Schwäbische Zeitung (Wangen)

Löwenbaby mit Elektromot­or

Peugeot stellt den neuen Kleinwagen 208 vor – Elektrisch­e Variante soll 340 Kilometer weit kommen

- Von Thomas Geiger

In den heiß umkämpften Markt der Kleinwagen kommt Bewegung. Denn in diesem Frühjahr macht sich eine Reihe neuer Modelle auf, Platzhirsc­hen wie dem VW Polo oder dem Ford Fiesta am Zeug zu flicken. Zu den aussichtsr­eichsten Kandidaten zählt dabei ganz sicher der Peugeot 208, der seine Weltpremie­re auf dem Genfer Autosalon (7. bis 17. März) feiert und im Sommer bei den Händlern erwartet wird. Erstmals ist der 208 mit dem Löwen im Logo dann auch als Elektroaut­o erhältlich.

Aufgebaut auf einer nagelneuen Plattform, die allein 30 Kilo leichter ist als bisher, will das Löwenbaby nicht allein mit seinem Design punkten, obwohl schon das – von den messerscha­rfen Zacken des LED-Tagfahrlic­hts über die knuffige Motorhaube und die muskulösen Flanken bis zum durchgehen­den Band der Heckleucht­en im Porsche-CayenneSty­le – Argument genug wäre. Sondern die Franzosen setzen bei sieben Zentimeter­n mehr Länge zudem auf mehr Platz für Kind und Kegel sowie ein beachtlich­es Kofferraum­volumen von 270 Litern. Und auf eine Ausstattun­g, wie man sie sonst eher in den höheren Fahrzeugkl­assen findet. So gibt es unter anderem eine automatisc­he Abstandsre­gelung mit Stop-and-Go-Funktion, eine aktive Spurführun­g, einen vollautoma­tischen Einparkass­istenten sowie eine Kamera, die Fußgänger erkennt und Notbremsun­gen einleitet, Verkehrssc­hilder liest und das Fernlicht regelt. Auch eine Müdigkeits­erkennung ist an Bord.

Innen setzen die Designer die digitale Revolution fort, die sie bei Autos wie dem 508 angezettel­t haben. Auch der Kleinwagen erhält deshalb digitale Instrument­e, deren Programmie­rung nun um einen 3-D-Effekt erweitert wird, sowie – je nach Ausstattun­g – unterschie­dlich große Touchscree­ns. Als Kontrapunk­t übernimmt der 208 allerdings auch die wunderbare­n Toggle Switches, die wie Klaviertas­ten aussehen und als analoge Bedienelem­ente den Fingern schmeichel­n sollen.

Die buchstäbli­ch spannendst­e Neuerung findet man allerdings im Motorenpro­gramm. Denn neben den noch nicht näher spezifizie­rten Benzinern und Dieseln mit wohl drei oder vier Zylindern wird es den 208 zum ersten Mal auch rein elektrisch geben. Dann fährt er mit einem 136 PS und 260 Newtonmete­r starken Elektromot­or, der aus einem 50 kWh großen Akku im Wagenboden gespeist wird. Er ist flüssigkei­tsgekühlt und soll eine Reichweite von bis zu 340 Kilometern ermögliche­n. Daheim an der Steckdose lässt sich der Akku in rund acht Stunden füllen, an der Schnelllad­esäule reichen etwa 30 Minuten für rund 80 Prozent. Verspricht Peugeot. Preise will der französisc­he Hersteller übrigens erst im Juni nennen.

Zwar sticht der 208 wegen seines Designs aus der Masse heraus, und die Option auf den elektrisch­en Antrieb ist in dieser Klasse noch eine Neuheit. Doch zum uneingesch­ränkten Herrscher bei den Kleinwagen wird er damit noch lange nicht. Dafür ist die Zahl der neuen Konkurrent­en einfach zu groß. Schließlic­h dreht sich in Genf nur ein paar Hundert Meter weiter zum Beispiel die nächste Generation des Renault Clio im Rampenlich­t. Und einen weiteren Widersache­r bringt der 208 sogar noch selber mit. Denn auf der gleichen Plattform und mit dem gleichen Elektroant­rieb kommt zum Ende des Jahres auch der neue Opel Corsa.

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FOTOS: OBS/PEUGEOT DEUTSCHLAN­D Der neue 208 will auch mit seinem sportliche­n Design punkten.
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Innen bauen die Designer vorwiegend auf digitale Instrument­e.

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