VfB will den Spitzenreiter stürzen
Häfler Volleyballer empfangen Alpenvolleys zum Duell der Giganten
FRIEDRICHSHAFEN - Im Topspiel der Volleyball-Bundesliga erwartet der Tabellenzweite VfB Friedrichshafen am Samstagabend (19.30 Uhr, ZF-Arena, sporttotal.tv) den Tabellenführer Hypo Tirol Alpenvolleys Haching. Nach zuletzt sieben Siegen in Folge und dem klaren Gewinn des DVV-Pokals über Ligakonkurrent SVG Lüneburg am vergangenen Sonntag werden die Mannen von VfB-Cheftrainer Vital Heynen alles daransetzen, sich für ihre Hinspielniederlage kurz vor Weihnachten zu revanchieren – und mit einem Erfolg über die Alpenvolleys an die Tabellenspitze zurückzukehren.
Dass dieses Unterfangen gelingen kann, ist nach dem mehr als ansprechenden Auftritt der Häfler bei ihrem letzten Spiel der ChampionsLeague-Gruppenphase am Mittwochabend in St. Petersburg mehr als deutlich geworden. Gegen das russische Topteam lief der VfB in völlig veränderter Formation auf. Diejenigen Spieler, die in der Vergangenheit oftmals mit der Auswechselbank vorliebnehmen mussten, zeigten ihr Können und empfahlen sich aufs Wärmste für die nächste Herausforderung: den Tabellenführer vor heimischer Kulisse zu knacken.
Vor allem die beiden Außenangreifer Robert Aciobanitei, punktbester Spieler des Abends, und Michal Petras bestachen ebenso mit starken Offensivaktionen wie Daniel Malescha, der auf der Diagonalen Bartlomiej Boladz vertrat und den gegnerischen Block ein ums andere Mal ins Schwitzen brachte. Und auch Jakub Janouch führte als Zuspieler gut Regie, setzte seine Angreifer variabel ein und präsentierte sich als ebenbürtiger Teamkollege von Rafael Redwitz. Somit scheint Vital Heynen gegen die Alpenvolleys zahlreiche Optionen für die Aufstellung zur Verfügung zu haben.
Das ist auch nötig, um am Samstagabend als Sieger vom Feld zu gehen. Zwar war, nach der jüngsten Dreisatzpleite beim amtierenden Deutschen Meister Berlin Recycling Volleys vor zehn Tagen, im Lager der deutsch-österreichischen Spielgemeinschaft der große Katzenjammer angesagt.
Doch steht die Mannschaft von Stefan Chrtiansky, selbst nach der zweiten Saisonniederlage, nicht ohne Grund seit dem 7. November, mit kurzen Unterbrechungen, ganz oben im Oberhaus des deutschen Volleyballs. „Wir hatten in Berlin wirklich einen ganz schlechten Tag erwischt. Das wird uns hoffentlich so nicht mehr passieren“, lautet die Ansage des Alpenvolleys-Headcoaches an die Adresse des VfB.
Knappe Hinspielniederlage
Bereits im Vorjahr, in der ersten Saison der neu gegründeten Alpenvolleys in der Bundesliga überhaupt, mussten sich die Häfler Volleyballer im Play-off-Halbfinale mächtig strecken, um sich gegen die Schützlinge von Chrtiansky durchzusetzen und die Endspielserie gegen Berlin zu erreichen. Kurz vor Weihnachten, im Hinspiel der neuen Saison am 16. Dezember, half dem VfB dann in Unterhaching auch eine 2:1-Satzführung nicht. Am Ende zogen die Gäste vom Bodensee im Tiebreak mit knapp den Kürzeren.
Das soll beim zweiten Aufeinandertreffen anders werden. Trotz des couragierten Gastspiels in Russland, dem Vital Heynen vor Ort nicht beiwohnte, fordert er von seinen Akteuren, „am Samstag noch klarer zu spielen“. Der Cheftrainer, der den VfB zum Saisonende verlassen wird, weiß, dass ein Sieg gegen die Alpenvolleys und die damit verbundene Rückkehr an die Spitze notwendig ist, um das Heimrecht für die Playoffs bis in die Finalserie zu sichern. Dann würden die Chancen steigen, dass Heynen seine dreijährige Tätigkeit in Friedrichshafen mit dem ersten deutschen Meistertitel krönen könnte 15:17