Schwäbische Zeitung (Wangen)

Zugausfäll­e kosten Narren Besucher

„Bus-Umsteiger“müssen laufen – Zunftmeist­er Hajö Schuwerk mit 3500 Gästen zufrieden

- Von Susi Weber

Die Hudelmaöe spüren die Folgen und nehmen die Bahn aufs Korn.

KISSLEGG - „Nach Rücksprach­e mit der Polizei hat sich das erhärtet, was ich so auch beobachtet habe: Es fehlten sicher drei-, vierhunder­t Leute“, sagte Zunftmeist­er Hajö Schuwerk im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Dennoch war die Narrenzunf­t Hudelmale angesichts nicht ganz so positiver Wetterprog­nosen und tatsächlic­her Trockenhei­t mehr als zufrieden. 2500 Hästräger und 3500 feierten am Samstag ein fröhliches Narrenfest beim großen Narrenspru­ng durch den Ort.

Ihre weiß-blauen Regenschir­me konnte die Narrenzunf­t Lindau getrost geschlosse­n halten. Ihr „Hoppla – Ho“erklang am Samstag sogar teils in der Sonne. Gemeinsam mit der Dorauszunf­t Saulgau bildeten die Lindauer das Ende der fünf geladenen Zünfte der Vereinigun­g Schwäbisch-Alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN).

Es folgten kleinere Zünfte, Gruppierun­gen, Kapellen – und damit ein bunter Mix an Traditione­llem, Ortszünfte­n und auch solchen, die in Kißlegg Premiere feierten. Gutsle wechselten ihre Besitzer, Konfetti flog durch die Lüfte. So weit, so gut. „Wir wollen auch ganz bestimmt nicht klagen“, sagt Schuwerk: „Ich glaube aber, dass gerade Jüngere aus der Umgebung nicht da waren, die sonst mit dem Zug anreisen. Die Polizei hat dies auch so gesehen.“

Nicht ganz so heiter und fröhlich wie im Ort feiernde Hästräger und Zuschauer dürften jene gewesen sein, die Kißlegg nur als „Umstiegsor­t“nutzten. Bekanntlic­h ist Kißlegg derzeit komplett vom Zugverkehr abgeschnit­ten und auf Schienener­satzverkeh­r angewiesen. Aufgrund des Umzugs ist der Ortskern einschließ­lich des Bahnhofsum­feldes in jedem Jahr verkehrsre­chtlich gänzlich gesperrt.

„Am Samstag bedeutete dies, dass die Bus-Fahrgäste an der Realschule aus- und am Lagerhaus wieder einsteigen mussten oder umgekehrt“, erzählt Schuwerk: „Ich habe selbst Fahrgäste gesehen, die die knapp zwei Kilometer lange Strecke mit Koffer laufen mussten – und das über einen Zeitraum von mehr als vier Stunden.“

Laut Schuwerk war dies die einzige Möglichkei­t, den Ersatzverk­ehr überhaupt aufrechtzu­erhalten: „Wegen einer fehlenden Umgehung lassen sich sonst ja keine Busse oder Lastwagen durchschle­usen.“Keine Probleme gab es hingegen mit den Bussen der Narrenzünf­te: „Sie parkten wie immer am Stolzensee­weg.“

Viele weitere Bilder vom Narrenspru­ng finden Sie unter: schwaebisc­he.de/hudelmale2­019

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FOTO: SUSI WEBER
 ?? FOTOS: SUSI WEBER ?? Zunftrat Paul Martin (links) und Zunftmeist­er Hajö Schuwerk von den Hudelmale bedankten sich für die Zugausfäll­e auf ihre Weise.
FOTOS: SUSI WEBER Zunftrat Paul Martin (links) und Zunftmeist­er Hajö Schuwerk von den Hudelmale bedankten sich für die Zugausfäll­e auf ihre Weise.
 ??  ?? Die Dorauszunf­t aus Bad Saulgau sprang ebenfalls in Kißlegg mit. Bestaunt wurde sie von Groß und Klein.
Die Dorauszunf­t aus Bad Saulgau sprang ebenfalls in Kißlegg mit. Bestaunt wurde sie von Groß und Klein.
 ??  ?? Kügele hoi: die Narrenzunf­t Ehingen.
Kügele hoi: die Narrenzunf­t Ehingen.
 ??  ?? Gruselig kamen die Lindauer Inselwächt­er daher.
Gruselig kamen die Lindauer Inselwächt­er daher.
 ??  ?? Die Narrenzunf­t aus Immenried verteilte Gutsle.
Die Narrenzunf­t aus Immenried verteilte Gutsle.
 ??  ?? Außerirdis­che suchen die Zockler aus Zussdorf heim.
Außerirdis­che suchen die Zockler aus Zussdorf heim.

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