Trotz Fasnet in die Kickstiefel
Bezirksliga-Spitzenreiter Weingarten spielt beim FC Isny – Baindt gegen Verfolger Beuren
- Dass der 20. Spieltag der Fußball-Bezirksliga am Fasnetswochenende angesetzt wurde, schmeckt nicht jedem Verein. Die Hälfte der Liga hat deshalb ihre Spiele verlegt, weshalb auch nur vier Begegnungen stattfinden. Für acht Vereine heißt das allerdings: Punkte sammeln statt Fasnetsküchle und Bonbons. Spitzenreiter Weingarten muss beim abstiegsbedrohten FC Isny antreten.
Dass der SV Weingarten ausgerechnet am Fastnachtsonntag – neben dem Blutfreitag einer der höchsten „Feiertage“in Weingarten – die Kickstiefel beim FC Isny schnüren muss, sorgt bei den Verantwortlichen des SVW für Ärger und Unverständnis. „Wir wollten das Spiel verlegen“, sagt der Sportliche Leiter Alex Bleile, „der Gegner allerdings wollte das nicht“. 36 Punkte liegen zwischen Spitzenreiter SV Weingarten und dem abstiegsbedrohten FCI, der von neun Heimspielen nur eines gewinnen konnte. Soweit die Statistik. „Die Favoritenrolle liegt klar auf unserer Seite“, gibt SV-Coach Thomas Gadek zu, „aber Spiele gegen Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand stehen, sind die schwierigsten“. Drei starke Gegner für Baindt in kürzester Zeit Der März wird in Sachen Klassenerhalt für den Vorletzten SV Baindt zum Monat der Wahrheit. Nach fünf Spielen, davon dreimal zu Hause, wird man sehen, wohin die Reise geht. Unter den Gegnern sind die drei Schwergewichte SV Weingarten, TSV Heimenkirch und SV Beuren.
Letzterer kommt am Sonntag auf die Klosterwiese, mit der festen Absicht und der Qualität, am Spitzenreiter dranzubleiben. „Wenn Weingarten strauchelt, wollen wir da sein“, sagt Beurens Trainer Patrick Mayer, „aber in erster Linie wollen wir Platz zwei absichern“. Mayer, der den SV Baindt beim SC Unterzeil beobachtete, lobt den Gegner: „Baindt ist eine Mannschaft, die schwer zu bespielen ist, zumal zu Hause“. Personell hat sich beim SV Baindt in der Winterpause einiges geändert. Bis zum Saisonende wird wieder Luca Wetzel das Tor hüten, trainiert von Vater Harald. Stefan Walser soll als Co-Trainer Philipp Meißner unterstützen, der angesichts der prekären Lage ein Ende der Schönspielerei fordert: „Wir haben gegen Beuren nichts zu verlieren, nur unser Gesicht.“Ihm fehlten zuletzt die Leidenschaft und der absolute Siegeswille. Beides wird es gegen Beuren brauchen.
Was ist noch drin für Landesligaabsteiger TSV Eschach? Platz eins und zwei sind außer Reichweite, was aber auch Vorteile bringt. „Wir können ohne Druck spielen“, sagt Trainer Stefan Krause vor dem Spiel gegen den TSV Meckenbeuren. „Realistisches Ziel ist Platz vier.“Außerdem will sich Krause weiter Luft nach unten verschaffen. Das Polster auf Platz zwölf – den belegt der TSV Meckenbeuren – beträgt aktuell zehn Punkte. „Da könnten wir nochmals drei Punkte draufpacken“, sagt Krause, „könnten beruhigt in die nächsten Spiele gehen“. Der TSV Meckenbeuren unterdessen hat es nach einem Unentschieden zu Hause gegen Seibranz verpasst, sich im Moment entscheidend abzusetzen.
„Ich bin nicht glücklich über diese Spielansetzung, das ist völlig daneben“, meint Klaus Gimple, Trainer vom SV Kressbronn. „Überall sind Umzüge, da geht doch keiner auf den Sportplatz.“Das Spiel gegen den SV
Fronhofen wurde extra auf Samstag (14 Uhr) vorverlegt, um den Zuschauerschnitt wenigstens noch halbwegs zu retten. Der SV Kressbronn steht zwar auf Platz fünf, aber dennoch im Niemandsland der Tabelle mit viel Luft nach oben und unten. „Ich erwarte einen topfiten und starken Gegner“, sagt Gimple. Der SV Fronhofen kommt mit viel Rückenwind nach dem knappen Sieg gegen Brochenzell, „Kressbronn ist natürlich schon nochmals ein anderes Kaliber“, weiß Fronhofens Trainer Gerhard Schmitz, „wir aber können nach dem guten Start befreit aufspielen“.