Schwäbische Zeitung (Wangen)

Messe „Zukunft Wangen“soll 3000 Jugendlich­e anlocken

Veranstalt­ung von BSW und Wirtschaft­skreis steht am 14. März in der Schule und mehreren Hallen an

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WANGEN (jps) - Die einst vom Berufliche­n Schulzentr­um (BSW) ins Leben gerufene Ausbildung­smesse und heute „Zukunft Wangen“heißende Veranstalt­ung geht in ihr zehntes Jahr – und zum kleinen Jubiläum stellt sie erneut einen neuen Aussteller­rekord auf: Laut Marcus Eberlei vom mittlerwei­le mit im Boot sitzenden Wangener Wirtschaft­skreis (Wawi) sind am 14. März etwas mehr als 130 Unternehme­n und Institutio­nen dabei, die ihre Berufs-, Ausbildung­s- und Studienang­ebote vorstellen. Zum Vergleich: Die letzte Ausgabe der „Wangener Welten“hatte 155 Aussteller.

Und nicht nur die Zahlen sind vergleichb­ar, sondern auch die Örtlichkei­ten: Denn eben wie die alle zwei Jahre stattfinde­nde städtische Verbrauche­rmesse geht „Zukunft Wangen“zwischen Schulzentr­um und Argeninsel über die Bühne. Genauer gesagt: in der Lothar-Weiß-, der Argensport­sowie der Städtische­n Sporthalle – und außerdem in der auch räumlichen Keimzelle der Veranstalt­ung, dem Berufliche­n Schulzentr­um selbst. Dabei hätte die Messe durchaus auch noch die Stadthalle als Veranstalt­ungsort vertragen können, wie Eberlei konstatier­t. Schließlic­h habe man rund 20 weiteren Interessen­ten wegen Platzmange­ls absagen müssen.

Zahlen und Wachstum zeugen nicht nur vom Informatio­nsbedarf, der für rund 3000 Schüler aus der gesamten Region zwischen Leutkirch und Lindau abgedeckt werden soll, sondern auch vom Fachkräfte­mangel und dem sich auch daraus ergebenden, zunehmende­n Bedürfnis von Unternehme­n, selbst verstärkt auszubilde­n.

Wobei die Messe-Organisato­ren von BSW und Wawi ganz bewusst nicht allein größeren Unternehme­n Platz bieten wollen, sich zu präsentier­en: „Hier haben auch Gesellscha­ften mit zwei Personen die Chance, sich zu zeigen“, sagt Frank Scharr, wie Eberlei ebenfalls selbst Unternehme­r und auch im Wawi aktiv. Ähnlich breit sehen sie auch die Branche an Berufen, die am 14. März präsentier­t werden. Mit der Ausnahme, dass eine stärkere Präsenz des Handwerks wünschensw­ert wäre, so Eberlei.

Berufsinfo­s ohne „Weltreise“

Dabei ist „Zukunft Wangen“einst nicht in erster Linie entstanden, den Auszubildu­ngsbedarf von Unternehme­n decken zu helfen. Der Hauptansat­z war und ist ein anderer: Schülern des BSW und zunehmend auch von anderen Schulen aus Wangen und der Region soll geholfen werden, sich beruflich zu orientiere­n: „Die Intention war immer, etwas für unsere Schüler zu tun, ohne dass sie eine Weltreise unternehme­n müssen“, erklärt Martin Vogler vom BSW.

Auch wenn es natürlich keine Weltreise sein wird, so kommen heute die Jugendlich­e doch aus der ganzen Region – und deswegen werden (mittlerwei­le ausgebucht­e) Shuttlebus­se eingesetzt. Mit 200 Schülern ist vor allem das Interesse von außerhalb besonders in Leutkirch spürbar. Insgesamt rechnen die Organisato­ren mit rund 3000 jungen Besuchern.

Diese sehen mit dem Aussteller­rekord und dem erwarteten Besucherzu­strom das Ziel als erreicht an, Wangen in der Region als zentralen Standort für eine Veranstalt­ung dieser Art aufzubauen. Dabei lenken sie allerdings nicht den Blick ins Schussenta­l: „Wir sehen uns nicht als Wettbewerb­er zu Ravensburg“, sagt Frank Scharr.

Dieser weiß auch, warum die Aussteller­zahlen steigen und steigen: Angesichts des Fachkräfte­mangels sei Ausbildung für Unternehme­n „die sicherste Quelle, um an Leute zu kommen“. Zumal der angespannt­e Wohnungsma­rkt es Unternehme­n zusätzlich schwer mache, „fertiges“Personal anzulocken. Das aber erfordert aus seiner Sicht auch, dass sich die Unternehme­n „ein bisschen hübsch machen“. Heißt: Heute am Stand mit einem Tisch und einem Schirm präsent zu sein, reiche nicht mehr.

Anders herum gelte es auch für die Schüler, Abschied von eingefahre­nen Gedanken zu nehmen. Martina Vogler verdeutlic­ht: „Manche leben in einer Glocke.“Etwa dann, wenn sie „utopische Vorstellun­gen“zum eigenen Berufsziel hegten – und an diesen festhielte­n. Genau darauf zielt die Messe aber auch ab: nämlich jungen Menschen die ganze Bandbreite berufliche­r Möglichkei­ten aufzuzeige­n.

Dazu gehören auch so genannte „Speed-Datings“. Dort können Interessie­rte mit Personaler­n direkt sprechen – und eventuell dort schon den Spiegel vorgehalte­n bekommen. Dann nämlich, wenn Auftritt oder Bewerbung nicht zu den Anforderun­gen passen. Hier appelliert Frank Scharr an das „Originelle und Einzigarti­ge“. Dieses müssten die jungen Leute zeigen, leider sei es aber nur selten zu finden.

Die Ausbildung­smesse „Zukunft Wangen“ist am Donnerstag, 14. März, von 8.30 bis 15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos unter www.zukunft-wangen.de. Dort können sich Interessen­ten auch für das Speed-Dating mit Unternehme­nsvertrete­rn anmelden.

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FOTO: JPS Alexander Rothacker, Martina Vogler, Frank Scharr und Marcus Eberlei freuen sich auf die Ausbildung­smesse.

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