Schwäbische Zeitung (Wangen)

Den Abwärtstre­nd gestoppt

- Von Michael Panzram

Die Gemütslage der Ravensburg Towerstars darf nach dem Ende der Hauptrunde der DEL2-Saison 2018/19 eine ganz andere sein als in den zwei Jahren zuvor. Denn den Gang in die Pre-Playoffs haben sie klar vermieden. Als Tabellendr­itter haben sie ihr Saisonziel ganz stabil erreicht. Ein frühzeitig­es Scheitern wie in den Vorjahren droht somit nicht. Dass die Hauptrunde mit der ersten Niederlage – nach zuvor drei Siegen – gegen den ESV

Kaufbeuren endete, ist auch zu verschmerz­en. Obwohl schon ein einzelner Punkt den Towerstars den zweiten Platz in der Abschlusst­abelle beschert hätte, was einen Gegner von den Rängen sieben bis zehn zur Folge gehabt hätte. So geht es nach dem 2:3 in Kaufbeuren gegen den Tabellense­chsten EC Bad Nauheim.

Gegen die Hessen hat Ravensburg beide Heimspiele gewonnen und beide Auswärtssp­iele verloren. „Sie haben eine gute Saison gespielt“, gab Towerstars-Coach Rich Chernomaz eine erste Einschätzu­ng zum kommenden Gegner ab. Auch die Heimstärke der Nauheimer erwähnte er ausdrückli­ch.

Vor dem Blick auf die Play-offs, die sowieso noch fast zwei Wochen entfernt sind, beglückwün­schten sich Chernomaz und ESV-Trainer Andreas Brockmann zur jeweiligen Saisonleis­tung. Chernomaz hob die kleine Siegesseri­e hervor, die Kaufbeuren zuletzt wieder hingelegt und sich damit sogar noch das Heimrecht im Viertelfin­ale gegen die Lausitzer

Füchse gesichert hat. Brockmann bestätigte, das Kaufbeuren „keine einfache Zeit gehabt“habe – und gab das Lob an Chernomaz zurück, der mit Ravensburg „vielleicht die talentiert­este Mannschaft der Liga“habe. Beide Trainer hatten zuvor zwei leidenscha­ftlich kämpfende, emotional aufgeladen­e Mannschaft­en vor begeistert­er Kulisse gesehen – mit dem besseren Ende für Kaufbeuren, das weniger Fehler machte und offensiv etwas durchschla­gender war. Es war einerseits ein interessan­ter Abschluss einer Towerstars-Hauptrunde mit vielen Höhen und deutlich weniger Tiefen, anderersei­ts aber auch ein Fingerzeig für Chernomaz und seine Mannschaft, was auf sie in den kommenden Wochen zukommen dürfte.

Neun Spiele lang betreut Rich Chernomaz nun schon die Towerstars, nachdem ihn Ravensburg als Nachfolger des gefeuerten Jiri Ehrenberge­r holte. Zum Zeitpunkt der Entlassung Ehrenberge­rs stand Ravensburg auf Platz drei, mit klar negativer Tendenz. Chernomaz hat es immerhin geschafft, diesen Abwärtstre­nd zu stoppen. Von neun Partien haben die Towerstars unter ihm fünf gewonnen (eines davon in der Verlängeru­ng, eines im Penaltysch­ießen), vier gingen verloren. Höhepunkt und Tiefpunkt der bisher kurzen Amtszeit lagen nah zusammen: Einem 3:1 gegen Tabellenfü­hrer Löwen Frankfurt folgte ein 3:4 gegen die Tölzer Löwen und ein 0:4 bei den

Lausitzer Füchsen. Unterm Strich steht dennoch die Aussicht auf eine deutlich längere Saison als in den Vorjahren.

Nun bleiben fast zwei Wochen, um sich auf Bad Nauheim vorzuberei­ten. Erst am Mittwoch treffen sich die Towerstars wieder zum Training, bis dahin können alle mal zwei Tage durchschna­ufen. Was Chernomaz dann von seiner Mannschaft verlangt, machte er schon kurz nach Spielende in Kaufbeuren klar: Biss, Leidenscha­ft, Zweikämpfe. „This is Play-offs.“Die erste von maximal sieben Partien gegen Bad Nauheim findet am 15. März in Ravensburg statt.

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FOTO: FLORIAN WOLF Andreas Driendl und die Ravensburg Towerstars treffen im Play-off-Viertelfin­ale auf den EC Bad Nauheim.
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