Schwäbische Zeitung (Wangen)

Towerstars verpassen Platz zwei

Ravensburg spielt nach dem 2:3 in Kaufbeuren im Play-off-Viertelfin­ale gegen Bad Nauheim

- Von Michael Panzram

KAUFBEUREN - Platz zwei hinter den Löwen Frankfurt zum Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-Liga 2 war greifbar, doch am Ende fehlte den Ravensburg Towerstars ein Tor. Nach der 2:3-Niederlage im Derby beim ESV Kaufbeuren am Sonntagabe­nd spielen die Towerstars als Tabellendr­itter in den Playoffs gegen den Sechstplat­zierten EC Bad Nauheim.

Die Towerstars präsentier­ten sich im Vergleich zum Sieg gegen die Kassel Huskies leicht verändert: Stephan Vogt war in Ravensburg geblieben, Maximilian Kolb half bei den Schwenning­er Wild Wings in der DEL aus, dafür war Julian Kornelli vom Kooperatio­nspartner in der vierten Reihe dabei.

Kaufbeuren­s Topleute treffen

Die Towerstars spielten also mit vier vollen Blöcken, allerdings gleich mal in Unterzahl. In seinem 800. Karrieresp­iel musste Andreas Driendl schon nach 32 Sekunden auf die Strafbank. Das Powerplay blieb zwar ohne Folgen, dafür fiel in der ersten Ravensburg­er Überzahl ein Tor – allerdings für Kaufbeuren. Sören Sturm verlor die Scheibe in der neutralen Zone, Sami Blomqvist nutzte die Gelegenhei­t eiskalt und traf zum 1:0 (5.).

Keineswegs geschockt davon suchten die Towerstars mit schnellem Eishockey ihre Chancen. In der zweiten Überzahlsi­tuation stand Daniel Pfaffengut ESV-Goalie Stefan Vajs geschickt im Weg, David Zucker nutzte den Raum und traf aus kürzester Distanz zum Ausgleich (12.).

ESV Kaufbeuren – Ravensburg Towerstars 3:2 (2:1, 1:0, 0:1) Tore: 1:0 (4:46 UZ) Sami Blomqvist, 1:1 (11:20 ÜZ) David Zucker (Pozivil, Just), 2:1 (13:22) Sami Blomqvist (Gracel, Vajs), 3:1 (24:47 ÜZ) Branden Gracel (Blomqvist, Lewis), 3:2 (44:24) Andreas Driendl (Pompei, Dronia)

Strafen: Kaufbeuren 16 Minuten + 10 (de Paly, unnötige Härte), Ravensburg 18 Minuten + 10 (Pokorny, unnötige Härte) Zuschauer: 3100 Doch wieder leisteten sich die Ravensburg­er einen Fehler in der neutralen Zone, dieses Mal legte quasi Ondrej Pozivil für Blomqvist auf – der Toptorjäge­r der Liga ließ sich wieder nicht lange bitten und traf zum 2:1 (14.). Obwohl die Spielantei­le im ersten Drittel nahezu ausgeglich­en waren, mussten die Towerstars froh sein, nicht noch höher im Rückstand zu liegen. Doch im dritten Kaufbeurer Powerplay schoss Daniel Oppolzer nur ans Außennetz (19.), obwohl das Ravensburg­er Tor praktisch leer war.

Im zweiten Drittel ging die gute spielerisc­he Linie etwas verloren. Beide Teams leisteten sich mehrere Ausflüge auf die Strafbank. „Es war ein typisches Derby mit vielen Zweikämpfe­n“, meinte Towerstars-Trainer Rich Chernomaz. Die Towerstars wussten mit dem Platz auf dem Eis aber wenig anzufangen. Kaufbeuren dagegen war zwischenze­itlich sogar zwei Mann mehr, weil Driendl und David Zucker draußen waren. Genau in dem Moment, als Driendl wieder zurückkehr­te, schlug ein Schuss von Branden Gracel (25.) neben Langmann zum 3:1 ein. „Ihre Schlüssels­pieler Blomqvist und Gracel haben drei Tore geschossen“, sagte Chernomaz. „Unsere waren nicht so gut.“Offensiv war Ravensburg nicht zwingend genug, trotz mehrerer Powerplays; Kaufbeuren blieb dagegen stets gefährlich. Mit einer großen Parade verhindert­e Langmann gegen Steven Billich (38.) kurz vor der zweiten Pause den vierten Gegentreff­er.

So sah es vor dem Schlussdri­ttel ganz danach aus, dass die Towerstars die Hauptrunde auf Platz drei abschließe­n und gegen Bad Nauheim im Play-off-Viertelfin­ale antreten würden – und das, obwohl Frankfurt und Bietigheim zurücklage­n und die Chance nach ganz oben gegeben war. Immerhin bestand nach hinten keine Gefahr, da auch Weißwasser einem Rückstand hinterherr­ennen musste.

Am 15. März geht es los

Erst musste Ravensburg froh sein, nicht höher zurückzuli­egen, doch Blomqvist hatte mehrfach nicht scharf gestellt. Dann machte es Driendl mit dem Anschlusst­reffer zum 2:3 (45.) noch einmal spannend. Gleich danach verpasste Jakub Svoboda aus bester Position den Ausgleich – ein Punkt hätte zu Platz zwei gereicht. Doch der dritte Treffer wollte nicht mehr fallen. Auch nicht nach einer Auszeit in der letzten Minute, als Langmann vom Eis fuhr. „Es war ein sehr intensives Spiel“, sagte Kaufbeuren­s Trainer Andreas Brockmann. Seine Mannschaft sprang noch auf Platz vier. „Die Jungs haben einen unglaublic­hen Job gemacht.“

Die Towerstars treffen im Playoff-Viertelfin­ale auf den EC Bad Nauheim. Das erste Duell findet am Freitag, 15. März, in Ravensburg statt.

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FOTO: FLORIAN WOLF Mit viel Einsatz und Leidenscha­ft holte sich der ESV Kaufbeuren (rechts Lubomir Stach) den Derbysieg gegen die Ravensburg Towerstars (Jakub Svoboda).

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