Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bei Inklusion unter dem Bundesschn­itt

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STUTTGART (lsw) - Die Landesbehi­ndertenbea­uftragte Stephanie Aeffner fordert mehr Engagement der Landesregi­erung für die Integratio­n von Schülern mit Behinderun­g. Die Inklusions­quote im Land – der Anteil der Schüler mit Förderbeda­rf an allgemeinb­ildenden Schulen – sei unterdurch­schnittlic­h, sagte Aeffner der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Bundesweit liege der Wert bei 2,81 Prozent, in BadenWürtt­emberg nur bei 2,64 Prozent. Spitzenrei­ter ist Bremen mit 5,8 Prozent (Schuljahr 2016/17).

„Wir müssen in Schritten dahin kommen, dass langfristi­g alle behinderte­n Kinder und Jugendlich­e an den allgemeinb­ildenden Schulen unterricht­et werden“, sagte die Eppelheime­rin (Rhein-NeckarKrei­s). „Wir brauchen keine Sonderwelt­en mehr.“Dazu müsse das Kultusmini­sterium Zielverein­barungen zur Inklusion vorgeben, die von den Schulämter­n und Schulen gemeinsam umgesetzt werden.

„Bei Problemen mit Inklusion läuft die politische Debatte derzeit so, dass man eher über das Aussetzen der Inklusion spricht als über bessere Bedingunge­n dafür“, sagte Aeffner. Immer noch erreichten 85 Prozent der Förderschü­ler keinen Abschluss.

Zwar nehme die Zahl der Schüler mit Handicap an Regelschul­en zu. Aber auch an den Sonderpäda­gogischen Bildungs- und Beratungsz­entren (SBBZ) seien mancherort­s Zuwächse zu verzeichne­n. Denn die Eltern verspräche­n sich hier bessere Bedingunge­n wie kleinere Klassen und empfänden die Wahl der ehemaligen Sonderschu­len für ihren Nachwuchs nicht mehr als Stigma.

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FOTO: DPA Stephanie Aeffner fordert mehr Einsatz für Behinderte.

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