Towerstars wahren Chance auf Platz eins
3:1-Sieg gegen die Kassel Huskies garantiert Ravensburg zumindest das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars können sich auf das Heimrecht im Play-off-Viertelfinale freuen. Dank des 3:1-Sieges gegen die Kassel Huskies am Freitagabend sind die Towerstars nicht mehr von einem der ersten vier Plätze in der DEL2-Tabelle zu verdrängen. Am Sonntag besteht sogar noch die Chance auf Platz eins. Dazu muss Ravensburg in Kaufbeuren gewinnen und auf Patzer der Konkurrenz hoffen.
Towerstars-Trainer Rich Chernomaz hatte „Biss“gefordert – und den bekam er auch. „Ich bin sehr zufrieden. Heute hat meine Mannschaft alles gezeigt, was ich gegen Tölz und Weißwasser vermisste habe. Das war ein großer Unterschied“, erinnerte Chernomaz an die Pleiten des vergangenen Wochenendes.
Das Spiel gegen Kassel hatte schon vor dem ersten Bully einen echten Gänsehautmoment zu bieten: Bei der Vorstellung der Spieler rief Hallensprecher Marcus Haider auch die Nummer 55 auf. Nach eineinhalb Jahren Verletzungspause kehrte Publikumsliebling Stephan Vogt aufs Eis zurück. Die Fans begrüßten ihn mit großem Jubel und einem großen Banner. „Einsatz, Leidenschaft, Hingabe – Stephan Vogt – Kämpfer in jeder Lage“stand darauf. Es war also angerichtet für ein stimmungsvolles letztes Hauptrundenheimspiel der Towerstars.
Ravensburg legte gut los, allein Andreas Driendl hatte mehrere gute Chancen. Aber auch die Gäste aus Kassel waren immer wieder gefährlich. Beide Teams überstanden Mitte des ersten Drittels ihre jeweils erste
Ravensburg Towerstars - Kassel Huskies 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) Tore: 1:0 (17:19) Mathieu Pompei (Driendl, Zucker), 2:0 (32:06) Daniel Pfaffengut (Sturm), 2:1 (49:51 PP) Sébastien Sylvestre (Povorozniuk, Little), 3:1 (51:11) Robin Just (Zucker)
Zuschauer: 2674
Strafen: Ravensburg 12 Minuten, Kassel 2 Unterzahl. Ganz nah an der Führung waren die Towerstars, als Stephan Vogt bei seiner ersten Eiszeit auf Olivier Hinse im Slot passte, dieser aber an Huskies-Goalie Gerald Kuhn scheiterte. Wenige Minuten später war es aber soweit: Über Andreas Driendl und David Zucker kam der Puck zu Mathieu Pompei, der ohne Probleme rechts halbhoch zum 1:0 (18.) einschoss. Jonas Langmann verhinderte Sekunden später mit einer großartigen Parade gegen Mike Little den Ausgleich. Weil Kassel auch seine zweite Überzahl nicht nutzte, ging es mit einer knappen Ravensburger Führung in die erste Pause.
Zu Beginn des zweiten Drittel blieb auch das dritte Powerplay der Gäste ungenutzt, weil Langmann alles hielt und die Abwehr gut stand. Dazu kam das nötige Glück, denn Derek Dinger traf nur den Pfosten (29.). Auf der Gegenseite scheiterte Daniel Pfaffengut am gut reagierenden Goalie Kuhn, kurz darauf schlug der Puck aber doch knapp hinter der Latte ein. Pfaffengut war sich sicher, dass die Scheibe drin war, ließ sich für das 2:0 feiern – und wurde durch den Videobeweis bestätigt (33.). Die nächsten Minuten gerieten zu einer Demonstration der Ravensburger Stärke. Kassel wurde in der eigenen Zone eingeschnürt. Weil die Towerstars aber Chancen in Reihe vergaben, blieb es bis zur zweiten Pause bei der 2:0-Führung.
Just sorgt für Vorentscheidung
Wer im Schlussdrittel die totale Offensive der Huskies erwartet hätte, sah sich getäuscht. Ravensburg blieb weiter tonangebend, auch wenn Langmann immer wieder mal zu tun hatte. Als Vincenz Mayer einen Pompei-Schuss abfälschte, waren die Towerstars dem dritten Treffer ganz nah (44.). Auch Zucker fehlte direkt im Slot nicht viel, aber Kuhn hielt (48.). Neun Minute vor dem Ende wurde es noch einmal brenzlig, weil Kassel 25 Sekunden lang zwei Mann Überzahl hatte – Robin Just und Sören Sturm saßen in der Kühlbox (49.). Zwar überstand Ravensburg diese Situation, bei einem Mann weniger fiel der Anschlusstreffer durch Sébastien Sylvestre dann doch. Wenige Momente später beendete Just durch einen schönen Schuss ins lange Eck zum 3:1 aufkommende Sorgen (52.). Die kamen auch trotz einer erneuten Ravensburger Unterzahl nicht mehr auf. Die Stimmung war dementsprechend blendend.
Als Stephan Vogt für Langmann auf die Strafbank fuhr, wurde er mit Sprechchören gefeiert. Extrem schöne Geste: Der Rückkehrer wurde sogar zum Spieler des Tages gewählt. Er dankte den Fans nach der Schlussirene mit einem kleinen Tänzchen vor dem B-Block.