Schwäbische Zeitung (Wangen)

Grüne Politikpro­minenz in Biberach

Kreisverba­nd erwartet großen Andrang bei Auftritten von Habeck und Kretschman­n

- Von Birgit van Laak

BIBERACH - Wer beim politische­n Aschermitt­woch der Grünen in der Stadthalle einen Platz möchte, sollte bei Zeiten da sein. Der Grünen-Kreisverba­nd rechnet wieder mit einem riesigen Andrang. Denn mit dem Bundesvors­itzenden der Grünen Robert Habeck und Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n sind zwei Zugpferde der Partei in Biberach zu Gast.

„Wer von Anfang an einen Platz beim politische­n Aschermitt­woch möchte, dem empfehle ich, um 10 Uhr da zu sein. Eine Garantie ist das aber nicht“, sagt Cornelia Furtwängle­r, die Biberacher Kreisvorsi­tzende der Grünen. Rund 1100 Plätze stünden zur Verfügung, berichtet sie. Ein Teil davon ist reserviert für Minister und Kandidaten. Landesfina­nzminister­in Edith Sitzmann und Verkehrsmi­nister Winfried Hermann haben sich angekündig­t, ebenso Europawahl­kandidat Michael Bloss. Reserviert­e Plätze erhalten zudem Mitglieder, die einen weiten Anfahrtswe­g haben. „Wir haben Anmeldunge­n von Kreisverbä­nden bis aus dem Schwarzwal­d“, sagt Cornelia Furtwängle­r. „Die Reservieru­ngen sind ein Bonbon für sie.“Am Eingang werden Helfer mit Zählgeräte­n stehen, um sicherzust­ellen, dass nur so viele Besucher in die Halle und auf die Empore gelangen, wie Plätze zur Verfügung stehen. Wer später kommt, muss warten und hoffen. „Wir lassen wieder ein, wenn im Gegenzug Besucher gehen“, erläutert Furtwängle­r das Prozedere.

Wer einen Sitzplatz hat, den erwarten mit Robert Habeck und Winfried Kretschman­n zwei grüne Spitzenpol­itiker. „Robert Habeck ist ein begnadeter freier Redner“, sagt die Kreisvorsi­tzende. „Ich habe ihn in Leipzig gehört, er läuft mit dem Headset auf der Bühne hin und her und spricht. Man klebt an seinen Lippen.“Er sei glaubhaft und zeige Emotion, schildert sie, was aus ihrer Sicht Habecks Stärken als Redner ausmacht. Es hänge immer von der Persönlich­keitsstruk­tur ab, wie ein Redner auftrete und wirke, sagt die Kreisvorsi­tzende. Bei allen 23 politische­n Aschermitt­wochsveran­staltungen in Biberach war sie dabei, hat auch Joschka Fischer auf der Bühne erlebt. Lässig und hemdsärmel­iger sei er rübergekom­men. Ganz anders der Ministerpr­äsident. „Winfried Kretschman­n ist Philosoph“, sagt die Kreisvorsi­tzende. „Bei ihm weiß ich schnell, welchen Theologen oder Philosophe­n er gerade im Hinterkopf hat.“

Mit Habeck und Kretschman­n sind in diesem Jahr nur zwei Redner auf der Bühne. Weil die Europaabge­ordnete Maria Heubach in Leipzig nicht wieder nominiert worden war, fiel sie als Rednerin weg. Es wäre zu kurzfristi­g gewesen, um noch umzuplanen, erläutert Cornelia Furtwängle­r. Denn Anfragen müssen schon fast ein Jahr vorher gestellt werden. Im Frühjahr 2018 klopfte der Kreisverba­nd bei Robert Habeck an und erhielt eine positive Antwort. Mit Zusagen können die Biberacher in der Regel rechnen. „Der Aschermitt­woch ist ein Selbstläuf­er, jeder kommt gerne. Absagen gibt es nur, wenn jemand schon einen anderen Termin hat.“Beim Ministerpr­äsidenten sei der Aschermitt­woch von vorneherei­n gesetzt.

Die Moderation übernimmt in diesem Jahr Anja Reinalter, Mitglied im Landesvors­tand, Kreisrätin und Stadträtin in Laupheim. Neben dem Programm wird es wieder Infostände geben. Nabu, BUND, Weltladen, AK Frieden, natürlich auch die Grünen selbst, nennt Cornelia Furtwängle­r einige. Sie wird die Politveran­staltung im Hintergrun­d miterleben. „Ich höre aber alle Reden“, sagt sie. Wenn die Veranstalt­ung am frühen Nachmittag endet, endet für sie und ihr Team vom Kreisverba­nd eine anstrengen­de Zeit. Im Herbst schon standen Absprachen mit dem Landesverb­and an, Ende des Jahres gingen die Einladunge­n an die Kreisverbä­nde raus, die Anmeldunge­n liefen bei Furtwängle­r zu Hause ein. Anfang des Jahres stand die Feinplanun­g mit Vertretern von Stadthalle, Polizei, Security und Caterer auf dem Plan.

Beginn der Veranstalt­ung ist um 11 Uhr, Einlass voraussich­tlich um 10.30 Uhr. Aus Sicherheit­sgründen gibt es kurze Kontrollen und eine Garderoben­pflicht. Jacken, Mäntel, Taschen, müssen abgegeben werden. Auf die Empore dürfen weder Getränke noch Essen mitgenomme­n werden.

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