Immenrieds Ortsvorsteher Martin Müller schlüpfte in die Rolle Donald Trumps – Wie dann Kißlegg regiert würde, lässt tief blicken
KISSLEGG - „Kißlegg Olympics in de Flecka – Fasnet – los!”
Heit isch hier luschtig, fröhlich und famos!
Denn ihr Zünfte startet, ois, zwoi, drei, heit Mittag in den Flecka nei und bringet Lacha, Maska, Frohsinn mit.
Des isch olympisch, des hält fit! Des isch au unsere erschte Medizin Und sportlich unsere Königs-Disziplin.
Vergesset Hürdalauf und Kugelstoßa: s‘ Beschte isch an Narrasprung, an großa!
Doch – Olympics hin, Olympics her, Es gibt auch Disziplinen, da tut sich Kißlegg schwer.
Da läuft nicht alles grade, da läuft manches quer.
So hat der „Flecken“etwa viel zu viel Verkehr, aber leiden keinen Lebensmittelladen mehr.
Die Umgehung kommt in 20 Jahren nicht,
Kißlegg steht mal wieder vor Gericht, viele Straßen müsste man sanieren, dies und jenes wieder renovieren, doch weil alle Kosten explodieren, ist es so schwer, hier zu regieren.
So mancher sehnt sich daher wieder Nach einem großen, neuen Leader. Nach einem, der da kommt und pöbelt und seine Gegner arg vermöbelt. nach einem, der glaubt, dass er es besser kann
Als in Kißlegg unser „erster Mann“. Nach einem gegen das Establishment, das man in Kißlegg „System Kratti“nennt.
Nach einem, der von weither kommt Und Kißlegg formt, wie es sich frommt.
Nach einem, der mit Millionen protzt Und ohne Anstand gegen alles rotzt. Nach einem, der vollkommen richtig spinnt, vor dem die Frauen nicht mehr sicher sind.
Nach einem, der nicht lange redet und verhandelt, sondern Kißlegg in einen andren Ort verwandelt. Nach einem, der sagt: „Wählt mich, denn –
I make Kißlegg great again!“
Doch was würd’ in Kißlegg sei, lässtet mir den Kerle rei?
A Mauer dät der baua aus Beton. I hör de Riki jubeln schon. Zwischen Wanga und Kißlegg riesagroß, noach hättet mir zwar die Schweizer los, die, wo doa über d‘ Autobahn jetzt raset und Waltershofen mit CO2 vergaset. Doch wie käm‘ noach unser FarnyBier
Über dia Mauer uf Lindau, Wanga und Schlier?
D‘ Flüchtling hättet bald nix meh zum Lache, der dät’s vertreiba, ihre Camps plattmache, ohne Gmoindsroat dät der alles ganz alloi beschließa, und „d‘ Lügapresse Schwäbische Zeitung“schließa! Und Kißlegg hätt au hoha B’such fortan:
Es käm dr‘ Putin und dr‘ Erdogan. Mit em Kim Jong Un dät er im „Ochsa“schpeisa, jede Woch‘ an Amtsleiter aus em Roathaus schmeissa, zum Golfa ständig nach Bad Waldsee fahra und sicher nicht am Hoargel schpara.
D‘ Moslems kämet alle hinter Gitter, jeden Tag gäb’s aus em Roathaus Twitter.
„Dummkopf“, „Bullshit“, „RiesaSeckel, du“, des wär die neue Amtssproach dann im Nu.
Im Ernscht: Mechtet ihr im Roathaus dinna, z‘ oberscht so a Großmaul, so an Schpinner?
Statt Kindergärta oder Grundschul richta, dät der dr‘ Pflegedienscht vernichta. Statt Neues Schloss, Kultur und Frauapower ständ in Kißlegg bald vom Trump an Tower, und statt seriöser Arbeitsakta, gäb‘ es „alternative Fakta“.
Möchtet ihr wirklich oiner, der so lügt, dass er a Näs wie de Pinocchio krieagt? Doa sind mir doch wieder zfrieda, wieder froh, an unserem Krattamacher – es isch besser so.
Und doch, Herr Schultes, s‘ tut mir leid an einem andera hätt i no mehr Freid.
Und der, der hoat se scho, a lange Näs, isch aber im a ganz, ganz andra Häs!
Der wär für mi de beschte Kandidat fürs Schultesamt und de Gemeinderat.
Es isch – I schrei’s jetzt lauthals raus, de Allerbescht im Narrahaus: dr‘ Schnarragagges – heidanei, dr‘ Schnarragagges – heidanei, dr‘ Schnarragagges – heidanei. Darum gilt: „Schnarragagges for president“, so lang, so lang dia Fasnet noch nicht brennt.
Und wenn sie brennt, dann ist’s vorbei, dann soll’s bei Gott der Krattamacher wieder sei!