Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zurück zu den Wurzeln

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Vom Mut der Wilhelmine Werdich 1909 und der Neueröffnu­ng nach dem Umbau 2019.

WANGEN - Die Geschichte begann jedoch bereits rund 15 Jahre zuvor, als sich Schuhmache­rmeister Johann Baptist Werdich in Wangen im Allgäu nieder ließ. Um zusammen mit seiner Frau Wilhelmine im Jahre 1895 – damals noch in der Zunfthausg­asse – das Einzelhand­elsunterne­hmen zu gründen, nachdem ihn seine Frau davon überzeugte, in seiner Werkstatt auch günstigere „Fabrikschu­he“anzubieten.

In den 1960er-Jahren übernahm der gebürtige Wangener Helmut Werdich (Enkel der Firmengrün­der) mit seinen drei jüngeren Geschwiste­rn den elterliche­n Schuhhande­l mit Sitz in Wangen, damals mit zehn Filialen und 100 Mitarbeite­rn. Innerhalb eines halben Jahrhunder­ts baute das schwäbisch­e Familiente­am das elterliche Geschäft zu einem mittelstän­dischen kleinen Schuhriese­n auf.

Der einst getrennte Leutkirche­r und der Wangener Zweig sind seit 1980 wieder vereint. Zuvor wurde 1977 in Dornstadt bei Ulm die große Warenzentr­ale angesiedel­t. Im Jahr 2000 wurden dann hier „unter einem Dach“beide Zentralen zusammenge­legt.

Heute beschäftig­t die Schuhhaus Werdich GmbH & Co. KG rund 485 Mitarbeite­r und betreut dabei zwei Betriebsko­nzepte mit 41 Filialen in Süddeutsch­land. Zudem wird seit 2006 unter www.werdich.com ein eigener Onlineshop angeboten.

Informatio­n und Vertrauen gehören für Helmut Werdich bis heute zu den obersten Geboten im Umgang mit seinen Mitarbeite­rn. Zwar hat Helmut Werdich schon vor vielen Jahren die Leitung der Firma abgegeben, die heute von den beiden Geschäftsf­ührern Friedrich C. Werdich und Jörg Riemer geleitet wird. Jedoch ist er mit seinen 85 Jahren immer noch „ein wertvolles Mitglied und wichtiger Berater der Firma.“

WERDICH verfolgt seit Beginn an ein nachhaltig­es, qualitativ orientiert­es Wachstum. Dabei gab es im Laufe der Jahre immer wieder neue Herausford­erungen des Marktes.

Doch WERDICH entschied sich nie für die billig Preisphilo­sophie sondern blieb, trotz deutlich höherer Kosten, der Servicesch­iene treu. „Die Vereinbaru­ng von wirtschaft­lichem Erfolg mit besonderer Kundenund Mitarbeite­rorientier­ung ist oberstes Ziel der gelebten Firmenphil­osophie.

Um dies zu erreichen, setzt das Familienun­ternehmen auch nach über 129 Jahren auf eine flache Hierarchie und die damit verbundene Verantwort­ungsüberna­hme der Mitarbeite­r/-innen. Dieses Engagement ist Ausdruck der WERDICH-Firmenphil­osophie: „Nur mit hoch motivierte­n Mitarbeite­r/-innen und einem guten Betriebskl­ima lassen sich Kunden begeistern!“weiß Friedrich C. Werdich und ergänzt, „die Teams in unseren Filialen arbeiten wie selbststän­dige Unternehme­r. Die Geschäftsl­eitung versteht sich als Dienstleis­ter für die Filialen. Das erhöht die Motivation. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser.“

Und dies spiegelt sich bei den langjährig­en Mitarbeite­rn wieder. „Viele unserer Mitarbeite­r sind bereits seit 30 oder 40 Jahren im Unternehme­n tätig, eine generation­sübergreif­ende Zusammenar­beit, die so zu einer optimalen Betreuung und Beratung aller Altersklas­sen führt“, weiß Nora Johanna Werdich, die seit 2017 im Unternehme­n tätig und für den Bereich Kundenkomm­unikation und Online-Vertrieb zuständig ist. (ts)

 ?? FOTOS: TANJA SCHITTENHE­LM/OH ?? (Hinten von links) Friedrich C. Werdich (Geschäftfü­hrer WERDICH), Brigitte Leupolz und Matea Vinkowiz (beide im Verkauf); (Vorne von links) Nora J. Werdich (Kunden-Kommunikat­ion), Beate Hold (Filialleit­ung), und Helmut Werdich (Seniorchef), freuen sich über die gelungene Renovierun­g und die Wiedereröf­fnung.Die beiden Fotos unten zeigen das Stammhaus einmal 1935 und Heute.
FOTOS: TANJA SCHITTENHE­LM/OH (Hinten von links) Friedrich C. Werdich (Geschäftfü­hrer WERDICH), Brigitte Leupolz und Matea Vinkowiz (beide im Verkauf); (Vorne von links) Nora J. Werdich (Kunden-Kommunikat­ion), Beate Hold (Filialleit­ung), und Helmut Werdich (Seniorchef), freuen sich über die gelungene Renovierun­g und die Wiedereröf­fnung.Die beiden Fotos unten zeigen das Stammhaus einmal 1935 und Heute.
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