„Die Desaster der Deutschen Bahn sind politisch verursacht“
Zum Kommentar unter der Rubrik „Von Woche zu Woche“(SZ, 2. März):
„Es ist in den letzten Tagen und Wochen viel über die Deutsche Bahn geschrieben worden. Das Statement und die Ausführungen der Lokalredaktion ist mit dem Titel zwar richtig, aber am Kern der Sache leider vorbei.
Ich kenne viele Eisenbahner persönlich und informiere mich dazu auch fach- und sachgerecht. Die Eisenbahner sind äußerst bemüht, mit den ihnen zur Verfügung gestellten Mitteln einen Eisenbahnbetrieb in Gang zu halten. Die Desaster der Deutschen Bahn sind jedoch politisch von unseren gewählten Volksvertretern zu Gunsten der Automobillobby verursacht. Die eigentlichen Verursacher des Desasters Deutsche Bahn sitzen in den Ministerien von Land und Bund ebenso wie im Land- und Bundestag.
Je weniger politisches Gewicht eine Region hat, umso größer ist das Problem funktionierender Nahverkehr. Die Privatisierung der Deutschen Bahn ist eine völlig falsche Betriebsweise, da der Haupteigentümer DB nach wie vor der Bund ist und dessen Verwaltung auch immer noch von politischen Gnaden, allen voran der Bundesverkehrsminister, verwaltet wird. Von diesem Personenkreis werden die Betriebsbedingungen für die DB vorgegeben und der Bevölkerung ein betriebswirtschaftlicher Betrieb mit sogenannter Kostendeckung vorgegaukelt, der nach wie vor ohne steuerliche Subvention nicht funktioniert und auch nicht funktionieren kann.
Der Aberwitz sind die periodisch auszuschreibenden Nahverkehrsleistungen. Bis heute ist dabei keinerlei funktionierender Nahverkehr entstanden, weil das im Allgemeinen stets am aktuellen Bedarf vorbei geht. Das Desaster Deutsche Bahn ist leider nur die Spitze des Eisberges in diesem Staat, weil sich diese Vorgehensweise leider durch alle Institutionen wie Polizei, Bundeswehr, Gesundheitswesen, Straßenverkehr und vieles mehr zieht.“
Hubert Jud, Hatzenweiler
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