großen Meister nachspüren und welche Inhalte sie aus den historisch­en Beispielen wiederhole­n. Unter den ausgestell­ten Arbeiten finden sich zum Teil aufwendige fotografis­che, digitale, filmische, zeichneris­che und skulptural­e Hommagen und Zitate.

Zu sehen sind Werke von Saâdane Afif, Emily Allchurch, Laura Bruce, Sven Drühl, Susi Gelb, Janus, Mathias Kessler, Jürgen Knubben, Marck, Hiroyuki Masuyama, Chantal Michel, Quayola, Otto Scherer, Martin Spengler, Van Bo Le-Mentzel, Pavèl van Houten, Claude Wall und Peter Weibel.

Während in der Villa die klassische Kunstgesch­ichte zitiert wird, widmen sich die Künstler der Gruppe „Pirating Presence“in der Kunsthalle der künstleris­chen Aneignung digitaler, massenmedi­aler und aktueller popkulture­ller Inhalte. Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, digitale Inhalte und Bilder in wortwörtli­ch greifbare Kunstwerke umzuwandel­n. Die Ausstellun­g zeigt Collagen, digitale Codierunge­n, Tapisserie­n, Assemblage­n, Digitaldru­cke, fotografis­che Arbeiten und Diaprojekt­ionen.

In der Kunsthalle stellen Margret Eicher, Adi Hösle, Isabel Kerkermeie­r, Stefan Römer, Heidi Sill, Susanne Wehr und Toni Wirthmülle­r als Gruppe „Pirating Presence“aus.

Die Ausstellun­gen im Museum Villa Rot und der Kunsthalle sind zu sehen von 3. März bis 3. Juni jeweils Mittwoch bis Samstag von 14 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr (Ostermonta­g ab 13 Uhr).

 ?? FOTO: GALERIE ROTHAMEL/HIROYUKI MASUYAMA ?? In „Inspiratio­n Meisterwer­k“interpreti­eren Künstler Klassiker auf ihre Weise. Hier hat sich Hiroyuki Masuyama die „Kreidefels­en auf Rügen“von Caspar David Friedrich vorgenomme­n.
FOTO: GALERIE ROTHAMEL/HIROYUKI MASUYAMA In „Inspiratio­n Meisterwer­k“interpreti­eren Künstler Klassiker auf ihre Weise. Hier hat sich Hiroyuki Masuyama die „Kreidefels­en auf Rügen“von Caspar David Friedrich vorgenomme­n.

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